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Heftige Kämpfe im russischen Grenzgebiet Kursk

Die Ukraine und Russland machen widersprüchliche Angaben zum Verlauf der schweren Gefechte im russischen Grenzgebiet Kursk. Unterdessen verteilt der ukrainische Präsident Selenskyj Geld.
Ukraine-Krieg - Kursk
Im August begannen ukrainische Truppen einen Vorstoß ins russische Gebiet Kursk. Die Kämpfe dauern bis heute an. © -/Russian Defense Ministry Press Service/dpa

Im russischen Grenzgebiet Kursk haben heftige Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen stattgefunden. Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge warf die russische Luftwaffe im Laufe des Tages mindestens 24 Gleitbomben auf ukrainische Positionen ab. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj wies dabei eine Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer angeblichen Einkesselung ukrainischer Einheiten auf russischem Gebiet zurück. 

«Das ist offene Desinformation, welche die reale Situation nicht widerspiegelt», schrieb er auf Telegram. Dem russischen Gegner würden seit Beginn der Operation Anfang August hohe Verluste zugefügt. Unter anderem seien 711 Gefangene gemacht worden. Zum Frontverlauf machte er keine Angaben.

Der russische Präsident legte in einem Interview des staatlichen Nachrichtensenders Rossija 24 noch einmal nach. Demnach seien 2.000 ukrainische Soldaten auf einem Gebiet von 6 mal 15 Kilometern eingeschlossen. «Mit allgemeinen Anstrengungen wurde ein hinreichend zuverlässiger Einkreisungsring geschaffen und jetzt wird dieser Ring zusammengedrückt, es wurde zur Beseitigung dieser Gruppierung übergegangen», sagte Putin. Ukrainische Befreiungsversuche für die Eingeschlossenen seien bisher gescheitert. 

Der ukrainische Vorstoß in das russische Gebiet hatte im August begonnen.

Selenskyj lässt Wintergeld an Ukrainer verteilen

Angesichts des nahenden Winters wies der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Regierung an, eine pauschale Geldsumme von umgerechnet gut 22 Euro an jeden Ukrainer im Land zu zahlen. «Tausend Hrywnja pro Person - das sind für eine Familie einige Tausend Hrywnja und das Geld kann für die Bezahlung ukrainischer Waren und Dienstleistungen verwendet werden, darunter für kommunale Dienstleistungen», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. 

Das «Es gibt Unterstützung» genannte Programm solle ab 1. Dezember funktionieren und für jeden Ukrainer unabhängig des Alters gelten. Das Kabinett wurde angewiesen, die Details für das Programm auszuarbeiten und der Bevölkerung zu präsentieren. Der für eine Person ausgezahlte Betrag deckt allerdings gerade einmal etwas weniger als die Hälfte der monatlich fälligen Heizkosten für eine Zweiraumwohnung in der Hauptstadt Kiew.

Die Regierung in Kiew geht davon aus, dass im regierungskontrollierten Teil des Landes noch etwa 31,1 Millionen Menschen leben. Gut die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts wird mit ausländischen Hilfsgeldern und Krediten finanziert.

Drohnenangriff auf Kiew

Am Abend gab es bei einem russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew einen Einschlag in einem Hochhaus im südwestlichen Teil der Dreimillionenstadt. Behördenangaben nach brach ein Brand aus. Ein Mensch wurde getötet, mindestens fünf weitere wurden verletzt. Über 100 Bewohner mussten aus dem Gebäude in Sicherheit gebracht werden. Mehrere geparkte Autos seien zudem beschädigt worden. Drohnentrümmer seien ebenfalls in einem benachbarten Stadtteil auf eine Freifläche gefallen. Über der Stadt war mehrfach Flugabwehrfeuer zu hören. 

Parallel startete das russische Militär Raketenangriffe auf Infrastrukturobjekte in den Städten Sumy und Konotop im Norden des Landes. Ebenso wurde von einem Raketenangriff auf die südostukrainische Großstadt Dnipro berichtet. Behördenangaben nach wurde mindestens neun Menschen verletzt. Mehrere Wohnhäuser wurden beschädigt.

Vorher bereits hatte das russische Verteidigungsministerium über mehrere ukrainische Drohnenangriffe informiert. Demnach seien über den Gebieten Kursk, Belgorod und Orjol knapp ein Dutzend ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Opfer oder Schäden habe es nicht gegeben.

Die Ukraine wehrt sich seit über zweieinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung gegen eine russische Invasion.

© dpa
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