Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz erneut die deutsche Hilfe für die Ukraine gewürdigt. Auf die Frage, ob er bei einem Wahlsieg von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz auf die Lieferung von Taurus-Marschflugkörper hoffe, wollte er auf einer internationalen Pressekonferenz aber nicht antworten. «Wir kennen uns gut. Er ist ein sehr guter Typ», sagte er über den CDU-Chef lediglich.
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Merz hatte sich zuvor bei der Sicherheitskonferenz erneut offen für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für den Fall gezeigt, dass er Kanzler wird - aber nur nach Abstimmung mit den europäischen Partnern. Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist strikt dagegen, weil er befürchtet, dass Deutschland dadurch zu tief in den Krieg hineingezogen wird. Sowohl Scholz als auch Merz hatten Selenskyj erst vor wenigen Wochen in Kiew besucht.
«Olaf hat wirklich sehr geholfen, und Merz auch»
Selenskyj sagte, er habe sich in München sowohl mit Merz als auch mit Scholz getroffen. Welches Gespräch besser gewesen sei, wollte Selenskyj aber auch nicht beantworten. «Ich werde Ihnen das am Montag (nach der Wahl) sagen.» Der ukrainische Präsident lobte ausdrücklich sein Verhältnis zu beiden Kanzlerkandidaten. «Das sind tolle Typen. Olaf hat wirklich sehr geholfen, und Merz auch, er ist immer auf unserer Seite. Also keine Bewertungen, nur Danke.»
Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine. Selenskyj betonte, dass die weitere Hilfe nicht davon abhängen dürfe, wer in den USA an der Regierung sei. Es gibt Befürchtungen, dass die Amerikaner ihre Hilfe unter US-Präsident Donald Trump zurückfahren wollen.
Deutsche Hilfe «sehr pragmatisch», aber nicht «sehr laut»
Selenskyj lobte, dass Deutschland immer sehr pragmatisch Hilfe geleistet habe und dabei «nicht sehr laut» gewesen sei. «Es gibt Länder, die auf nicht so hohen Plätzen in der Rangliste liegen, aber sehr laut sind.»