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Bewohner kehren nach Israels Abzug zurück in den Südlibanon

Die israelische Armee hat Wohngebiete im Südlibanon verlassen. Viele der Bewohner, die jetzt nach Monaten ihre Dörfer wiedersehen, finden Verwüstung vor.
Nahostkonflikt - Libanon
Nahostkonflikt - Grenze Israel-Libanon
Nahostkonflikt - Grenze Israel-Libanon

Nach monatelanger Präsenz hat das israelische Militär den Großteil seiner Stellungen im Süden des Libanon geräumt. Bis auf fünf strategische Punkte nahe der Grenze sei die Armee aus allen Gebieten abgezogen, berichteten israelische Medien. Zum ersten Mal seit Monaten strömten Bewohner zurück in ihre Heimatdörfer. Während viele von ihnen zerstörte Häuser und Verwüstung vorfanden, drängt die libanesische Regierung auf den vollständigen Abzug der verbleibenden israelischen Truppen im Land.

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Waffenruhe-Abkommen sah vollständigen Abzug vor

Die Waffenruhe, die Ende November nach einem Jahr des Kriegs zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden war, sah unter anderem einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon bis heute vor. Die Frist wurde Ende Januar bereits einmal verlängert.

Israel begründete den Verbleib in fünf Posten in Grenznähe damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachgerückt sei und damit ihre Verpflichtungen nicht erfüllt habe. Israel befürchtet weitere Angriffe der libanesischen Hisbollah-Miliz, insbesondere auf den Norden des Landes. Rund 60.000 Einwohner des israelischen Nordens flohen während des Kriegs, die meisten davon sind nach Militärangaben bis jetzt nicht in die teilweise zerstörten Wohnorte zurückgekehrt. 

Israels Verteidigungsminister: Sicherheit des Nordens hat Priorität

Ein israelischer Militärsprecher sagte, die «vorübergehende Maßnahme» sei mit der von den USA und Frankreich angeführten internationalen Kommission abgesprochen, die über die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens wachen soll und der auch Israel, der Libanon und die UN-Friedenstruppe Unifil angehören. Eine offizielle Bestätigung von anderer Seite gab es dafür nicht. 

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, Israel werde «in einer Pufferzone im Libanon in fünf Stützpunkten mit Überblick bleiben und mit Kraft und ohne Kompromisse gegen jeglichen Verstoß durch die Hisbollah vorgehen». Man sei fest entschlossen, die Sicherheit der Einwohner des israelischen Nordens zu gewährleisten. Daher würden auch viele weitere Posten auf der israelischen Seite der Grenze eingerichtet und mit Truppen verstärkt, sagte Katz nach Angaben seines Büros. 

Aktiven Beschuss auf Israel gab es während der Waffenruhe nicht mehr. Libanons Armee warf Israel jedoch wiederholt Angriffe auf libanesisches Gebiet vor. Auch der Hisbollah wurden wiederholt Verstöße vorgeworfen. Während der Waffenruhe wurden bei israelischen Luftangriffen im Libanon mehrere Menschen getötet.

Libanon fordert vollständigen Abzug der israelischen Truppen

Die libanesische Führung bekräftigte unterdessen ihre Forderung nach einem kompletten Abzug der israelischen Armee aus dem Libanon. Nach einem Treffen des Präsidenten Joseph Aoun, Ministerpräsidenten Nauaf Salam und des mit der Hisbollah verbündeten Parlamentspräsidenten Nabih Berri teilte sie dies in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. 

Man sehe die fortwährende israelische Präsenz auf libanesischem Boden als Besatzung. Die Regierung arbeite mit der Überwachungskommission, geführt von den USA, Frankreich, Libanon, Israel, der Unifil und dem Roten Kreuz, weiter an der Befreiung der von Israel festgehaltenen Gefangenen.

Aoun teilte zudem mit, der Libanon arbeite durch diplomatische Kontakte mit den USA und Frankreich daran, den vollständigen Truppenabzug Israels voranzutreiben. «Die Libanesen sind müde, zwischen Barrikaden zu leben, nachdem sie einen hohen Preis bezahlt haben.»

Hisbollah-Chef Naim Kassim hatte den Israelis bereits vor Ablauf der Frist in einer Fernsehansprache gedroht: Sollten ihre Truppen über den 18. Februar hinaus im Libanon bleiben, handele es sich um eine Besatzung - und jeder wisse, «wie mit einer Besatzung umgegangen wird».

Auch die Vereinten Nationen kritisierten den verzögerten Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon. «Eine weitere Verzögerung dieses Prozesses ist nicht das, was wir uns erhofft hatten», hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon und der zuständigen UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert. Positiv bewerteten sie den israelischen Rückzug aus Wohngebieten und den Einsatz der libanesischen Armee.

Bewohner kehren unter Freudengesang zurück

Nachdem Abzug der israelischen Truppen teilte die libanesische Armee mit, sie sei in von Israel geräumte Ortschaften nachgerückt. Das Militär nannte dabei die Orte Abbasija, Kfar Kila Mardsch Ajun, Adaissa, Markaba, Hula, Mais al-Dschabal, Blida, Marun al-Ras, Jarun und Bint Dschubail. 

Die Armee räumte Straßen frei und beseitigte nach eigenen Angaben Minen und nicht explodierte Sprengkörper, um die Rückkehr der Bewohner vorzubereiten. Viele kehrten nach mehr als einem Jahr Abwesenheit unter Freudengesang zurück, wie Augenzeugen berichteten. Viele der Orte wurden zum Teil massiv beschädigt. «Wir wissen, dass wir in unseren Häusern vielleicht nichts vorfinden werden, aber zumindest sind wir wieder auf unserem Land und werden wiederaufbauen, was wir verloren haben», sagte ein Bewohner eines der Grenzdörfer einem lokalen Fernsehsender.

Nach dem von der islamistischen Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah begonnen, den Norden Israels mit Raketen zu beschießen. Der Konflikt eskalierte im September 2024 und entwickelte sich zu einem blutigen Krieg zwischen der Schiiten-Miliz und dem jüdischen Staat. Im Libanon wurden 4.047 Menschen getötet, in Israel 76.

© dpa
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