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Südkorea verbietet chinesische KI DeepSeek

Der chinesische Chatbot DeepSeek zählt derzeit zu den beliebtesten KI-Anwendungen weltweit. Doch immer mehr Länder gehen gegen die App vor. Auch in Deutschland gibt es Sicherheitsbedenken.
KI-Startup DeepSeek
Südkorea hat die chinesische KI-App DeepSeek vorübergehend verboten. (Archivbild) © Patrick Pleul/dpa

Der chinesische Chatbot DeepSeek ist in Südkorea vorläufig gesperrt worden. Der Download der Anwendung aus den App-Stores sei ausgesetzt worden, nachdem man festgestellt habe, dass DeepSeek nicht vollständig mit den lokalen Datenschutzgesetzen übereinstimme, erklärte die nationale Datenschutzbehörde (PIPC). Der Dienst werde erst wieder zugelassen, wenn er den gesetzlichen Anforderungen entspreche. Laut PIPC arbeitet DeepSeek aktiv mit der Datenschutzbehörde zusammen.

Etliche Länder gehen gegen DeepSeek vor

Zuvor waren bereits Behörden in Italien, Taiwan, und Australien gegen DeepSeek vorgegangen. Die italienische Datenschutzbehörde leitete eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. Da die Antworten von DeepSeek als unzureichend angesehen wurden, wurde die App aus den App-Stores entfernt.

Taiwan und Australien haben die Verwendung von DeepSeek für Regierungsbehörden und staatliche Einrichtungen verboten. Die Sperren wurden mit der Gefahr von Informationslecks und einer möglichen Bedrohung der nationalen Informationssicherheit durch die grenzüberschreitende Datenübertragung begründet. 

In den USA gibt es kein landesweites Verbot, jedoch haben mehrere Bundesbehörden wie die Nasa und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt. Einige Bundesstaaten wie Texas haben DeepSeek auf staatlichen Geräten verboten. Es gibt zudem Gesetzesvorschläge, die eine vollständige Sperrung der DeepSeek-App vorsehen.

DeepSeek hat KI-Erdbeben ausgelöst

Der auf quelloffenen Sprachmodellen basierende Chatbot aus China hat in den vergangenen Wochen die KI-Branche aufgerüttelt, da die App vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als etablierte Anbieter wie OpenAI, Google oder Meta erzielt. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von DeepSeek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investiert hat. Ende Januar stand DeepSeek im App-Store für das iPhone in den USA an der Spitze der kostenlosen Anwendungen. Aktuell liegt die App auf Platz 14 der Rangliste.

Die Vorbehalte gegen DeepSeek beruhen zum einen auf der Tatsache, dass die App die Nutzerdaten auf Servern in China speichert. Aufgrund chinesischer Gesetze könnten diese Daten auf Anfrage an staatliche Stellen weitergegeben werden, was gegen Datenschutzgesetze wie die DSGVO in Europa verstößt. Sicherheitsforscher haben aber auch Schwächen wie unzureichende Verschlüsselung und andere Sicherheitslücken festgestellt, die sensible Daten gefährden könnten. Außerdem lässt sich die App leicht manipulieren, um Inhalte zu produzieren, die potenziell gefährlich sind, etwa eine Anleitung zum Bau einer Bombe.

Bedenken in Deutschland

Auch in Deutschland meldeten Behörden und Cybersicherheitsfachleute gravierende Sicherheitsbedenken an: Die BSI-Experten verwiesen unter anderem darauf, dass DeepSeek laut den eigenen Datenschutzhinweisen «Tastatureingabemuster oder -rhythmen» erfasst, die dazu genutzt werden könnten, individuelle Nutzerprofile zu erstellen und wiederzuerkennen. Das BSI hält dies in sicherheitskritischen Bereichen für besonders problematisch, da solche Daten potenziell missbraucht werden könnten, um sensible Informationen zu identifizieren oder Nutzer zu überwachen.

Das BSI verweist weiterhin auf die Möglichkeit, dass Tastatureingaben innerhalb der App mitgelesen werden können, bevor sie abgeschickt werden. Diese Funktion wird ebenfalls als bedenklich eingestuft, insbesondere im Kontext von Datenschutz und Cybersicherheit.

Chinas Außenamt erklärte zum aktuellen Vorgehen der Behörden in Südkorea, die Regierung weise chinesische Firmen stets an, sich im Ausland streng an die dort geltenden Gesetze zu halten. Amtssprecher Guo Jiakun sagte in Peking, China hoffe außerdem, dass die Länder eine «Politisierung von Wirtschafts-, Handels- und technologischen Fragen» vermeiden.

© dpa
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