Den Markt der Smartphones, Tablets und Streaming-Boxen haben Google mit seinem Android-Betriebssystem und Apple mit seinem iOS unter sich aufgeteilt, doch zumindest im Gebiet der traditionellen Rechner, egal, ob transportabel oder mobil, ist Microsofts Windows mit rund 90% Markanteil die unangefochtene Nummer Eins. Damit das so bleibt, hat der US-Konzern bei der Weiterentwicklung seines Betriebssystems wieder deutlich Fahrt aufgenommen. Statt im Jahr 2025 könnte Windows 12 nun schon 2024 auf den Markt kommen
Intel prescht vor
Der Chip-Hersteller Intel, seit Jahren ein wichtiger Partner von Microsoft, prescht vor und kündigt indirekt eine neue Generation von Microsofts Betriebssystem für das kommende Jahr an. „Wir sind davon überzeugt, dass 2024 wegen des Windows-Refreshs ein hervorragendes Jahr für den PC wird“, so Intel-Finanzchef Dave Zinsner gegenüber Analysten. Das geht aus einem Pressebericht von „PC Gamer“ hervor.
Zwar wollte der Intel-Finanzchef eigentlich nur einen positiven Ausblick auf das Jahr 2024 geben, doch indirekt plauderte er mit seinem Statement die Pläne von Microsoft aus. Schließlich sind es normalerweise nur neue Windows-Versionen, die die PC- und Laptop-Verkäufe ankurbeln. Also dürfte sich Zinsner auf Windows 12 bezogen haben.
Windows 12 mit KI-Fokus
Ein weiterer Hinweis auf Windows 12 ist die neueste Chip-Generation von Intel. Eines ihrer Highlights ist ein eigener KI-Co-Prozessor namens Xenon Phi. Ähnliche KI-Beschleuniger sind im Smartphone-Bereich bereits gang und gäbe, für den PC- und Laptop-Bereich aber eine Neuerung. Da Windows 11 nach dem Herbst-Update mit dem Microsoft Copilot eine nur eingeschränkte KI-Funktionalität besitzt, dürfte Intels neue Chip-Generation mit KI-Co-Prozessor bei Windows 12 zum Einsatz kommen.
Die Einführung des Microsoft Copilot in Windows 11 zeigt indes auch, dass KI-Funktionen einen großen Schwerpunkt von Windows 12 darstellen werden. Das hat der Konzern selbst bereits bestätigt. KI solle eine natürliche Rolle am Desktop einnehmen, so Microsofts Marketing-Chef Yusuf Mehdi in einem Interview mit „The Verge“.
Neues Design und noch mehr Cloud
Ein fester Bestandteil eines neuen Microsoft-Betriebssystems ist es bis jetzt immer gewesen, dass der US-Konzern das Design gegenüber der Vorgängerversion ändert. Das gilt selbst dann, wenn es technisch gesehen eigentlich gar nicht so viele Veränderungen gibt. So haben die Nutzer auch bei Windows 11 eine anders gestaltete Oberfläche bekommen als bei Windows 10, obwohl sich die beiden Versionen in vielen Punkten technisch ähneln.
Mit der Verbreitung von schnellen Internet-Leitungen mobil via 5G oder stationär via Glasfaser wird zudem auch das Thema Cloud bei Windows 12 wieder mehr in den Fokus rücken. Web-Apps, Cloud-PC, OneDrive und der Edge-Browser dürften eine deutlich prominentere Rolle als unter Windows 11 einnehmen. Die Hardware-Hersteller werden damit allerdings nicht ganz so zufrieden sein, wird Windows damit doch auch unabhängiger von ihren Produkten.
Spekulationen um ein Windows-12-Abo
Um das Windows-12-Geschäftsmodell wird indes noch fleißig spekuliert. Schließlich können Geschäftskunden schon jetzt Windows 11 im Abo kaufen. Außerdem sind Microsoft-Anwendungen wie Office, Microsoft 365 und der Xbox Game Pass bereits als Abo-Modelle erhältlich.
Es verdichten sich die Hinweise, dass Microsoft Windows 12 generell im Abo verkaufen will, d.h. dass Nutzer künftig regelmäßig für die Verwendung des Betriebssystems bezahlen sollen. Das wäre ein fundamentaler Unterschied zu allen bisherigen Windows-Versionen.
Systemanforderungen von Windows 12
Eine der wesentlichen Punkte bei der Einführung von Windows 11 war das Gratis-Update für Windows-10-Nutzer. De facto konnten die meisten Rechner das Update verarbeiten, doch aufgrund der gegenüber Windows 10 verschärften Systemanforderungen ging auch ein nicht unwesentlicher Teil der Kunden leer aus.
Es verwundert also niemanden, dass viele Windows-Nutzer eine nochmalige Verschärfung der Systemanforderungen fürchten. Einem Bericht von „Deskmodder“ zufolge soll Windows 12 allerdings die gleiche Prozessorgeneration (Intel 8, AMDs Zen 2, Qualcomm 7) und das Sicherheitsmodul TPM 2.0 voraussetzen, die schon jetzt als Systemanforderungen für Windows 11 gelten.