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Nokia G22 im Test: Reparaturfähiges Smartphone für Einsteiger

Ein paar Modelle erlauben es den Akku manuell zu tauschen, doch eine weitergehende Reparaturfähigkeit bieten die allermeisten Smartphones nicht. Das will der finnische Hersteller HMD Global mit dem Nokia G22 ändern. Wir haben das 199 Euro (UVP) teure Android-Smartphone getestet.
Nokia G22 im Test: Reparaturfähiges Smartphone für Einsteiger
Nokia G22 im Test: Reparaturfähiges Smartphone für Einsteiger
Nokia G22 im Test: Reparaturfähiges Smartphone für Einsteiger
Nokia G22 im Test: Reparaturfähiges Smartphone für Einsteiger

Am besten passt zum Nokia G22 der Vodafone-Tarif GigaMobil XS. Hier sind für 23,99 Euro monatlich fünf Gigabyte (GB) Highspeed-Datenvolumen sowie eine Flatrate für Telefonate und SMS in alle deutschen Netze enthalten. die Bereitstellungsgebühr in Höhe von 39,99 Euro entfällt im Rahmen einer Sonderaktion.

Gehäuse

Für 26,99 Euro kann man bei HMD Global ein Reparatur-Set für das Nokia G22 dazukaufen, dass vom Do-it-yourself-Spezialisten iFixit bereitgestellt wird. Nach Angaben des Herstellers soll man damit Bauteile wie Akku, Display, Audio-Buchse oder hintere Abdeckung ganz einfach selbst austauschen können, doch beim Selbsttest gestaltet sich das schwieriger als gedacht.

Folgt man der Anleitung von iFixit soll z.B. der Ausbau des Akkus ganze fünf Minuten dauern. Wir brauchten dagegen rund eine halbe Stunde, um Rückabdeckung, Fingerabdruck-Scanner und Hauptplatinen-Abdeckung zu entfernen. Auch der mit einem starken Klebstoff befestigte Akku ließ sich nur mit viel Muskelkraft herausnehmen.

Das Nokia G22 funktionierte danach wieder tadellos. Auch der Spritzwasserschutz nach IP52-Norm war gegeben. Mit einer Größe von 165 x 76,2 x 8,5 Millimetern und einem Gewicht von 195 Gramm ist das Nokia G22 zudem recht handlich. Eine Plastik-Schutzhülle bewahrt es vor Stürzen und Kratzern.

Display

Aufgrund der kompakten Außenmaße ist auch der Bildschirm des Nokia G22 mit einer Diagonalen von 6,52 Zoll recht klein. Auch die Auflösung von 1.200 x 720 Pixeln ist selbst für diese Preisklasse gering. Immerhin ist die Anzeige blickwinkelstabil und bietet eine maximale Bildfrequenz von 90 Hertz.

Prozessor

Als Prozessor kommt beim Nokia G22 ein Unisoc T606 mit einer maximalen Taktung von lediglich 1,6 Gigahertz zum Einsatz. Das reicht im Normalbetrieb völlig aus, führt aber beim Spielen zum einen oder anderen Aussetzer. Im Benchmark-Test Basemark 3.0 erreicht das reparaturfähige Einsteiger-Smartphone einen mäßigen Wert von 171,41 Punkten.

Speicher

Der interne Speicher des Nokia G22 misst 128 GB – das ist für diese Preisklasse ordentlich. Wer möchte, kann darüber hinaus eine microSD mit bis zu zwei Terrabyte (TB) Kapazität einlegen. Der Arbeitsspeicher ist mit vier GB dagegen zu schmalbrüstig ausgelegt.

Software

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist neben der Reparaturfähigkeit auch das reine Android-Betriebssystem des Nokia G22. Leider ist noch die veraltete Version 12 installiert, aber laut Hersteller soll das Update auf Android 13 bald kommen. Insgesamt zwei Jahre lang soll das Einsteiger-Smartphone Android-Updates erhalten. Sicherheits-Updates will HMD Global sogar drei Jahre lang gewährleisten.

Akku

Der Akku des Nokia G22 ist – wie oben beschrieben – mit etwas Mühe herausnehmbar und mit einer Kapazität von 5.050 Milli-Ampèrestunden (mAh) schön groß ausgefallen. In der Praxis realisiert das Nokia G22 circa 46 Stunden mit einer Akkuladung. Ein Daten- und Ladekabel ist im Karton zwar enthalten, doch ein Netzteil fehlt aus Umweltgründen.

Kameras

Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen der Einsteigerklasse hat das Nokia G22 kein Ultraweitwinkel-Objektiv an Bord. Die Hauptkamera löst allerdings mit stattlichen 50 Megapixeln (MP) auf und bietet sowohl bei Tage als auch bei Nacht eine ordentliche Bildqualität:

TAGAUFNAHME

Bei Tage schießt die Hauptkamera des Nokia G22 detailreiche Bilder
 © Tom MeyerBei Tage schießt die Hauptkamera des Nokia G22 detailreiche Bilder © Tom Meyer

Die Zwei-MP-Makro-Kamera ist für Nahaufnahmen leider nicht zu gebrauchen. Sinnvoller ist da die Nutzung der Zwei-MP-Tiefenkamera, mit deren Unterstützung die Hauptkamera Bokeh-Bilder schießen kann:

BOKEH-AUFNAHME

Bokeh-Bilder des Nokia G22 wirken nicht zu flächig
 © Tom MeyerBokeh-Bilder des Nokia G22 wirken nicht zu flächig © Tom Meyer

Deutlich schlechter ausgestattet ist die Frontkamera des Nokia G22. Deren maximale Auflösung beträgt nur acht MP und auch das Display-Fotolicht ist schwach.

Sound

Das Nokia G22 verfügt über eine Audio-Buchse, die eine ordentliche Ausgabequalität bietet und darüber hinaus mit dem iFixit-Set herausgenommen und getauscht werden kann. Das Einsteiger-Smartphone hat zwar nur einen Mono-Lautsprecher, der leicht scheppert, aber eine hohe Lautstärke erreicht.

Konnektivität

In der Preisklasse unter 200 Euro finden sich einige 5G-fähige Smartphones, doch das Nokia G22 gehört nicht dazu. Im LTE-Netz von Vodafone erreicht es mit 82 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download und 38 Mbit/s im Upload zudem keine allzu tollen Werte. Neben LTE sind allerdings WLAN ac für das schnelle Surfen am Router sowie NFC für das mobile Bezahlen an Bord.

Sprach- und Empfangsqualität

Die Sprach- und Empfangsqualität ist traditionell eine Stärke der Nokia-Handys und das gilt auch für das Nokia G22. Selbst in Gebäuden und Tunneln bleibt es im Vodafone-Netz wacker auf Empfang. Hintergrundgeräusche werden effizient herausgefiltert.

Fazit

Das Nokia G22 kann dem Nutzer dank Reparatur-Set langfristig Geld sparen, aber erstens ist längst nicht jeder Handy-Besitzer handwerklich begabt und zweitens können auch nicht alle Bauteile getauscht werden. Die Idee ist im Sinne der Nachhaltigkeit aber sehr gut.

Ansonsten bietet das Nokia für 199 Euro (UVP) das, was man in der Einsteigerklasse erwarten kann. Verarbeitungs-, Sprach- und Empfangsqualität sowie die hochauflösende Kamera sind dabei Pluspunkte. Der lahme Prozessor, das niedrig auflösende Display und der schlechte mobile Internet-Empfang sind dagegen zu kritisieren.

© Tom Meyer
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