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Pixel 9: Google setzt bei neuer Smartphone-Serie voll auf KI

Google setzt mit der Pixel-9-Serie voll auf Künstliche Intelligenz (KI). Das kann künftig zum Problem in puncto Fake News und Datenschutz werden, auch wenn Google – anders als die Konkurrenten Meta und Apple – eigenen Angaben zufolge keine Probleme mit der EU-Gesetzgebung hat.
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Pixel 9: Google setzt bei neuer Smartphone-Serie voll auf KI

Die neue Pixel-9-Serie von Google besteht aus gleich vier Modellen, die vom brandneuen Prozessor Tensor G4 angetrieben werden. Alle vier können bei Vodafone in Kombination mit einem GigaMobil-Vertrag vorbestellt werden.

Pixel-9-Serie bei Vodafone kaufen

Das Google Pixel 9 verfügt als Einsteiger-Modell über ein 6,3 Zoll großes OLED-Display mit einer Spitzenhelligkeit von 2.700 Candela pro Quadratmeter und einen 4.700-Milli-Ampèrestunden-Akku. Auf der Rückseite liegen eine 50-Megapixel-Hauptkamera sowie ein 42-Megapixel-Ultraweitwinkel-Objektiv.

Das Google Pixel 9 Pro hat die gleichen Leistungsdaten, aber die Display-Helligkeit beträgt hier sogar bis zu 3.000 Candela pro Quadratmeter. Außerdem ist als dritte Kamera ein Tele-Objektiv mit 48 Megapixeln an Bord.

Das Google Pixel 9 Pro XL entspricht technisch dem Google Pixel 9 Pro, ist aber dessen größeres Schwestermodell. Das zeigt sich am 6,8 Zoll großen OLED-Bildschirm und dem 5.060 Milli-Ampèrestunden fassenden Akku.

Eine Sonderrolle nimmt das Google Pixel 9 Pro Fold ein. Es verfügt über einen faltbaren Bildschirm, der im zugeklappten Zustand 6,3 und im aufgeklappten Zustand 8,0 Zoll misst. Die Ultraweitwinkel- und Tele-Kamera haben mit 10,5 bzw. 10.8 Megapixeln eine nicht ganz so hohe Auflösung wie beim Google Pixel 9 Pro bzw. Pro XL. Bauartbedingt ist auch der Energiespeicher mit 4.650 Milli-Ampèrstunden etwas kleiner.

Google setzt voll auf KI

Weniger als die technischen Daten der Hardware lassen die vier Modelle der Pixel-9-Serie aber durch ihre Software aufhorchen. Wie wohl kein Hersteller zuvor setzt Google nämlich bei seinen neuen Smartphones auf KI-Funktionen.

Die KI, die bei Google auf den Namen Gemini hört, soll zum Beispiel den Inhalt von E-Mails und Telefonanrufen zusammenfassen oder Textvorschläge machen. Das dürfte vor allem diejenigen Nutzer freuen, die ihr Pixel-Smartphone beruflich nutzen.

Weitereichende Bildbearbeitung durch KI 

Die Google-KI erlaubt andererseits aber auch eine weitrechende Bildbearbeitung. So kann man z.B. erst zwei Personen aufnehmen und dann ein Foto einer dritten Person aus derselben Kameraperspektive schießen, um beide Bilder von der KI verschmelzen zu lassen.

Auch die Erweiterung von Bildern ist für Gemini kein Problem. Nimmt man beispielsweise ein Pärchen vor ein paar Bäumen auf, zaubert die KI künstliche Blätter hinzu, bis das gewünschte Bildformat auch wirklich voll erscheint.

Verbesserte Erkennung dank KI

Auch beim Erkennen von Gegenständen soll sich Gemini gegenüber früheren Versionen stark verbessert zeigen. So erkennt die KI eine von der Kamera erfasste Ledertasche und nennt dem User auf Wunsch mehrere Webseiten, wo man diese Tasche erwerben kann.

Die KI-basierte Erweiterung von Google Shopping mag gerade für passionierte Shopper nach einer hilfreichen Erleichterung bei Beutezügen durch Edel-Boutiquen erscheinen. Ob Gemini in der Praxis auch so gut funktioniert wie im von Google zitierten Beispiel, muss man abwarten.

Benachteiligung anderer Hersteller

Einige der neuen KI-Funktionen bleiben der Pixel-9-Serie vorbehalten, so etwa die Fähigkeit, Informationen aus Screenshots zu erfassen und weiterzuverarbeiten. Das ist natürlich eine Benachteiligung anderer Hersteller, die ebenfalls auf Googles Android-Betriebssystem nutzen.

Andere Neuerungen halten hingegen schon Einzug auf Android-Smartphones anderer Hersteller. Dazu gehört beispielsweise der Sprachassistent Gemini Live, der eine Unterhaltung mit den Nutzern führen kann. 

Sorge vor Fake-Inhalten

Datenschützer haben ja vor Einführung der Pixel-9-Serie und Konkurrenzmodellen von Samsung und Apple schon die Befürchtung geäußert, dass Fake-Inhalte durch die Implementierung von KI in massentauglichen Smartphones nun wie Pilze aus dem Boden schießen dürften. Im Falle von Google gilt die Sorge – anders als bei KI-Chatbots wie ChatGPT oder Microsoft Copilot – weniger der Verbreitung von Fake News in Textform, als vielmehr der Verbreitung von Fake-Bildern, die mit Hilfe von KI bearbeiten worden sind.

Bei der Vorstellung der Pixel-9-Serie zeigte Google gleich mehrere künstlich erzeugte Fotos mit erstaunlich echt aussehenden Details. Für deren Erstellung reicht laut Google kein besonders ausgeprägtes technisches Verständnis.

Google will Zweifel zerstreuen

Google will die Zweifel der Kritiker an Gemini natürlich zerstreuen. Dabei will die KI des Konzerns möglichst alle Lebensbereiche abdecken.

Anders sieht das z.B. bei Apple aus. Die KI-Software des Konzerns aus Cupertino soll sich auf persönliche Informationen fokussieren, während bei anderen Fragen die Nutzer den Chatbot ChatGPT von OpenAI zu Hilfe rufen können. Ob das angesichts der immer noch auftretenden vielen Lücken und gar gravierenden Fehler in der Beantwortung von Fragen durch ChatGPT eine gute Idee ist, sei dahingestellt.

Google im Blick der EU-Behörden

Während Apple, aber auch der Facebook-Mutterkonzern Meta unter Verweis auf den Digital Markets Act der Europäischen Union den Europa-Start von KI-Funktionen aufgeschoben haben, gibt Google an, damit keine Probleme zu haben. 

In Brüssel wird man darüber sicherlich ein wenig schmunzeln, hat Google doch immer wieder teils hohe Geldbußen wegen Verstößen gegen EU-Bestimmungen kassiert. Und dass man in der EU die Nutzung von KI durch die führenden IT-Konzerne im Blick hat, zeigt das Beispiel X.

Datenschützer in Halb-Acht-Stellung

Die europäische Datenschutz-Organisation Noyb hat nämlich in gleich acht EU-Ländern Beschwerden gegen Elon Musks Online-Plattform eingereicht. Bei den „Dringlichkeitsverfahren“ im Rahmen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Auftrag von betroffenen EU-Bürgern geht es um den X-Chatbot Grok, dessen KI standardmäßig mit Beiträgen von Nutzern trainiert wird.

Die X-Nutzer wurden über die Verwendung ihrer Daten für das KI-Training nicht vorab informiert und um Erlaubnis gefragt. Deshalb hat die für den Twitter-Nachfolger in Europa zuständige irische Datenschutzbehörde DPC bereits eine Klage gegen X erhoben.

© Tom Meyer
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