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iOS 16: Das bietet Apples neues Betriebssystem

Seit kurzem können Apple-Kunden das Update auf iOS 16 auf ihr Gerät herunterladen. Wir fassen zusammen, welche neuen Features mit iOS 16 auf das iPhone kommen und bei welchen iPhone-Modellen es zu Einschränkungen kommt.
iOS 16: Das bietet Apples neues Betriebssystem
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iOS 16: Das bietet Apples neues Betriebssystem

Seit dem 13. September 2022 verteilt Apple die Nachfolgeversion von iOS 15. Auch in Deutschland steht iOS 16 bereits zum Download zur Verfügung. Um die Installation vorzunehmen, muss der User im Einstellungsmenü zuerst die Option „Allgemein“ und hiernach die Option „Softwareupdate” wählen.

Update für iPhones ab 2017

Da die Update-Datei mehr als zwei Gigabyte groß ist, empfiehlt es sich das Update herunterladen, wenn das iPhone mit einem WLAN-Router verbunden ist. Eine weitere Voraussetzung für den Download ist außerdem, dass der Akku zu mindestens 50% aufgeladen ist. Am besten lädt man das iPhone vor der Installation vollständig auf.

iOS 16 ist grundsätzlich nur mit iPhone-Modellen kompatibel, die 2017 oder später erschienen sind. Zudem gibt es einige Modelle, die zwar iOS 16, aber nach dem Update nicht alle neuen Funktionen unterstützen.

Passkey statt Passwort

Wer kennt das nicht? Man nutzt unzählige Accounts für verschiedenste Zwecke und kann sich manchmal partout nicht an sein Passwort erinnern. Genau für solche vergesslichen Zeitgenossen könnte Apples Passkey eine Erleichterung darstellen, denn laut Apple soll dieses neue iOS-16-Feature Kennwörter im klassischen Sinne überflüssig machen.

Beim Passkey handelt es sich um einen Schlüssel, der als Datei lokal auf dem iPhone gespeichert ist. Dadurch soll es nach Angaben von Apple quasi unmöglich sein z.B. per Phishing an ein Passwort zu gelangen. Dass der Sicherheitsstandard des Passkeys zumindest weit höher als der des Passworts ist, zeigt die Tatsache, dass z.B. das von den deutschen Finanzbehörden verwendete ELSTER-Programm schon seit Jahren auf ähnlich lokal gespeicherte Zertifikatsschlüssel zurückgreift.

Apple geht aber noch einen Schritt weiter und nutzt die Funktionsvielfalt des iPhones, um möglichst viel Sicherheit zu gewährleisten. So kann man den Passkey einfach über biometrischen Daten (per Face oder Touch ID) freischalten, um sich auf Webseiten oder in Apps anzumelden – eine Technik, die seit geraumer Zeit schon von diversen Banking-Apps unterstützt wird.

Erweiterungen der Health-App

iOS 16 nimmt ein paar kleinere Updates in der Health-App vor. So kann man in Zukunft seine Medikamenten-Einnahme verwalten – inklusive Zeitplan und Erinnerungen.

In den USA ist es zudem möglich Medikamente via Kamera zu erkennen. Die Health-App greift auf eine spezielle Datenbank zu, um zu überprüfen, ob es mögliche Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen im aktuellen Medikamentenplan gibt. Das wäre natürlich auch für deutsche Apple-Kunden ein nützliches Feature, doch bislang liegen keine Infos vor, wann diese Erweiterung der Health-App hierzulande verfügbar sein wird.

Darüber hinaus stellt Apple Entwicklern unter iOS 16 eine neue Health-Kit-API bereit. Diese Schnittstelle erlaubt es, Daten zu sportlichen Aktivitäten wie Schwimmen, Laufen und Radfahren zu kombinieren und auszuwerten.

Rückkehr eines alten Bekannten

Google ist ja dafür bekannt gern einmal nützliche Features mit einer neuen Android-Version in der Versenkung verschwinden zu lassen, um dann nach einem Proteststurm der User genau diese wieder einzusetzen. Nun hat auch Apple ein Einsehen gezeigt und lässt den Akkustand wieder in der Statusleiste anzeigen.

Seit dem 2017 erschienenen iPhone X ging das ja nicht mehr, doch mit dem Update auf iOS 16 ändert sich das. Allerdings muss der User die Funktion zuerst aktivieren.

So mancher Apple-Kunden wird sich jedoch darüber ärgern, dass er die Akku-Prozent-Anzeige gar nicht sehen kann, denn dieses eigentlich sehr simple Feature ist nicht für das iPhone XR, 11, 12 mini und 13 mini verfügbar. Die brandneue iPhone-14-Serie ist somit die einzige Reihe, bei der der Akkustand standardmäßig in der Statusleiste auf allen Modellen angezeigt werden kann.

Intuitive Einrichtung von Sperrbildschirmen

Zu den großen iOS-16-Neuerungen zählt die intuitivere Einrichtung von Sperrbildschirmen. So kann man z.B. das Hintergrundbild mit Farbfiltern versehen und Bilder zuschneiden. Zudem kann man Sperrbildschirme löschen, indem man nach oben wischt. Dann erscheint ein kleines Mülleimer-Icon.

Ist das Update auf iOS 16 heruntergeladen, unterstützt der Sperrbildschirm auch animierte Hintergründe und Widgets. Darüber hinaus kann der User Farbe, Größe und Schriftart der Uhrzeit anpassen.

Eine praktische Neuerung für Menschen, die ihr iPhone z.B. privat und beruflich nutzen, ist die Erstellung mehrerer Sperrbildschirme. Hat man beispielsweise den Modus „Arbeit” eingeschaltet, zeigt das iPhone den dazugehörigen Sperrbildschirm an. Wechselt man in den „Privat“-Modus, ist die Gestaltung des Sperrbildschirms anders.

Neue Features für iMessage

Auch der Apple-eigene Messaging-Dienst iMessage erhält nach dem Update auf iOS 16 ein paar Neuerungen. So kann man Mitteilungen nicht nur nachträglich bearbeiten, sondern auch zurückrufen – hier hat sich Apple ganz offensichtlich beim Konkurrenten WhatsApp bedient, gewährt iPhone-Nutzern für das Bearbeiten und Löschen von Nachrichten aber mit 15 Minuten deutlich mehr Zeit.

Ein nützliches Feature im neuen iMessage ist, dass geänderte Nachrichten mit dem Hinweis „Bearbeitet” gekennzeichnet werden. Dann sendet iMessage die bearbeitete Nachricht ein zweites Mal. Umgekehrt können gelöschte Nachrichten innerhalb des 15-Minuten-Zeitfensters wiederhergestellt werden.

Frischzellenkur für die Mail-App

Apple hat seiner Mail-App eine Frischzellenkur verpasst. Nach dem Update auf iOS 16 verfügt diese Anwendung über eine Timing-Funktion, d.h. man kann E-Mails nach einem bestimmten Zeitplan versenden. Zudem können User Nachrichten unter iOS 16 als „Remind Later” oder „Follow up” zu markieren, falls sie später noch einmal wichtig werden sollten.

Neu ist auch der Zeitpuffer beim Zurückrufen von E-Mails. Wenn man zu früh auf „Senden” getippt hat, kann man die Zustellung der Nachricht noch aufhalten. Allerdings hat der User hierfür nur zehn Sekunden Zeit – aus unserer Sicht ist das ein bisschen wenig.

Und noch eine kleine Änderung: Wenn man eine Mail von einem offiziellen Marken-Account erhält, wird das Logo der Marke als Kontaktbild angezeigt – dieses Feature kennt man von etablierten Mail-Account-Anbietern wie z.B. Yahoo!

Face ID im Querformat

Was WhatsApp in der Video-Telefonie schon lange kann, kann Apple jetzt auch. Der Apple-eigene Video-Telefonie-Dienst Face ID funktioniert unter iOS 16 endlich bei Bedarf auch im Querformat.

Leider steht dieses Feature nicht für alle iPhone-Modelle zur Verfügung, die Face ID haben. Genauer gesagt wird es nur von der brandneuen iPhone-14-Serie sowie von der davor erschienenen iPhone-13-Serie unterstützt – sehr schade!

Always-on-Display – aber nicht für alle Geräte

Von Android-Smartphones kennt man ja das sogenannte Always-on-Display, bei dem der Bildschirm ausgesuchte Informationen wie Uhrzeit oder neue Nachrichten anzeigt, wenn er ausgeschaltet ist. Für das iPhone gibt es nach dem Update auf iOS 16 diese Funktion nun auch – allerdings nur auf den aktuellen Modellen iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max.

Der Hintergrund ist technischer Natur: Die beiden Flaggschiffe der iPhone-14-Serie verfügen über eine adaptive Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz. Dadurch kann der Verbrauch des Always-on-Displays laut Apple auf ein Minimum reduziert werden.

© Tom Meyer
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