Ein Vodafone-Tarif, der gut zum Fairphone 4 passt, ist CallYa Digital. Hier bekommt man für 20 Euro für vier Wochen Laufzeit eine All-Net-Flat für Telefonate und SMS innerhalb Deutschlands sowie 15 Gigabyte (GB) Highspeed-Datenvolumen. Die Nutzung des superschnellen 5G-Netzes von Vodafone ist inklusive.
Gehäuse
Das Gehäuse des Fairphone 4 besteht zum größten Teil aus Polycarbonat, wird aber von einem Alu-Rahmen zusammengehalten. Das ergibt ein hohes Gewicht von 200 Gramm. Außerdem ist das Fairphone 4 mit Maßen von 162 x 75,5 x 10,5 Millimetern nicht gerade kompakt. Die Verarbeitung ist robust, zumal das Android-Smartphone einen Wasser- und Staubschutz nach der IP54-Norm hat.
Geliefert wird das Fairphone 4 ohne USB-Kabel und Netzteil. Die Kunden sollen ihre alte technische Ausstattung am besten weiternutzen, denn das ist am besten für die Umwelt. Auch das Smartphone selbst ist umweltfreundlich. Gold, Aluminium, seltene Erden und Kunststoffe stammen aus fairen und nachhaltigen Quellen. Laut Angaben des niederländischen Herstellers wurden 2020 rund 56% der Materialien nachhaltig beschafft.
Eine Stärke des Fairphone 4 ist zudem die einfache Reparierbarkeit vieler Komponenten. Den Akku kann man manuell auswechseln. Bauteile wie das Display kann man mit einem Kreuz-Schraubendreher ausbauen und das neue Display-Modul bei Fairphone für 80 Euro bestellen. Fairphone hat sogar Anleitungen auf YouTube veröffentlicht, damit Kunden ihr Gerät möglichst lange nutzen können.
Display
Das 6,3-Zoll-Display des Fairphone 4 hat eine Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln und bietet somit eine Pixeldichte von guten 410 ppi. Da der Hersteller auf die IPS-LCD-Technik setzt, hat die Anzeige zwar einen hohen Betrachtungswinkel, doch Farbe und Kontraste wirken deutlich matter als bei einem OLED-Bildschirm.
Prozessor
Als Prozessor kommt ein Qualcomm Snapdragon 870 zum Einsatz, der mit schnellen 3,2 Gigahertz getaktet ist. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass das Fairphone 4 gute Werte in den Benchmark-Tests erzielt. Im Basemark-3.0-Test stehen 260,19 Punkte zu Buche – ein guter Wert.
Speicher
Der interne Speicher des Fairphone 4 misst völlig ausreichende 128 GB. Auch der Arbeitsspeicher ist mit sechs GB ordentlich bemessen. Für 649 Euro (UVP) bekommt man sogar eine Variante mit 256 GB internem Speicher und acht GB Arbeitsspeicher. Beide Versionen des Fairphone 4 können microSD-Speicherkarten mit bis zu zwei Terrabyte (TB) Kapazität aufnehmen.
Software
Auch die Langlebigkeit des Betriebssystems spielt für umweltbewusste Käufer natürlich eine Rolle, denn ein Smartphone, das lange mit Updates versorgt wird, kann logischerweise länger genutzt werden. Deshalb läuft das Fairphone 4 zum Marktstart zwar noch auf Android 11, doch ein Update auf Android 12 und 13 ist schon versprochen.
Akku
Die Akkukapazität ist hingegen ein Schwachpunkt des Fairphone 4, da diese mit 3.905 Milli-Ampèrestunden (mAh) deutlich kleiner ausfällt als bei vielen Konkurrenten. Das reicht in der Praxis für gerade mal 24 Stunden Laufzeit. Positiv ist jedoch, dass der Energiespeicher manuell getauscht werden kann. Ein neuer Akku in Herstellerqualität kostet mit 30 Euro auch nicht allzu viel.
Kameras
Gegenüber dem Vorgängermodell Fairphone 3 hat der Hersteller beim Fairphone 4 vor allem in puncto Kameras ordentlich nachgelegt. Die Hauptkamera des umweltbewussten Smartphones löst mit 48 Megapixeln (MP) auf und kann 4K-Videos drehen. Der IMX582-Bildsensor stammt von Sony:
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Die Hauptkamera ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Fairphone 4 © Tom Meyer
Ebenfalls 48 MP Auflösung hat die Ultraweitwinkel-Kamera des Fairphone 4, die einen Sichtfeld von 120 Grad abdeckt. Leider sieht man hier die üblichen Verzerrungen am Bildrand:
ULTRAWEITWINKEL
Bis auf die üblichen Verzerrungen macht die Ultraweitwinkel-Kamera des Fairphone 4 gute Fotos © Tom Meyer
Bokeh-Aufnahmen sind für das Fairphone 4 hingegen kein Problem:
BOKEH
Das Fairphone 4 produziert einen nicht zu künstlich wirkenden Bokeh-Effekt © Tom Meyer
Gut gelingen dem Fairphone 4 auch Nachtaufnahmen. Wenn das angepeilte Objekt sich in der Nähe befindet, wird es vom LED-Blitzlicht kräftig ausgeleuchtet:
NACHT
Für Nachtaufnahmen verfügt das Fairphone 4 über einen starken LED-Blitz © Tom Meyer
Die 25-MP-Frontkamera des Fairphone 4 kann Full-HD-Videos drehen und schießt vor allem bei Tage qualitativ gute Fotos. Für eine ordentliche Restlichtverstärkung sorgt hierbei der Sony-IMX576-Bildsensor:
SELFIE TAG
Auch die Frontkamera des Fairphone 4 verfügt über einen Bildsensor von Sony © Tom Meyer
Im Dunklen greift zwar das helle Display-Fotolicht ein, doch es kommt zu leichten Körnungen und Unschärfen:
SELFIE NACHT
Nacht-Selfies des Fairphone 4 weisen leichte Unschärfen auf © Tom Meyer
Sound
Der Lautsprecher-Sound des Android-Smartphones ist schön klar. Wenn in der Spitze eine Lautstärke von 98 Dezibel erreicht wird, tendiert das Fairphone 4 jedoch deutlich zum Scheppern. Stereo-Headsets gehören nicht zum Lieferumfang, sondern sollen möglichst vom alten Smartphone mitgenommen werden. Dann braucht man aber meist einen USB-Adapter, denn leider fehlt auch eine Audio-Buchse.
Konnektivität
Das Fairphone 4 verfügt über Bluetooth 5.2 und NFC. Es surft durchgehend flott im Internet, sei es über WLAN ac oder mobil via 5G und 4G. Zu Buche stehen bei unseren Messungen im Düsseldorfer 5G-Netz von Vodafone maximal 347 Mbit/s im Download und 91 Mbit/s im Upload – das sind gute Werte. Via 4G schafft das Android-Smartphone sogar 359 Mbit/s im Download. Im Upload werden hingegen lediglich 58 Mbit/s erreicht.
Sprach- und Empfangsqualität
Die Sprach- und Empfangsqualität im Vodafone-Netz ist durchgehend gut. Es kommt nur ab und an zu kleineren Aussetzern in Gebäuden und Tunneln.
Fazit
Das Fairphone 4 ist überdurchschnittlich teuer, aber seine Zielgruppe sind auch nicht die klassischen Schnäppchenjäger. Der ökologisch bewusste Käufer zahlt gern mehr für den nachhaltigen Ansatz bei Software und Hardware. Positiv sind auch die fairen Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung der Rohstoffe und der Produktion des Smartphones.
Technisch ist das Fairphone 4 auf dem neuesten Stand, hat aber auch ein paar Schwächen. Stereo-Headsets werden nicht mitgeliefert und eine Klinkenbuchse für konventionelle Kopfhörer fehlt ebenso. Ein Netzteil und USB-Kabel muss man separat dazukaufen oder vom alten Gerät mitbringen. Das Display hat eine anständige Auflösung, wirkt aber relativ matt.