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5G Standalone: Vodafone zündet die nächste 5G-Stufe

Technologien sind ein bisschen wie Menschen: Erst stecken sie in den Kinderschuhen und dann lernen sie auf eigenen Beinen zu stehen. So ist es auch mit der 5G-Mobilfunktechnologie. Erst wurde sie jahrelang entwickelt, ist seit 2020 auch in Deutschland im Einsatz und bald funktioniert sie völlig ohne Unterstützung des 4G-Netzes. Vodafone ist der erste deutsche Mobilfunk-Provider, der das sogenannte 5G Standalone ohne LTE-Unterstützung startet.
5G Standalone: Vodafones zündet die nächste 5G-Stufe
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5G Standalone: Vodafones zündet die nächste 5G-Stufe

Echtzeit-Mobilfunk für zehn Millionen Menschen

Vodafone kommt beim 5G-Ausbau schneller voran als angekündigt. 35 Millionen Menschen können das 5G-Netz von Vodafone schon heute daheim nutzen. Jetzt zündet der Düsseldorfer Provider mit 5G Standalone die nächste Stufe. Bis 2023 soll das gesamte deutsche Vodafone-5G-Netz autark funktionieren.

Dank der Aktivierung von 5G Standalone mit den so wichtigen 5G-Flächenfrequenzen ist Echtzeit-Mobilfunk schon jetzt für zehn Millionen Menschen in Deutschland verfügbar. Bis 2023, so der Plan, soll der neue, superschnelle Mobilfunkstandard von 60 Millionen Menschen genutzt werden können.

Schnell und stromsparend

Bei 5G Standalone kommt die Antennentechnik des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson zum Einsatz, dank der rund 40% weniger Energie als bisher gebraucht wird, um Daten zu übertragen. So können Menschen, Maschinen und Sensoren die volle Leistung von 5G ausnutzen. Der Akku von Smartphones soll gegenüber 5G Non-Standalone zudem bis zu 20% länger halten.

Das bedeutet neben hohen Bandbreiten, wie sie derzeit auch schon mit 5G Non-Standalone möglich sind, extrem niedrige Latenzzeiten von zehn statt bisher 15 Millisekunden. Für die Zukunft sind sogar Latenzzeiten von nur einer Millisekunde gedacht.

Außerdem ist so das sogenannte Network Slicing möglich, also das Bereitstellen von separaten Teilnetzen mit garantierten Leistungsdaten. Das ist überall da sinnvoll, wo auf einem begrenzten Gebiet möglichst viel Leistung bereitgestellt werden soll, wie z.B. in Fabrikhallen oder Fußballstadien.

Mehr Leistung pro Antenne

Im Frühjahr 2021 hatte Vodafone die ersten 1.000 Antennen für 5G Standalone freigeschaltet. Diese funken aber alle im 3,5-Gigahertz-Frequenzbereich. Jetzt haben die Düsseldorfer das Echtzeit-Netz auch großflächig im 700-Megahertz-Bereich aktiviert. Mit diesen Flächenfrequenzen sind zwar nicht ganz so hohe Bandbreiten möglich und die effektiven Download-Raten verringern sich sogar von 1.000 auf 600 bis 700 Megabit pro Sekunde, doch die technischen Vorteile überwiegen.

Da sind zum einen die schon erwähnten kurzen Reaktionszeiten. Diese sind beispielsweise für den vernetzten Straßenverkehr wichtig. Auch die Kommunikationen zwischen Maschinen wird so rapide beschleunigt, wie es z.B. beim Elektroauto-Bauer e.GO in Aachen zu besichtigen ist.

Zum anderen kann eine Mobilfunkstation einen Umkreis von bis zu acht Kilometern mit 5G versorgen. Das ist etwa achtmal mehr als bei einer Antenne, die die 3,5-Gigahertz-Frequenzen nutzt, und freut vor allem die Netzbetreiber, die geringere Kosten beim Netzausbau haben als weiland bei 4G oder zuvor 3G. Außerdem kann man so auch den ländlichen Raum besser ans 5G-Netz anbinden.

5G-Standalone-Tarif von Vodafone

Vertragskunden mit aktuellem Vodafone-Vertragstarif können die kostenlose 5G Core Network-Option buchen. Erst danach ist das 5G-Standalone-Netz für sie freigeschaltet. Eine automatische Umschaltung auf die neue Technik gibt es nicht. Telefonie auf Basis von 5G Standalone, das sogenannte Next Generation Radio, ist allerdings erst einmal nicht vorgesehen.

Außerdem gibt es bis jetzt nur wenige von Vodafone vertriebene Smartphone-Modelle wie das Oppo Find X3 Pro oder das Samsung Galaxy S21 und seine Ableger, die 5G Standalone unterstützen können. Ein entsprechendes Update ist in Arbeit. Als „game changer“ könnten das iPhone 13 und seine Ableger auftrumpfen, die ab dem nächsten Jahr serienmäßig für 5G Standalone ausgerichtet sein sollen.

© Tom Meyer
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