Ältere Android- und iOS-Versionen betroffen
WhatsApp ist nach wie vor eine der beliebtesten Apps überhaupt und in der neuesten Version seit dem 4. Dezember 2020 im Google Play Store für Android-Smartphones zu finden. Im Apple AppStore können Besitzer von iPhones und iPads seit dem 7. Dezember 2020 die aktuelle Version herunterladen.
Leider nützt das nicht allen Usern etwas, denn wie so häufig zum Jahreswechsel lässt der zum Facebook-Konzern gehörende Instant-Messaging-Anbieter die Unterstützung für ältere Betriebssysteme auslaufen. Diesmal sind allerdings nur Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android und dem Apple-Betriebssystem iOS betroffen. Der WhatsApp-Support für Windows 10 Mobile wurde ja schon am 15. Januar 2020 eingestellt.
Bye, bye, S2
So muss ein Android-Smartphone auf der Android-Version 4.0.3 laufen, um im vollen Umfang zu funktionieren. Das bedeutet, dass beispielsweise das 2011 erschienene Oberklassen-Smartphone Samsung Galaxy S2 nicht mehr vom WhatsApp-Support unterstützt wird. Dieses Schicksal teilen unter anderem das erste Vodafone Smart, das erste ZTE Blade, das Motorola Defy, das Sony Xperia P, das HTC Desire S sowie das LG Optimus Me, um nur einige prominente Namen zu nennen.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Android-Version auf Ihrem alten Schätzchen läuft, können das in den Einstellungen überprüfen. Lassen Sie sich dort die System- oder Geräteinformationen anzeigen. Unter dem Reiter „Software-Info“ oder „System-Update“ finden Sie Ihre aktuelle Android-Version.
iPhone 4 nicht mehr up to date
Auch ein paar iPhone-User werden vom WhatsApps Bannstrahl getroffen. So kann das iPhone 4, das im Jahr 2010 auf den Markt kam, die WhatsApp-Anwendung für iOS nicht mehr vollständig nutzen. Um auf den Instant-Messaging-Dienst zurückzugreifen, müssen Apple-Kunden nämlich nunmehr mindestens iOS 9 auf ihrem Endgerät installiert haben.
Auch auf dem iPhone oder iPad kann man die Version des Betriebssystems recht einfach feststellen. Hier finden Sie die Informationen in den Einstellungen im Reiter „Allgemein“. Unter dem Punkt „Software-Update“ können Sie überprüfen, welche Versionsnummer Ihr Handy hat.
3G-Netz wird abgeschaltet
Nun werden Sie sagen: „Ohne WhatsApp kann ich leben.“ Aber gar kein Internet oder nur noch sehr langsames Internet auf dem Smartphone zu haben, dürfte wohl für niemanden in Frage kommen. Ältere Smartphones, die nicht den aktuellen 4G-Standard oder gar das superschnelle 5G beherrschen, funken allerdings im 3G-Netz – und das schicken die deutschen Netzbetreiber in Rente, um Kapazitäten freizuschaufeln.
Bis zur endgültigen Abschaltung des 3G-Netz fährt Vodafone einen Drei-Schritte-Plan © Vodafone
Am 30. Juni 2021 ist es bei Vodafone soweit: Der Düsseldorfer Netzbetreiber schaltet das 3G-Netz ab und nutzt das freiwerdende Frequenz-Spektrum für 4G alias LTE. Die Netzabdeckung im 3G-Netz bleibt bis zum Stichtag unverändert. Zuvor widmet Vodafone die 3G-Kapazität in aufeinander folgenden Schritten bis zum Abschaltungsdatum für LTE um.
Vorbereitungen für Abschaltung laufen schon
Dazu fahren Techniker jede einzelne 3G-Basisstation in Deutschland an. Vor Ort modifizieren sie die Systemtechnik dahingehend, dass die veraltete 3G-Technologie am Stichtag auf Knopfdruck in den Ruhestand geht. Diese technische Vorbereitungsphase schließt Vodafone im Frühjahr 2021 ab.
Während Vodafone 3G abschaltet, bleibt 2G aktiv und 4G und 5G werden ausgebaut © Vodafone
Im Zuge der Vorbereitungen haben Service-Techniker bereits rund 16.000 Stationen angefahren. Zudem haben mittlerweile alle Partner, die über das Vodafone-Netz ihren Kunden Mobilfunk bieten, den LTE-Zugang freigeschaltet. Das gilt z.B. auch für die Vodafone-eigene Discount-Marke otelo.
Smartphone-Angebote für 3G-Kunden
Die Zahl der tatsächlich von der 3G-Abschaltung betroffenen Kunden im Vodafone-Netz sinkt kontinuierlich. Derzeit nutzen nach Angaben der Düsseldorfer nur noch 2% der Vodafone-Kunden das alte Netz. Auch der Datenverkehr im 3G-Netz nimmt weiter ab: Seit dem Frühjahr 2020 macht der Datenverkehr im 3G-Netz nur noch 2,5% des gesamten mobilen Datenverkehrs im Vodafone-Mobilfunknetz aus.
Für alle, die vom LTE- und 5G-Netz von Vodafone profitieren möchten, gibt es spezielle Vodafone-Smartphone-Angebote für 3G. In Kooperation mit Brodos bietet der Mobilfunk-Provider aktuelle Android-Smartphones wie das Nokia 1.3 schon ab 99 Euro an.
2G-Netz weiter aktiv
Feature Phones – also Handys mit Tasten – sind von der Abschaltung des 3G-Netzes nicht betroffen, weil diese in der Regel sowieso kein 3G beherrschen und nur im GSM-Netz (2G) funken. Einfach nur zum Telefonieren und Simsen kann man natürlich auch veraltete Smartphones verwenden, da das im 2G-Netz weiter möglich ist. Auch wichtige Funktionen wie eCall, das automatische Notrufsystem im Auto, können Vodafone-Kunden weiter nutzen.
Wer sein altes Schätzchen nicht für Notfälle in der Schublade aufbewahren möchte, kann es bei Recycling-Höfen und großen Elektronikgeschäften abgeben. Zumindest Erstere sind auch in Corona-Zeiten geöffnet. Ansonsten kann man versuchen es privat zu kaufen. Oder man spendet sein altes Gerät. Hierbei kann man auf die Unterstützung wohltätiger Organisationen wie Missio zurückgreifen.