Unangemessene Inhalte, unerwünschte Kontaktaufnahmen: Die Nutzung von Instagram bietet einige Risiken – und bislang galten die Jugendschutzmaßnahmen der Social-Media-App als nicht ausreichend genug. Nun bessert Instagram nach und führt Teen-Konten ein, die für „ein sicheres Erlebnis” für Teenager:innen sorgen sollen, so das Unternehmen in einem Blogpost.
Das Wichtigste in Kürze
• Instagrams Teen-Konten verfügen über Schutzfunktionen, die standardmäßig aktiviert sind.
• Diese Einstellungen können nur mit Zustimmung der Eltern gelockert werden.
• Das Feature soll bis Ende 2024 auch in die EU kommen.
Teen-Konten bei Instagram: Die Schutzfunktionen im Überblick
• Private Accounts: Teen-Konten sind privat. Personen, die dem:r Account-Inhaber:in nicht folgen, können die im Profil geposteten Inhalte nicht einsehen oder mit ihnen interagieren.
• Sensible Inhalte: Instagram schränkt ein, welche sensiblen Inhalte – zum Beispiel kosmetische Eingriffe oder kämpfende Personen – den Teenager:innen im „Entdecken”- und im „Reels”-Bereich angezeigt werden.
• Interaktionen: Auf Instagram können Teen-Konten nur von ihren Follower:innen markiert werden. Teenager:innen können auch nur von Personen Nachrichten erhalten, denen sie folgen oder mit denen sie schon in Kontakt stehen.
• Schutz vor Mobbing: Teen-Konten von Instagram sind so eingestellt, dass anstößige Begriffe und Ausdrücke in Kommentaren und Nachrichtanfragen automatisch herausgefiltert werden.
• Bildschirmzeit: Nach 60 Minuten Nutzungszeit erinnert Instagram die Teenager:innen daran, die App zu beenden.
• Schlafmodus: Es gibt einen Nachtmodus, der zwischen 22 Uhr und 7 Uhr automatisch aktiv ist. Die Instagram-Benachrichtigungen sind währenddessen stummschaltet.
Teenager:innen unter 16 Jahren können die standardmäßigen Schutzmechanismen nicht einfach lockern, sondern brauchen dafür explizit die Erlaubnis eines Elternteils. Dazu muss in den Instagram-Einstellungen das Feature „Elternaufsicht” eingerichtet sein.
Instagram kündigte zudem an, ab sofort an mehr Orten jugendliche Nutzer:innen bei der Registrierung dazu aufzufordern zu wollen, ihr Alter nachzuweisen – zum Beispiel per Lichtbildausweis. Das Unternehmen sei außerdem dabei, KI-Technologien zu entwickeln, um die Konten von Teenager:innen zu identifizieren und automatisch altersgerechte Schutzfunktionen anwenden zu können. Erste Testläufe mit dem Feature will Instagram ab Anfang 2025 in den USA durchführen.
Instagram: Teen-Konto einrichten
Laut Instagram erhalten Teenager:innen ab sofort automatisch ein Teen-Konto, wenn sie sich bei Instagram registrieren. Accounts bereits registrierter jugendlicher Nutzer:innen sollen innerhalb von 60 Tagen auf Teen-Konten umgestellt werden.
Zum Start sind die Teen-Konten nur in den USA, in Kanada, in Australien und im Vereinigten Königreich verfügbar. Noch bis Ende 2024 will Instagram das Feature auch in den EU-Ländern ausrollen. Zudem soll es die Teen-Konten zu einem späteren Zeitpunkt auch für andere Meta-Plattformen geben.
So verbessert Instagram die Elternaufsicht
Das Feature „Elternaufsicht” bietet Eltern bereits länger Tools, die zur Sicherheit ihrer Kinder auf Instagram beitragen sollen. Unter anderem können Elternteile dort sehen, wie viel Zeit ihre Sprösslinge auf Instagram verbringen und welchen Accounts sie folgen. Auch ein Zeitlimit für die Nutzung der App festzulegen ist möglich.
Neben den Teen-Konten hat Instagram einige Verbesserungen für die Elternaufsicht angekündigt: So können Eltern zwar weiterhin keine Nachrichten lesen, die ihre Kinder verfasst haben. Sie können aber sehen, mit welchen Personen sie in den letzten sieben Tagen gechattet haben und welche altersgerechten und interessenbasierte Themen sie ausgewählt haben.
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Außerdem können Eltern noch detaillierter ein Tageslimit für die Nutzungszeit einrichten. Wird dieses überschritten, kann die Instagram-App an diesem Tag nicht mehr verwendet werden. Darüber hinaus kann die Nutzung von Instagram zu bestimmten Uhrzeiten – zum Beispiel nachts – vollständig blockiert werden.
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