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Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste

Das 1.999 Euro (UVP) teure Huawei Mate XS2 ist ein faltbares Smartphone der Oberklasse, muss aber aufgrund der noch von Donald Trump initiierten US-Sanktionen gegen den chinesischen Hersteller Huawei ohne Google-Dienste auskommen. Wie gut das Foldable in der Praxis ist, zeigt unser Test.
Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste
Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste
Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste
Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste
Huawei Mate XS2 im Test: Foldable ohne Google-Dienste

Ein Vodafone-Tarif, der gut zum Huawei Mate XS2 passt, ist CallYa Digital. Hier bekommt man für 20 Euro für vier Wochen Laufzeit eine All-Net-Flat für Telefonate und SMS innerhalb Deutschlands sowie derzeit 15 Gigabyte (GB) Highspeed-Datenvolumen.

Gehäuse

Es gibt ja schon eine ganze Reihe von Foldables auf dem Markt und jeder Hersteller hat eine andere Lösung für sich gefunden – so auch Huawei. Beim Huawei Mate XS2 ist das Display im eingeklappten Zustand nicht auf der Innen-, sondern auf der Außenseite zu finden.

Das hat den Vorteil, dass das Huawei Mate XS2 sich im eingeklappten Zustand in der Bedienung kaum von einem normalen Smartphone unterscheidet. Zudem verringert sich die Gehäusedicke im ausgeklappten Zustand auf 5,4 Millimeter und mit der dann rechts liegenden Leiste mit den Bedienelementen liegt das Foldable aus China gut in der Hand. Auf glatten Oberflächen kommt das Huawei Mate XS2 aufgrund der aufgerauten Rückseite nicht ins Rutschen.

Display

Im ausgeklappten Zustand hinterlässt der 7,8 Zoll große OLED-Bildschirm einen guten Eindruck. Dank einer Auflösung von 2.480 x 2.200 Pixeln und einer Bildwiederholrate von bis zu 144 Hertz eignet er sich zum Betrachten von Filmen und zum Spielen. Die leichte Einkerbung, die auf den Falt-Mechanismus zurückzuführen ist, fällt dabei kaum auf.

Im eingeklappten Zustand verfügt das Huawei Mate XS2 über 6,5-Zoll-Display, das mit 2.480 x 1.176 Pixeln auflöst. Die Pixeldichte beträgt also auch hier oberklassenwürdige 424 ppi. Aufgrund der gegenüber normalen Smartphones dickeren Schutzschicht lässt sich die Anzeige nur mit etwas festeren Druckimpulsen bedienen, aber das hat man schnell heraus.

Prozessor

Als Prozessor kommt ein Qualcomm Snapdragon 888 4G zum Einsatz, der nicht 5G-fähig ist. Das hängt mit dem US-Bann gegen Huawei zusammen, der amerikanischen Unternehmen bei 5G die direkte Zusammenarbeit mit den Chinesen untersagt. Trotz dieser Einschränkung hinterlässt die immerhin 2,84 Gigahertz schnelle Octa-Core-CPU in den Benchmark-Tests einen guten Eindruck und verzeichnet z.B. im Basemark-3.0-Test einen ordentlichen Wert von 478,26 Punkten.

Speicher

Dass das Huawei Mate XS2 flüssig läuft, liegt auch am großen Arbeitsspeicher mit immerhin acht GB. Der interne Speicher fällt mit 512 GB ebenfalls üppig aus. Da kann man es verschmerzen, dass das Huawei Mate XS2 keine Speicherkarten aufnehmen kann.

Software

Als Betriebssystem läuft auf dem Huawei Mate XS2 eine vom Hersteller angepasste Android-Variante mit der neuen Benutzeroberfläche EMUI 12. Der größte Nachteil dieses ansonsten wirklich gelungenen Smartphones ist natürlich, dass Google-Dienste wegen der US-Sanktionen tabu sind. Zwar arbeitet Huawei daran die Anzahl der Apps der Huawei App Gallery kontinuierlich zu steigern, aber an den Google Play Store kommt dieses Angebot immer noch nicht heran.

Die Suchmaschine der Huawei App Gallery sucht das Netz auch nach externen Quellen für APK-Dateien ab. Deren Installation erfolgt dann aber auf eigenes Risiko und automatische Updates gibt es auch nicht. Einige Apps wie z.B. die Clever-tanken-App laufen zudem nur teilweise, weil sie auf Google Maps zugreifen. Andere Apps wie Facebook und WhatsApp funktionieren hingegen ohne Probleme.

Akku

Der Akku des Huawei Mate XS2 hat bauartbedingt eine Kapazität von nur 4.600 Milli-Ampèrestunden (mAh). Damit realisiert er im Test rund 30 Stunden Laufzeit mit einer Ladung. Das Netzteil bietet hingegen mit 66 Watt ordentlich Power. So ist das Huawei Mate XS2 in circa 45 Minuten vollständig aufgeladen.

Kameras

Beim Huawei Mate XS2 kommen insgesamt vier Kameras zum Einsatz. Die Hauptlinse kann 4K-Videos drehen und bietet für das Fotografieren eine Auflösung von satten 50 Megapixeln (MP). Die Kamera fasst jeweils vier Pixel zu einem zusammen, so dass die Bilder eine standardmäßige Auflösung von 12,5 MP aufweisen:

TAGAUFNAHME

Tagaufnahmen des Huawei Mate XS2 sind detailgetreu und farbecht
 © Tom MeyerTagaufnahmen des Huawei Mate XS2 sind detailgetreu und farbecht © Tom Meyer

Für Nachtaufnahmen verfügt das Huawei Mate XS2 über einen potenten LED-Blitz:

NACHTAUFNAHME

Dank Voransicht und gutem Bildsensor sind Nachtaufnahmen des Huawei Mate XS2 in der Regel nicht verwackelt © Tom MeyerDank Voransicht und gutem Bildsensor sind Nachtaufnahmen des Huawei Mate XS2 in der Regel nicht verwackelt © Tom Meyer

Die Ultraweitwinkel-Linse des Huawei Mate XS2 löst mit 13 MP auf. Verglichen mit der Hauptkamera lässt die Qualität ein wenig nach:

ULTRAWEITWINKEL-AUFNAHME

Bei Ultraweitwinkel-Bildern des Huawei Mate XS2 machen sich leichte Verzerrungen am Rand bemerkbar 
 © Tom MeyerBei Ultraweitwinkel-Bildern des Huawei Mate XS2 machen sich leichte Verzerrungen am Rand bemerkbar © Tom Meyer

Ein mit acht MP auflösendes Tele-Objektiv ist die dritte Kamera auf der Rückseite. Den Bokeh-Effekt bekommt das Huawei Mate XS2 ordentlich hin:

BOKEH-AUFNAHME

Für Bokeh-Fotos verfügt das Huawei Mate XS2 über einen speziellen Aufnahmemodus
 © Tom MeyerFür Bokeh-Fotos verfügt das Huawei Mate XS2 über einen speziellen Aufnahmemodus © Tom Meyer

Auf der Frontseite des Huawei Mate XS2 findet sich eine 10,7-MP-Kamera, die wie die Hauptkamera 4K-Videos drehen kann. Auch dieses Objektiv macht scharfe und naturgetreue Aufnahmen:

SELFIE TAG

Bei Selfies des Huawei Mate XS2 halten sich Unschärfen in Grenzen
 © Tom MeyerBei Selfies des Huawei Mate XS2 halten sich Unschärfen in Grenzen © Tom Meyer

Zudem fabriziert die Frontkamera recht passable Nacht-Selfies, die vielleicht ein bisschen heller ausfallen könnten:

SELFIE NACHT

Bei Nacht-Selfies greift das Huawei Mate XS2 auf ein Display-Fotolicht zurück
 © Tom MeyerBei Nacht-Selfies greift das Huawei Mate XS2 auf ein Display-Fotolicht zurück © Tom Meyer

Sound

Eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer gibt es beim Huawei Mate XS2 bauartbedingt leider nicht. Bei einem Preis von 1.999 Euro (UVP) unverständlich ist, dass noch nicht einmal Stereo-Headsets mit USB-Anschluss oder ein USB-Adapter für konventionelle Kopfhörer mit Audio-Stecker im Lieferumfang enthalten sind. Die Stereo-Lautsprecher haben hingegen einen guten Klang.

Konnektivität

Das Huawei Mate XS2 hat USB Typ C, Bluetooth 5.2 sowie NFC an Bord. Wie schon erwähnt beherrscht das Smartphone aufgrund der US-Sanktionen gegen Huawei kein 5G, aber auch via 4G ist es ausreichend schnell unterwegs. Bei unserem Praxistest im Vodafone-Netz in Düsseldorf stehen 357 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download und 48 MBit/s im Upload zu Buche. Dank schnellem WLAN ac/ax ist das Huawei Mate XS2 zudem für das Surfen am Router bestens geeignet.

Sprach- und Empfangsqualität

Die Sprach- und Empfangsqualität des Huawei Mate XS2 im Vodafone-Netz ist gut. Hier macht sich bemerkbar, dass Huawei auch ein weltweit anerkannter Netzwerkausrüster ist. Voice over LTE und WiFi Calling werden von dem faltbaren Smartphone unterstützt.

Fazit

Das größte Handicap des Huawei Mate XS2 ist sicherlich der hohe Preis von 1.999 Euro (UVP). Andererseits ist die Verarbeitung gerade des Faltmechanismus solide. Auch die Hauptkamera, das Display und der Prozessor hinterlassen einen guten Eindruck. Das selbst bei so einem hohen Preis kein Headset mitgeliefert wird, ist hingegen schon etwas merkwürdig.

Das zweite Handicap des Huawei Mate XS2 ist natürlich, dass es wegen der US-Sanktionen auf Google-Dienste verzichten muss. Genau aus diesem Grund ist auch kein 5G-Modem an Bord. Das ist aber nicht ganz so schlimm, da das faltbare Smartphone aus China im 4G-Netz flott unterwegs ist.

© Tom Meyer
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