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Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test

Ja, Sie haben richtig gelesen. Das diesmal von uns getestete Smartphone kommt tatsächlich aus Deutschland und nicht aus Asien wie die meisten Geräte. Das 229 Euro (UVP) teure Gigaset GS4 wird im westfälischen Bocholt produziert und ist somit „made in Germany“. Was das deutsche Smartphone in der Praxis taugt, zeigt unser Test.
Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test
Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test
Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test
Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test
Gigaset GS4: Smartphone aus Deutschland im Test

Ein Vodafone-Tarif, der gut zum Gigaset GS4 passt, ist der Tarif CallYa Start. Hier zahlt man lediglich 4,99 Euro für vier Wochen und bekommt ein Gigabyte (GB) Highspeed-Volumen im LTE-Netz von Vodafone sowie eine Telefon- und SMS-Flatrate ins Vodafone-Netz.

Gehäuse

In puncto Umweltschutz ist das Gigaset GS4 schon mal vorbildlich. Es hat nicht nur einen manuell tauschbaren Akku, sondern wird auch in einer plastikfreien Verpackung geliefert. Darüber hinaus macht die Verarbeitung einen soliden Eindruck.

Das Gigaset GS4 steckt vorn und hinten unter Glas, das man auf Wunsch gravieren lassen kann. Der Rahmen besteht aus Kunststoff. Deshalb bringt das 157 x 75 x 9,8 Millimeter große Smartphone auch satte 206 Gramm auf die Waage. Leider ist die glatte Rückseite schnell übersät von hässlichen Fingerabdrücken. Kein, Wunder denn hier findet sich auch der gut funktionierende Fingerabdruck-Scanner.

Display

Das LC-Display des Gigaset GS4 misst in der Diagonalen 6,3 Zoll und die Auflösung beträgt 2.340 x 1080 Pixel. Das ergibt zwar gute 410 ppi und der Bildschirm ist auch im Normalbetrieb ausreichend hell, aber bei Sonnenlicht ist die Anzeige nicht sonderlich gut ablesbar. Auch Farbtreue und Kontrastschärfe lassen ein wenig zu wünschen übrig.

Speicher

Klassenüblich groß ist der 64 GB messende interne Speicher des Gigaset GS4. Darüber hinaus verfügt das deutsche Smartphone über einen microSD-Kartenplatz, wodurch der Speicher um bis zu 512 GB vergrößert werden kann. Praktisch: Zwei Nano-SIM-Karten zum Telefonieren kann man zusätzlich nutzen.

Prozessor

Angetrieben wird das Gigaset GS4 von einem Mediatek Helio P70 mit acht Kernen und einer Taktung von bis zu 2,1 Gigahertz. Kombiniert mit nur vier GB Arbeitsspeicher reicht das im Normalbetrieb zwar völlig aus, doch in den Benchmark-Tests liefert das Gigaset GS4 nicht sonderlich gute Ergebnisse ab. Im Benchmark-Test Browsermark 3.0 reicht es nur zu 137,5 Punkten.

Software

Als Betriebssystem kommt beim Gigaset GS4 das mittlerweile veraltete Android 10 zum Einsatz. Updates soll es bis zu zwei Jahre lang geben, aber wann der Sprung auf Android 11 erfolgt, ist noch nicht sicher, obwohl ein reines Android-Betriebssystem anliegt. Da sind andere Hersteller besser.

Akku

Ein Highlight des Gigaset GS4 ist hingegen der manuell tauschbare Akku. Das geht zwar nicht so einfach, weil die Tauschprozedur nach den Vorstellungen des Herstellers zum Ende des Akku-Lebenszyklus vorgenommen werden soll, doch es ist möglich.

Zudem bietet Gigaset einen Reparatur-Service an Stelle eines Geräteaustauschs an. Das Gehäuse ist aufgrund der Bauart nicht wasserdicht, aber kabelloses Laden ist bis 15 Watt möglich. Das findet man sonst nirgends in dieser Preisklasse.

Einen durchweg positiven Eindruck hinterlässt der Energiepeicher des Gigaset GS4 auch im Betrieb. Seine 4.300 Milli-Ampèrestunden (mAh) reichen laut Hersteller für bis zu 25 Stunden Sprechzeit. In der Praxis kommen wir auf etwa anderthalb Tage normaler Nutzung mit einer Akkuladung.

Kameras

Auf der Rückseite des Gigaset GS4 finden sich die Hauptkamera mit f/1.8-Blende, die mit 16 Megapixeln (MP) auflöst, eine Weitwinkel-Linse mit f/2.2-Blende und fünf MP sowie ein Makro-Objektiv mit f/2.4-Blende und zwei MP. Videos werden maximal in Full HD gedreht. Die Makro-Linse fällt gegenüber den beiden anderen Knipsen qualitativ ab:

MAKRO

Die Makro-Kamera des Gigaset GS4 hat eine niedrige Auflösung und tendiert zu Unschärfen
 © Tom MeyerDie Makro-Kamera des Gigaset GS4 hat eine niedrige Auflösung und tendiert zu Unschärfen © Tom Meyer

Bei schlechter Beleuchtung sieht man auch bei Aufnahmen mit der Hauptkamera die eine oder andere Körnung, wenngleich das LED-Blitzlicht ausreichend stark ist:

NACHT

Bei Nachtaufnahmen hat das Gigaset GS4 Probleme mit dem Autofokus, doch andererseits ist das LED-Blitzlicht schön hell
 © Tom MeyerBei Nachtaufnahmen hat das Gigaset GS4 Probleme mit dem Autofokus, doch andererseits ist das LED-Blitzlicht schön hell © Tom Meyer

Bei Tage macht die Hauptkamera des Gigaset GS4 eine deutlich bessere Figur:

TAG

Bei Tage glänzt die Hauptkamera durch gute Farbtreue und Beleuchtung
 © Tom MeyerBei Tage glänzt die Hauptkamera durch gute Farbtreue und Beleuchtung © Tom Meyer

Die Weitwinkel-Kamera des Gigaset GS4 löst zwar nur mit fünf MP auf, doch ihre Aufnahmen weisen die sonst üblichen Verzerrungen am Bildrand auf:

WEITWINKEL

Weitwinkel-Bilder schießt das Gigaset GS4 ohne Verzerrungen
 © Tom MeyerWeitwinkel-Bilder schießt das Gigaset GS4 ohne Verzerrungen © Tom Meyer

Das Gigaset GS4 kann auch Bilder mit Bokeh-Effekt aufnehmen. Zwar fällt der Effekt schwach aus, aber gerade Hintergründe und Übergänge zwischen Hinter- und Vordergrund werden präzise dargestellt:

BOKEH

Der Bokeh-Effekt fällt beim Gigaset GS4 recht schwach aus
 © Tom MeyerDer Bokeh-Effekt fällt beim Gigaset GS4 recht schwach aus © Tom Meyer

Die Frontkamera das Gigaset GS4 hat im Dunklen Probleme mit dem Autofokus hat und tendiert zu Unschärfen. Bei Tage macht sie jedoch einen ordentlichen Eindruck:

SELFIE TAG

Selfie-Aufnahmen bei Tage sind für das Gigaset GS4 kein Problem
 © Tom MeyerSelfie-Aufnahmen bei Tage sind für das Gigaset GS4 kein Problem © Tom Meyer

SELFIE NACHT

Die Frontkamera das Gigaset GS4 hat im Dunklen Probleme mit dem Autofokus
 © Tom MeyerDie Frontkamera das Gigaset GS4 hat im Dunklen Probleme mit dem Autofokus © Tom Meyer

Sound

Der Lautsprecher-Sound kann nicht begeistern. Das Gigaset GS4 hört sich etwas blechern und zu leise an. Am unteren Rand des Smartphones findet sich jedoch eine Klinkenbuchse, über die konventionelle Kopfhörer direkt angeschlossen werden können. Headsets muss man sich zwar selbst dazukaufen, doch die Ausgabequalität ist gut.

Konnektivität

Das Gigaset GS4 ist in puncto Konnektivität gut ausgestattet, auch wenn es über kein 5G verfügt. Es hat WLAN a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 und NFC an Bord und surft mobil eben via LTE im Internet. Im Download liegen theoretisch bis zu 150 Megabit pro Sekunde (MBit/s) an. Im Upload sind es maximal 50 MBit/s. In der Praxis schafft das Gigaset GS4 im Vodafone-Netz in Düsseldorf 112 MBit/s im Download und 55 MBit/s im Upload – das ist absolut in Ordnung.

Sprach- und Empfangsqualität

Gigaset-Schnurlostelefone sind ja für beste Sprach- und Empfangsqualität bekannt. Schön, dass das Gigaset GS4 diese Charakteristika geerbt hat und im Vodafone-Netz keinerlei Probleme aufweist. Sprach-Technologien wie Voice over LTE und Voice over WiFi sind ebenfalls an Bord. Das ist für diese Preisklasse eher ungewöhnlich.

Fazit

Das Gigaset GS4 unterscheidet sich auf jeden Fall von der Masse der Smartphones. So kann man es mit einer Gravur verschönern, der Hersteller setzt auf Nachhaltigkeit und außerdem ist das Gigaset GS4 eines von ganz wenigen Smartphones, das sich das Prädikat „made in Germany“ verdient.

Pluspunkte sind der austauschbare und langlebige Akku, die guten Sprach- und Empfangsqualität und eine ordentliche Konnektivität via WLAN und 4G. Die vier Kameras hinterlassen – bis auf die Makro-Kamera – bei Tage einen guten Eindruck für diese Preisklasse. Im Dunklen kann es hingegen zu Körnungen kommen.

Nicht überzeugen kann der Lautsprecher-Sound des Gigaset GS4. Zwar ist eine Audio-Buchse vorhanden, doch Stereo-Headsets werden nicht mitgeliefert. Zu bedauern ist auch das veraltete Android-Betriebssystem, für das es aber ein Update geben soll. Das Display spiegelt stark und lässt sich unter Sonnenlicht schlecht ablesen. Der Prozessor ist klassenüblich nicht der Schnellste.

© Tom Meyer
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