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Fairphone 5: Nachhaltiges Smartphone mit langer Update-Garantie im Test

Eine faire und umweltgerechte Produktion gepaart mit langlebiger Soft- und Hardware – das ist das Credo der niederländischen Firma Fairphone. Das neueste Ergebnis dieses ökologisch-sozialen Ansatzes ist das Fairphone 5. Wir haben das 699 Euro (UVP) teure Android-Smartphone getestet.
Fairphone 5: Nachhaltiges Smartphone mit langer Update-Garantie im Test
Fairphone 5: Nachhaltiges Smartphone mit langer Update-Garantie im Test
Fairphone 5: Nachhaltiges Smartphone mit langer Update-Garantie im Test
Fairphone 5: Nachhaltiges Smartphone mit langer Update-Garantie im Test

Bei Vodafone kann man das Fairphone 5 schon für einen Euro kaufen, wenn man es zusammen mit dem Tarif GigaMobil XL kauft.  Hier bekommt man für 83,99 Euro im Monat eine All-Net-Flat für Telefonate und SMS innerhalb Deutschlands sowie ein unbegrenztes Highspeed-Datenvolumen. Die Nutzung des superschnellen 5G-Netzes von Vodafone ist ebenfalls inklusive.

Gehäuse

Das Fairphone 5 besteht zu mehr als 70% aus fairen und recycelten Materialien. Die Arbeiter, die das Smartphone fertigen, erhalten eines Bonus für fairen Lohn in Höhe von 2,63 US-Dollar. Außerdem kommen bei der Produktion nur erneuerbare Energien zum Einsatz.

Für den Kunden ergibt der Nachhaltigkeitsgedanke ganz praktische Vorteile. Mit etwas Geschick können Bauteile wie z.B. Kamera-Module vom Nutzer selbst ausgetauscht werden.

Trotz Polycarbonat-Gehäuse hat das Fairphone ein hohes Gewicht von 212 Gramm. Mit Maßen von 161,6 x 75,8 x 9,6 Millimetern ist es allerdings etwas kleiner als das Vorgängermodell Fairphone 4. Die Verarbeitung ist robust, zumal das Android-Smartphone einen Wasser- und Staubschutz nach der IP55-Norm hat.

Display

Das 6,46-Zoll-Display des Fairphone 5 hat eine Auflösung von 2.700 x 1.224 Pixeln und eine Bildwiederholrate von guten 90 Hertz. Anders als beim Vorgänger kommt nicht die veraltete IPS-LCD-Technik zum Einsatz. Der OLED-Bildschirm besticht durch scharfe Kontraste, satte Farben und einen hohen Blickwinkel.

Prozessor

Beim Prozessor hat sich Fairphone für den Qualcomm QCM 6490 entschieden. Dieser Chip-Satz kommt sonst üblicherweise bei Selbstbedienungs-Terminals großer Fast-Food-Ketten zum Einsatz, bietet aber gegenüber gängigen Smartphone-CPUs in puncto Nachhaltigkeit einen entscheidenden Vorteil, denn Qualcomm gewährleistet acht Jahre Software-Support. Im Benchmark-Test Basemark 3.0 schneidet das Fairphone 5 indes mit 457,85 Punkten für diese Preisklasse nur durchschnittlich ab.

Speicher

Der interne Speicher des Fairphone 5 misst für diese Preisklasse sehr gute 256 Gigabyte. Auch der Arbeitsspeicher ist mit acht Gigabyte mehr als ordentlich bemessen. Darüber hinaus kann das nachhaltige Smartphone Fairphone 5 microSD-Speicherkarten mit bis zu zwei Terabyte Kapazität aufnehmen.

Software

Auch die Langlebigkeit des Betriebssystems ist im Sinne der Nachhaltigkeit wichtig. Deshalb garantiert der niederländische Hersteller Software-Updates bis zum Jahr 2031. Das ist absoluter Rekord in der Branche!

Akku

Ebenfalls sehr selten im Smartphone-Bereich ist der manuell tauschbare Akku. Der ist mit einer Kapazität von 4.200 Milli-Ampèrestunden allerdings kleiner als bei den meisten Konkurrenten. In der Praxis schafft der Energiespeicher denn auch gerade mal 28 Stunden Laufzeit. Ladegerät und -kabel fehlen aus Umweltgründen im Lieferumfang.

Kameras

Die Hauptkamera des nachhaltigen Smartphones löst mit 50 Megapixeln auf und kann 4K-Videos drehen. Der JN1-Bildsensor stammt von Samsung:

TAGAUFNAHME

Die Hauptkamera des Fairphone 5 überzeugt vor allem bei Tage
 © Tom MeyerDie Hauptkamera des Fairphone 5 überzeugt vor allem bei Tage © Tom Meyer

Ebenfalls 50 Megapixel bietet die Ultraweitwinkel-Kamera des Fairphone 5:

ULTRAWEITWINKEL-AUFNAHME

Leider sieht man auf Ultraweitwinkel-Fotos des Fairphone leichte Verzerrungen am Bildrand
 © Tom MeyerLeider sieht man auf Ultraweitwinkel-Fotos des Fairphone leichte Verzerrungen am Bildrand © Tom Meyer

Dank Tiefensensor sind Bokeh-Aufnahmen für das Fairphone 5 leicht zu bewerkstelligen:

BOKEH-AUFNAHME

Das Fairphone 5 produziert einen nicht zu künstlich wirkenden Bokeh-Effekt
 © Tom MeyerDas Fairphone 5 produziert einen nicht zu künstlich wirkenden Bokeh-Effekt © Tom Meyer

Während die Frontkamera des Fairphone 4 noch 25 Megapixel zu bieten hatte, kommt die Selfie-Linse des Fairphone 5 sogar auf 50 Megapixel. Auch bei der Video-Qualität hat Fairphone einen Zacken zugelegt, denn statt Full-HD-Videos sind nun bewegte Bilder in 4K-Qualität möglich.

Sound

Der Lautsprecher-Sound des Android-Smartphones ist klar, tendiert jedoch bei maximaler Lautstärke deutlich zum Scheppern. Stereo-Headsets gehören nicht zum Lieferumfang und eine Audio-Buchse fehlt leider ebenso.

Konnektivität

Das Fairphone 5 verfügt über Bluetooth 5.2 und NFC. Es surft durchgehend flott im Internet, sei es über WLAN ac/ax oder mobil via 5G und 4G. Bei unseren Messungen im Düsseldorfer 5G-Netz von Vodafone erreicht das nachhaltige Smartphone aus den Niederlanden maximal 480 Megabit pro Sekunde im Download – ein sehr guter Wert! Die maximale Upload-Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde ist dagegen nur durchschnittlich.

Sprach- und Empfangsqualität

Die Sprach- und Empfangsqualität im Vodafone-Netz ist nicht immer gut. Es kommt gern einmal zu kleineren Aussetzern in Gebäuden und Tunneln. Statt einer physischen SIM-Karte kann man auch eine eSIM nutzen.

Fazit

Das 699 Euro (UVP) teure Fairphone 5 kann zwar weniger als andere Smartphones dieser Preisklasse, doch die langen Garantien für Prozessor und Software-Updates sind nicht nur für ökologisch eingestellte Kunden ein Kaufargument. Positiv sind zudem die fairen Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung der Rohstoffe und der Produktion des Smartphones.

Technisch ist das Fairphone 5 auf dem neuesten Stand und kann vor allem mit einer sehr guten Hauptkamera und einem brillanten OLED-Display überzeugen. Allerdings fehlt eine 3,5-Millimeter-Buchse für Kopfhörer und die Sprach- und Empfangsqualität ist nicht immer gut. Stereo-Headsets, Netzteil und USB-Kabel muss man separat dazukaufen oder vom alten Gerät mitbringen.

© Tom Meyer
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