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Endlich schnelles Internet: Kommunen und Vodafone drücken aufs Tempo

In Düsseldorf soll der Ausbau der Netz-Infrastruktur künftig noch schneller voranschreiten. Vodafone und die Stadt starten deshalb ein neues Infrastruktur-Modell, das auch in anderen Städten Schule machen könnte. Noch allerdings hinkt Deutschland anderen EU-Staaten beim Breitband-Internet-Ausbau hinterher.
Internet-Turbo
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Im internationalen Vergleich weit hinten

Die schwarz-rote Bundesregierung hat zwar den „flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025“ beschlossen, aber schon die flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen im niedrigen Megabit-Bereich ist derzeit noch nicht möglich. Wie eine Erhebung des TÜV Rheinland im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ergab, ist der Breitband-Ausbau lediglich bei niedrigen Download-Raten von bis zu sechs Megabit pro Sekunde (MBit/s) flächendeckend vorangekommen. Ab Download-Geschwindigkeiten von mehr als 16 MBit/s sinkt die durchschnittliche Breitbandverfügbarkeit auf 90,4%, bei mehr als 50 MBit/s sogar auf 76,9%. Besonders in den ländlichen Regionen sind viele Gemeinden noch immer abgehängt. So liegt die Verfügbarkeit dort für Bandbreiten von über 30 MBit/s durchschnittlich bei 55,1%. Von mehr als 50 MBit/s profitiert nur rund ein Drittel der ländlichen Gemeinden.

Dass diese Geschwindigkeiten längst überholt sind, hat die Bundesregierung natürlich erkannt. Die parteiübergreifende Forderung, dass Deutschland eine „Gigabit-Nation“ werden müsse, hat es in den Koalitionsvertrag von Union und SPD geschafft. Gigabit meint dabei Download-Raten von über 1.000 MBit/s. Das kann vor allem durch Glasfaser-Anschlüsse erreicht werden, doch um den Glasfaser-Ausbau ist es in Deutschland schlecht bestellt.

Im Vergleich mit anderen OECD-Staaten liegt Deutschland weit hinten. Während in Japan der Anteil von Glasfaser-Anschlüssen an allen stationären Breitband-Anschlüssen bei 76,2% liegt und Südkorea mit 75,6% nur knapp dahinter rangiert, sind es in Deutschland gerade einmal 2,1% – also über 20% weniger als im OECD-Durchschnitt. Auch in Europa, insbesondere im Baltikum und in Skandinavien, ist der Glasfaserausbau deutlich weiter. So liegt der Glasfaser-Anteil in Lettland bei 62,3%, in Schweden bei 50 % und in Finnland bei 43,3%. Es folgen Norwegen mit 40,6% und Spanien mit 40%.

Bürokratie contra Breitband-Ausbau

Woran liegt es, dass die größte Volkswirtschaft Europas in diesem Vergleich ein so erbärmliches Bild abgibt? Ganz einfach: an den politischen Rahmenbedingungen. Zum einen hält der Bund immer noch direkt oder indirekt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 32% der Anteile am früheren Staatskonzern Deutsche Telekom. Zum anderen hält der Bund gern die Hand auf, wenn es darum geht Lizenzgebühren für Mobilfunk-Frequenzen abzukassieren. Logische Folge: Die Netzbetreiber versuchen das an den Staat abgeflossene Geld zurückzugewinnen, indem sie ihren mobilen und stationären Breitband-Ausbau auf dicht besiedelte Gebiete konzentrieren.

Das Hauptärgernis für die Netzbetreiber ist allerdings die ausbordende Bürokratie. Seit Franz Kafkas Zeiten hat sich im Prinzip nicht viel verändert, nur die Auflagen sind andere: Belastung von Anwohnern, seltene Tierarten, Denkmalschutz. Hinzu kommen Kapazitätsengpässe im Netz. Bis zu zwei Jahre kann es so vielerorts in Deutschland dauern, bis ein neuer Mobilfunk-Standort gebaut und in Betrieb genommen wird. In vielen Nachbarländern dauert der gesamte Prozess gerade mal vier bis sechs Monate.

Einlösen eines Wahlversprechens

Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der Gigabit-Ausbau in der politischen Debatte vom Rand ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt ist. Es gibt sogar Politiker, die auf Wahlplakaten und in Facebook-Kampagnen versprechen, dass sie bei ihrer Wahl den Ausbau forcieren würden. Unter anderem mit diesem Thema konnte z.B. der jetzige Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) im September 2020 in der Stichwahl gegen seinen Amtsvorgänger Thomas Geisel (SPD) gewinnen.

Sein Wahlkampf-Motto lautete: „Gigabit für alle!“ Und dank der Kooperation mit Vodafone will man das möglichst schnell erreichen. In Düsseldorf gibt es dank des Abkommens mehr Unterstützung für den Ausbau des neuen schnellen Mobilfunk-Standards 5G sowie für die Verbesserung der Netzqualität. Auch der Gigabit-Ausbau unter der Erde soll weiter voranschreiten. Dort, wo das Gigabit-Netz bislang noch nicht verfügbar ist, soll ein neues Modell den Glasfaser-Ausbau antreiben – ein Modell, das auch in anderen Städten übernommen werden könnte.

Schnellere Genehmigungsverfahren

In Düsseldorf hat die Vereinbarung zwischen Stadt und Vodafone schon erste Früchte getragen. Noch im November 2020 hat Vodafone nach Angaben von Vodafone-CEO Hannes Ametsreiter an 120 Mobilfunk-Antennen in Düsseldorf den 5G live geschaltet. Vodafones LTE-Versorgung in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ist gut, doch es gibt auch noch Orte, wo es hakt. Hier werden komplett neue Mobilfunk-Standorte gebraucht.

Die Suche nach diesen neuen Standorten ist oft langwierig: Zunächst müssen Flächen gefunden werden, an denen überhaupt gebaut werden darf. Zusätzlich braucht eine Mobilfunk-Station die Anbindung an das Stromnetz. Vielerorts werden sie zudem an das Glasfaser-Netz angebunden. Die genauen Prozesse der Standortfindung sind in Deutschland unterschiedlich. In Düsseldorf sollen städtische Gebäude, Flächen oder auch Straßenlaternen künftig einfacher und schneller genutzt werden können, um dort LTE- und 5G-Antennen zu montieren.

Glasfaser für Häuser und Gewerbeparks

320.000 Haushalte in Düsseldorf hat Vodafone mit dem Kabel-Glasfasernetz bereits an Gigabit-Leitungen angeschlossen. Dort, wo diese Bandbreiten noch nicht verfügbar sind, sind die größten Schwierigkeiten für den weiteren Glasfaser-Ausbau häufig die knappen Tiefbau-Kapazitäten. Das neue Infrastruktur-Modell soll dem jetzt entgegenwirken. Die Stadt Düsseldorf will dafür in Zusammenarbeit mit Tochterunternehmen in größeren Ausbaugebieten eine passive Infrastruktur bis zu den Gebäuden bauen.

Dafür soll unter anderem das sogenannte Trenching genutzt werden. Statt die Straße mühselig mit Baggern aufzugraben, werden bei dieser Technik lediglich schmale Schlitze direkt an der gehwegseitigen Bordsteinkante gefräst, um die Rohre bzw. Glasfaser-Kabel zu verlegen. Die kommunale Infrastruktur soll Vodafone dann schnell und einfach mit Glasfaser-Leitungen ausstatten und mit nutzen können. Gewerbegebiete und Wohnungen bekämen so schnellen Zugang zum Gigabit-Netz. Der Infrastruktur-Ausbau soll unmittelbar beginnen: Ein erstes Ausbaugebiet steht im Stadtteil Wittlaer an der Grenze zu Duisburg kurz vor dem Baubeginn. Auch für den Stadtteil Lörick an der Grenze zu Meerbusch planen Vodafone und die Stadt den Gigabit-Ausbau.

Kommunale und nationale Aufgabe

Die Düsseldorfer Vereinbarung zwischen Vodafone und Stadt ist nur ein Modell für eine gedeihliche Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Gerade im ländlichen Raum gibt es etliche Kooperationen zwischen Netzbetreibern, öffentlicher Hand und anderen Partnern, die dort schnelles Internet hinbringen, wo die Telekom ihre Netze nicht ausbauen kann oder will. So wurde z.B. im Landkreis Cochem-Zell eine Public-Private-Partnership gegründet, die aus Kreis, Kommunen, dem Energieanbieter RWE und dem lokalen Netzbetreiber inexio bestand. Innerhalb von zwei Jahren wurde ein Glasfaser-Netz für alle 92 kreisangehörigen Gemeinden mit einer Gesamtstrecke von über 340 km errichtet. Zwar kam dabei das Vectoring-Prinzip zum Einsatz, das dem Verlegen von Glasfaser-Leitungen bis ins Gebäude technisch unterlegen ist, doch auch so kamen Bürger und Gewerbetreibende in den Genuss von Download-Raten von bis zu 100 MBit/s.

Der Ausbau der Netze ist jedoch nicht nur eine kommunale, sondern auch eine nationale Aufgabe. Um nicht den Anschluss gegenüber Ländern wie Südkorea, dem Land mit dem weltweit dichtesten 5G-Netz, zu verlieren, muss jetzt dringend in ganz Deutschland der mobile Internet-Turbo gezündet werden. So versorgt z.B. Vodafone nach eigener Angabe aktuell mit rund 3.000 5G-Antennen rund zehn Millionen Menschen in Deutschland mit 5G. Bis Ende 2020 werden circa 15 und bis Ende 2021 rund 30 Millionen potenzielle 5G-Nutzer angepeilt.

Gerade in Corona-Zeiten sind das gute Nachrichten, zumal der Netzausbau den Trend hin zum Home-Office noch einmal verstärken dürfte. Das hat Vorteile für alle: Die Arbeitnehmer sparen sich den stressigen Weg zur Arbeit, Anwohner und Umwelt müssen weniger Belastungen ertragen und die Arbeitgeber können sicher sein, dass ihre Mitarbeiter dank schneller und zuverlässiger Infrastruktur ihre Arbeit auch zu Hause problemlos erledigen können.

© Tom Meyer
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