Home-Office statt Kontroll-Freak
Immer mehr Arbeitnehmer werden ins Home-Office geschickt, um die Ansteckungsgefahr innerhalb der Belegschaft einzudämmen. Insbesondere Angestellte, die unter der Fuchtel eines Kontroll-Freak-Chefs leiden, atmen auf, denn zwar lässt sich die Arbeitsleistung natürlich auch online aus der Ferne überprüfen, aber der Tag insgesamt verläuft ruhiger.
Man schläft sich aus, kann gemütlich in die Küche schlurfen, um sich ein Mittagessen zu kochen und der anstrengende Feierabendstau bleibt aus. Am willkommensten ist sicherlich der Umstand, dass die Zahl von Meetings in vielen Unternehmen auf ein Mindestmaß zusammengestrichen wird. Und über Skype & Co ist die Kommunikation ja weiterhin möglich.
Gut gegen Corona, gut für die Umwelt
Firmen, die rechtzeitig in unternehmenseigene Laptops mit Sicherheitsvorkehrungen wie z.B. einem Virtual Private Network gesetzt haben, ernten nun die Früchte ihres weitsichtigen Denkens. Andere Gesellschaften, die zumindest eine cloudbasierte Lösung in petto haben, bei der die Mitarbeiter über den Browser Zugang zu Firmendaten, können diese ebenfalls guten Gewissens ins Home-Office schicken.
Darüber hinaus hat die politische Diskussion über ein Recht auf Home-Office an Fahrt aufgenommen. Die FDP hat diese Forderung ja schon länger im Parteiprogramm, die anderen Parteien bewegen sich jetzt auch. Eigentlich erstaunlich, denn die Vorteile liegen auf der Hand. Eine austarierte Home-Office-Regelung schafft eine bessere Work-Life-Balance und somit zufriedenere Mitarbeiter, schont die Umwelt, weil überflüssige Fahrten zum Arbeitsplatz wegfallen, und schließlich kann sie bei Gesundheitskrisen wie der aktuellen bei Bedarf ausgeweitet werden.
Leere Regale wie in der DDR
Das Internet ist darüber hinaus eine Hilfe für all die Verzweifelten, die in Super- und Drogeriemärkte nur noch leere Regale wie einst in der DDR vorfinden. Nun, anders als im real existierenden Sozialismus ist nicht alles leer, aber bei Konserven, Nudeln und vor allem Hygieneartikeln herrscht an vielen Orten akuter Mangel.
Im Internet findet man nicht ganz ernst gemeinte Tauschangebote wie Porsche 911 für ein „Corona-Hysterie-Paket“, aber auch seriöse Offerten z.B. für das begehrte Toilettenpapier und selbst die Lieferzeiten sind überschaubar. Online-Lieferdienste machen hohen Umsatz, so dass der Handel sein Geld weiterhin verdient – nur eben nicht mehr in der traditionellen Filiale.
Kampf den Fake-News
Last but not least ist das Internet wohl die Informationsquelle Nummer Eins, wenn es darum geht den aktuellen Stand der Entwicklung abzurufen. Das Bundesgesundheitsministerium hat ungewöhnlich schnell reagiert und auf seinen Seiten alle wichtigen und vor allem auch korrekten Infos zu Vorsichtsmaßnahmen zusammengetragen. Das ist wichtig gegen die Unsitte der Fake-News, die in Zeiten von Corona besonders miese Blüten treibt.
Überhaupt ist es erstaunlich, wie schnell man hierzulande Bürokratie über Bord wirft, weil es den Menschen nützt. So können Krankschreibungen erst einmal per Telefon erfolgen und schützen so andere Patienten im Wartezimmer vor dem Virus. Die Krankschreibung kann man vielen Arbeitgebern nicht mehr per Brief, sondern als Scan schicken, damit die Angestellten ja zu Hause bleiben und nicht potenziell andere Menschen mit dem Corona-Virus anstecken.
Lernen aus der Krise
Wie Sie sehen, hat alles Schlechte sein Gutes. Die Not macht erfinderisch und bringt einige Ideen hervor, die hoffentlich auch nach der Corona-Epidemie Bestand haben. Darüber hinaus ist das Internet das richtige Medium, um seine Solidarität mit den von Corona ganz besonders betroffenen Italienern zu zeigen – und wenn es nur ein Facebook-Profilfoto in den italienischen Nationalfarben ist.