Pünktlich zum Ende der Sommerferien verkündet Google in seinem Blog, dass eine neue Android-Version ins Haus steht – so auch in diesem Jahr. Anfang Herbst soll Android 14 den Vorgänger Android 13 ablösen.
Pixel-Smartphones kommen zuerst dran
Wie immer werden die in Googles Auftrag hergestellten Pixel-Smartphones zuerst bedient. Neben der für Oktober erwarteten Pixel-8-Reihe kommen auch die Pixel-Reihen 4, 5, 6 und 7 in den Genuss der aufpolierten Nutzeroberfläche.
Dann dürften die Hersteller folgen, die ihre Android-Smartphones mit reinem Google-Betriebssystem ausliefern. Dazu gehören unter anderem Motorola und HMD Global mit seinen Nokia-Modellen. Anschließend ziehen die übrigen Android-Smartphone-Hersteller wie Samsung, Xiaomi, Sony und Co. nach, die ihre Smartphones mit einer zusätzlichen eigenen Benutzeroberfläche versehen haben.
Bessere Stylus-Bedienung
Wie immer bringt das Android-Update eine ganze Reihe von Neuerungen auf das Smartphone. So arbeitet Google unter anderem daran, dass die Eingabe über einen digitalen Eingabestifte, auch Stylus genannt, von Android besser unterstützt wird. Das liegt natürlich daran, dass Google einen eigenen Stylus für das Pixel Tablet plant.
Für die bessere Stylus-Nutzung sind laut Google einige Neuerungen für das eigene Gboard geplant. So gibt es in der Google-eigenen Bildschirmtastatur eine neue Seitenleiste mit Schnellzugriffen, die dann auftaucht, wenn man einen Stylus nutzt. Zu den möglichen Befehlen zählen Enter, Leerzeichen, Löschen, Entfernen, Rückgängig und eine Zugriffstaste auf Emojis.
Weniger nervige Werbung
Viele Apps werden gratis angeboten und deshalb häufig durch Werbeanzeigen finanziert. Manche dieser Anzeigen stören kaum, andere hingegen belegen den gesamten Bildschirm des Smartphones für einige Sekunden, bevor man sie schließen kann.
Gegen diese nervige Form vor Werbung bietet Android 14 ein neues Feature. Dieses erlaubt es den Usern zu entscheiden, welche Apps sogenannte Vollbild-Benachrichtigungen senden dürfen und welche nicht.
In einem zweiten Schritt soll die Berechtigung sogar allen Apps automatisch entzogen werden, die keine Alarm- oder Anruf-Funktionalität haben. Im Umkehrschluss können Nutzer aber auch Vollbild-Benachrichtigungen für Apps ihrer Wahl aktiv billigen.
Mehr Personalisierung
Im Vergleich zum Betriebssystem iOS, das Apple auf seinen iPhones laufen lässt, hat Android den Vorteil sich vielfältiger an den Geschmack und die Vorlieben der User anzupassen. Das soll sich mit Android 14 noch einmal ausgeweitet werden.
Geplant sind neue Themes, mit denen man das Google-Betriebssystem individualisieren kann. Neu unter Android 14 ist zudem offenbar eine nach Belieben anpassbare Uhr. Auch ihren Sperrbildschirm können Nutzer unter Android 14 mit neuen Farben und Verknüpfungen am unteren Bildschirmrand nach eigenem Geschmack gestalten.
Cinematic Wallpapers
Hintergründe, Wallpapers genannt, können sich Nutzer auf Wunsch auch aus lustigen Emojis zusammenbasteln. Dabei wählt man die Emojis nach Geschmack aus, stellt die gewünschte Anordnung und schließlich die Farben ein. Wer möchte, kann sein Wallpaper auch so einstellen, dass man die Emojis durch Antippen dazu bringt sich zu bewegen.
Eine Neuerung sind auch die sogenannten Cinematic Wallpapers. Diese bieten die Möglichkeit ein Foto, das man als Hintergrundbild einstellt, zu animieren. So bewegt sich etwa der Bildhintergrund, während die Person im Vordergrund hervorgehoben wird. Wer kein eigenes Foto verwenden möchte, kann sich in Android 14 wohl Wallpapers mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellen lassen.
Barrierefreiheit im Fokus
Mit Android 14 sollen Nutzer eingehende Benachrichtigungen wieder etwas deutlicher erkennen können. Das war ein eindeutiger Wunsch der User, die dieses Feature unter Android 13 vermisst hatten.
In den Einstellungen zur Barrierefreiheit kann man festlegen, dass bei ankommenden Nachrichten auf der Rückseite des Geräts das LED-Licht neben der Kamera blinkt. Auf der Vorderseite kann man zu diesem Zweck das Display in einer vordefinierten Farbe aufleuchten lassen, falls das Smartphone auf dem Rücken liegt.
Ebenfalls ein Fortschritt in Sachen Barrierefreiheit ist die Tatsache, dass man die Schriftgröße auf dem Bildschirm unter Android 14 nunmehr um bis zu 200 Prozent vergrößern kann. Bislang waren maximal 130 Prozent möglich.
Apps klonen
Unter Android 14 soll auch das Klonen von Apps möglich sein. Diese Funktion kommt vor allem denjenigen entgegen, die innerhalb einer App mehrere Konten pflegen, so z.B. bei berufliche und privater Nutzung.
Klont man eine installierte App, kann man künftig darauf verzichten, sich immer wieder ab- und neu anzumelden. Nutzer können darüber hinaus mit zwei Konten gleichzeitig angemeldet bleiben.
Akkulaufzeit im Blick
Unter Android 14 kann man wieder seinen Akku-Verbrauch seit der letzten vollständigen Aufladung kontrollieren – auch dies ein Feature, dass sich Android-User bei Befragungen durch Google ausdrücklich zurückgewünscht haben. So kann man besser abschätzen, wie lange das Smartphone noch läuft, bevor es das nächste Mal geladen werden muss. Außerdem lassen sich die größten Stromverbraucher unter den Apps leichter lokalisieren.
In den Akku-Statistiken zeigt Android 14 zudem die seit der letzten Ladung vergangene Bildschirmzeit an. Schließlich gehört das Display zu den größten Stromverbrauchern. Über die Anpassung der Helligkeit, der Auflösung oder der Bildwiederholrate lässt sich der Akku-Verbrauch des Bildschirms bei Bedarf verringern.
Abgestufte Zugriffsrechte
Bisher konnte man Zugriffsrechte, die sogenannten Berechtigungen, unter Android nur pauschal erteilen. Unter Android 14 soll das in abgestufter Form möglich sein. Das neue Google-Betriebssystem räumt nun wie Apple iOS z.B. die Möglichkeit ein, Apps nur den Zugriff auf bestimme Fotos oder Videos zu gewähren. Das ermöglicht Nutzern eine bessere Kontrolle über ihre eigenen Daten und macht den Datenschutz auf Android-Geräten transparenter.
Ein weiteres neues Feature soll für mehr Komfort bei der häufigen PIN-Eingabe sorgen, Wer am Sperrbildschirm für das Entsperren seines Smartphones eine PIN eingibt, muss künftig nicht mehr extra noch einen Button zum Bestätigen drücken. Allerdings muss der PIN-Code dafür mindestens sechs Ziffern lang sein.
Statt mit vielen Passwörtern auf unterschiedlichen Webseiten zu hantieren, können sich Nutzer unter Android 14 ihre Identität mit sogenannten Pass Keys nachweisen. Das Anmelden mit der biometrischen Gesichtserkennung statt mit der Eingabe eines Passworts soll sukzessive für mehr Apps möglich sein.
Notruf via Satellit
Bei Apple ist es schon seit einigen Monaten möglich, sich für Notrufe in Gebieten ohne Handy-Empfang mit einem nahegelegenen Satelliten zu verbinden. Eine solche Satelliten-Option soll nun auch unter Android 14 eingeführt werden.
So sollen Smartphones in Funklöchern eine Verbindung zu Satelliten herstellen, damit zumindest kurze SMS mit den wichtigsten Informationen als Hilferuf abgesetzt werden können. Wie bei Apple dürfte das aber nur in bestimmten Gebieten mit freiem Blick gen Himmel und nur auf ausgewählten Modellen möglich sein.