Luxusautos als Gebrauchtwagen

Denkt der Deutsche an eine Luxuslimousine, fällt ihm sofort Mercedes S-Klasse, BMW 7er oder der Audi A8 ein. Doch es gibt Alternativen, die auch noch günstiger sind.

An den großen Limousinen verdienen die Autobauer richtig gutes Geld. So gesehen ist es für die Hersteller kein Luxus mit den Luxuslimousinen, sondern ein gutes Geschäft. Vor allem die deutschen Autobauer legen sich hier richtig ins Zeug und demonstrieren mit den jeweiligen Topmodellen, was heute technisch machbar ist. Musste man sich früher nur ABS und ESP merken, sind es heute Abkürzungen im Dutzend, die technische Helferlein bezeichnen.

Deutsche sind überall

Führend – und zwar weltweit – sind in diesem Markt die Deutschen. Zwar verlieren die Luxusmodelle der deutschen Altmeister im Vergleich zur Mittelklasse im Alter stärker an Wert, doch man kann noch mehr sparen. Wenn man zwar in Deutschland bleibt, aber die Deutschen (oder zumindest deren Autos) meidet, findet man so einige interessante Alternativen.

Wenn Luxus schon im Namen steht

Lexus zum Beispiel. Da bauen die Japaner nun seit 1989 wunderbare Autos, die sie seit 1990 auch nach Deutschland exportieren. Das allerdings weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, der hiesigen zumindest. Das wiederum führt im Zusammenspiel mit dem zurückhaltenden Design der Baureihen zu geringen Gebrauchtwagenpreisen. Lexus ist ein Kunstwort, welches auf den vorhandenen Luxus hinweisen soll. Und wer einmal eingestiegen ist und das vorzüglich verarbeitete Leder anfühlte und die Holzdekore genießt, der weiß, was die Japaner darunter verstehen.

Ein Auto für alte Leute? Bloß nicht!

Im Cadillac STS dagegen kann es schon mal vorkommen, dass sich die Holzfolie großflächig löst. Das muss man ihm nicht übel nehmen, denn er weiß mit anderen Qualitäten zu überzeugen. Gänzlich unamerikanischen zwar, auf den ersten Blick. Denn Cadillac drohte zur beliebtesten Automarke der über 90jährigen zu werden. Das ist der Tod jedes Images, weshalb das Management beschloss, den Caddys das wiegende Fahrverhalten abzugewöhnen und es mit einem Schuss Sportlichkeit in Fahrwerk und Design zu versuchen. Mit Erfolg: Die ungewöhnlich designten Cadillacs der vergangenen Jahre sind aktive Fahrzeuge, die sogar richtig Spaß machen.

Zwölfzylinder? Ja, aber…

Dass überhaupt simples Holzdekor verwendet wird und kein echtes, wäre früher in einem Jaguar einfach „shocking“ gewesen. Auch nicht gerade bekannt für beste Verarbeitungsqualität, sind die Britenmobile jedoch immer stilsicher gewesen. Hier knautscht sich das Leder so schön, und bis auf die aktuellen Modelle im modernen Design waren Jaguare immer klassische Schönheiten. Wer Wert auf einen guten Gegenwert legt, sollte jedoch um die Zwölfzylinder einen großen Bogen machen. Zwar sind Ersatzteile für sie erstaunlich günstig, jedoch sind die Wartungskosten wegen der komplizierten Jaguar-Bauweise immer sehr hoch. Die historischen Alternativen wären die ebenfalls angebotenen Sechszylinder, später V8. Diese liegen in den Fahrleistungen wie im Antriebskomfort nur wenig, im Verbrauch wie in den laufenden Kosten jedoch weit darunter.

Es darf auch mal die Mutter des Luxus‘ sein

Wenn schon Engländer, dann kann es auch das Synonym für Luxus schlechthin sein, ein Rolls-Royce oder Bentley. Bis 1998, als VW Bentley kaufte, waren die Fahrzeuge der beiden Marken oft nahezu identisch. Der Bentley Mulsanne oder sein Schwestermodell, der Rolls-Royce Silver Spirit, sind mittlerweile in Preisregionen um 20.000 Euro angekommen. Doch im Preissegment darunter tummeln sich viele Blender, denn beispielsweise war der Rostschutz dieser Fahrzeuge niemals so gut, wie man es von den beiden Marken laut deren Image gewohnt ist. Viele Angebote stammen aus England und sind somit rechtsgelenkt. Und doch: Ein akribisch gewartetes Exemplar ist eine echte Alternative. Zwar sind die Fahrleistungen nicht mit denen der deutschen Konkurrenten zu vergleichen, dafür erwartet einen der unvergleichliche Komfort. Die Technik des Bentley ist wie die des Rolls-Royce grundsätzlich ausgereift. Eine Probefahrt sollte man nicht ablehnen, der Stil dieser Briten ist unvergleichlich.

Vive la France!

Wo zwei Engländer sind, darf ein Franzose natürlich nicht fehlen. Die Grande Nation schickt hier einen Citroen ins Rennen. Citroen als Konkurrent zu Mercedes & Co.? Aber ja, und das ganz locker. Während die anderen ihre Autos mit immer neuen (und absurderen) Assistenzsystemen vollstopfen, da haben die Citroen-Techniker sich schon immer auf das Wesentliche konzentriert. So jedenfalls die Selbsteinschätzung. Das Kurvenlicht? Schon in der DS der fünfziger Jahre vorhanden. Die Hydropneumatische Luftfederung? Im CX zur vollen Blüte gekommen. Nun also, nach ein paar Jahren Pause, gab es den C6. Er ist – zugegebener Maßen – eher durchschnittlich geraten, für Citroen-Verhältnisse jedenfalls. Aber auch zuverlässig, mit höchstem Fahrkomfort und diesem unvergleichlichem Image gesegnet. Man muss nicht mal eine Gauloise rauchen, um sich in dem hochkomfortablen Gleiter wohlzufühlen.

Etwas leidensfähig? Dann kommt hier der Tipp

Schon für unter 5.000 Euro kann man in den automobilen Olymp der italienischen Edelmarke Maserati aufsteigen. Dafür bekommt man den Quattroporte, dessen schöner Name nichts weiter als „Viertürer“ bedeutet. Aber was für einen: Die klar gezeichnete Karosserie der vierten Quattroporte-Serie ist unauffällig und elegant zugleich. Die V6- und V8-Motoren sind ein Traum – warum nur ist der Wagen so billig? Weil es eben doch ein ganzes Stück teurer ist, die Wagen mit der hochwertigen Technik am Leben und Fahren zu erhalten. Hinzu kommt die etwas laxe Verarbeitung der Quattroportes, und auch manches notwendige Ersatzteil ist für die vierte Generation nur schwer aufzutreiben.

Da macht es einem die fünfte Baureihe des Quattroporte doch etwas leichter. Sie ist von Pininfarina gezeichnet und nahm den großen Kühlerschlund schon vorweg, der aktuelle Maserati-Modelle auszeichnet. Was nur wenige wissen: In der massiv wirkenden C-Säule versteckt sich eine Hommage an seinen Kollegen und Konkurrenten Giorgetto Giugiaro, der damals für das Designstudio Bertone arbeitete. Dieser Giorgetto Giugiaro designte den ungewöhnlichen Iso Fidia, der nur 192 (nach anderen Quellen 194) mal gebaut wurde. Diese Größe muss man erst mal haben. Oder den fünften Quattroporte, denn dieser ist wesentlich problemloser als sein Vorgänger. Trotzdem: Maseratis sind immer ein Fall für Kenner, die etwas leidensfähig sind.

© sh
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