Im Zuge der bundesweiten Warnstreikwelle bei Bussen und Straßenbahnen im Nahverkehr müssen sich auch Fahrgäste in Sachsen-Anhalt von Donnerstag an auf Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat am Donnerstag und Freitag zu ganztägigen Warnstreiks im ÖPNV aufgerufen. Betroffen sind nach Gewerkschaftsangaben die Städte Magdeburg, Halle, Dessau und der Burgenlandkreis. Es ist bereits das dritte Mal seit Beginn des Monats, dass die Gewerkschaft zum Arbeitskampf aufgerufen hat.
Verdi fordert für die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen unter anderem eine Lohnerhöhung um 550 Euro pro Monat, sowie die Erhöhung verschiedener Zuschläge. Der Kommunale Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt (KAV) kritisiert die Warnstreiks. Der zweitägige Streik übersteige jedes Maß und verspiele das Vertrauen für die weiteren Verhandlungen, sagte die stellvertretende Verbandsgeschäftsführerin Sandra Wurzel. Der erneute Streikaufruf sei nicht nachvollziehbar und unangemessen, kritisierte die Geschäftsführerin der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), Birgit Münster-Rendel. «Wir bekommen immer mehr den Eindruck, dass es sich hier um einen politisch motivierten Streik handelt.» Einen Notfahrplan für die Landeshauptstadt habe die Gewerkschaft abgelehnt, sodass es erhebliche Auswirkungen in Magdeburg gebe. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 20. März angesetzt.
Am Freitag kommt es neben dem Warnstreik im Nahverkehr auch noch zu weiteren Demonstrationen. «Fridays for Future» haben für den Nachmittag unter anderem in Stendal, Magdeburg und Halle zu einem Klimastreik aufgerufen.