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Verdi ruft zu ÖPNV-Warnstreiks am Freitag auf

Kaum ist der Lokführerstreik der GDL vorbei, müssen Fahrgäste mit einem ganztägigen Warnstreik bei Bussen und Bahnen zurechtkommen. Der ADAC rät dazu, auf das Fahrrad auszuweichen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Für Schüler besteht die Schulpflicht trotz des Streiks.
Verdi ruft zu ÖPNV-Warnstreiks am Freitag auf
Ein Plakat mit der Aufschrift «Warnstreik» hängt an einer Schranke am Bus-Depot der DSW21. © Ina Fassbender/dpa

Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs müssen an diesem Freitag in Nordrhein-Westfalen mit erheblichen Einschränkungen bei Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen rechnen. In vielen kommunalen Verkehrsbetrieben hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, wie sie am Montag mitteilte. S-Bahnen sind nicht von den Warnstreiks betroffen.

Verdi ruft für Freitag in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf. In Nordrhein-Westfalen sollen die Arbeitsniederlegungen am Freitagmorgen mit dem Schichtbeginn in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr beginnen. Sie könnten sich bei Betrieben mit Nachtschichten bis in den Samstag hineinziehen, hieß es bei Verdi NRW. Die lange Liste der Gewerkschaft über die betroffenen kommunalen Verkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen umfasst über 30 Unternehmen.

Neben Pendlern sind unter anderem auch Schüler von den Warnstreiks betroffen, die üblicherweise öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das NRW-Schulministerium verwies darauf, dass trotz des Warnstreiks die Schulpflicht weiter gelte. Eltern müssten demnach dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder zur Schule kommen.

Der ADAC Nordrhein rät Pendlern, nach Möglichkeit das Fahrrad zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn man auf das Auto ausweichen müsse. «Der ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilität in den Ballungsräumen», sagte Mobilitätsexperte Roman Suthold. In den Großstädten und auf Stadtautobahnen sei mit einem erhöhten Staurisiko zu rechnen. Ein Teil der Arbeitnehmer werde wegen des Warnstreiks von zuhause aus arbeiten. «Die Errungenschaft von Corona ist, dass am Freitag voraussichtlich Viele ins Homeoffice wechseln können.»

Hintergrund der geplanten Warnstreiks sind in Nordrhein-Westfalen die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen, die im sogenannten Manteltarifvertrag geregelt sind. Die Verhandlungen darüber begannen vergangene Woche. Verdi NRW fordert zusätzliche freie Tage. In den kommunalen Verkehrsbetrieben des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sind nach Gewerkschaftsangaben rund 30 000 Beschäftigte tätig. Vom Kommunalen Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen war am Montagnachmittag zunächst keine Reaktion auf die Ankündigung des ganztägigen Warnstreiks durch die Gewerkschaft zu erhalten.

Der dramatische Mangel an Arbeitskräften im öffentlichen Nahverkehr führt laut Gewerkschaft überall zu Fahrausfällen und einem riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten. «So geht es nicht weiter», erklärte Andrea Becker, Verdi Landesfachbereichsleiterin. Die Verkehrswende benötige auch eine echte Arbeitswende im Verkehr.

Der Streik betrifft den Gewerkschaftsangaben unter anderem die Duisburger Verkehrsgesellschaft, die Rheinbahn (Düsseldorf), WSW mobil (Wuppertal), Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen), Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid), die Kölner Verkehrs-Betriebe, Stadtwerke Bonn GmbH (SWB), die Ruhrbahn (Essen) und die Stadtwerke Münster.

«Da jetzt in allen Bundesländern Tarifverhandlungen stattgefunden haben und ohne Ergebnis geblieben sind, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck auf die Arbeitgeber zu machen», erklärte die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle in Berlin. Die Gewerkschaft berichtete auch von einem dramatischen Mangel an Arbeitskräften.

Unterstützt wird der Warnstreik von der Umweltbewegung Fridays for Future. «Wir alle brauchen einen verlässlichen Nahverkehr, mit dem wir sicher und günstig zur Arbeit, in den Club oder nach Hause kommen», teilte deren Sprecherin Darya Sotoodeh am Montag mit.

© dpa
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