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22 Bahnstrecken könnten wiederbelebt werden

Vielerorts in Hessen laufen Gleise, aber auf ihnen fährt kein Zug. Die Verkehrsverbünde wollen das ändern. Welche Strecken haben das Potenzial für eine Reaktivierung?
Lumdatalbahn in Hessen soll wieder aktiviert werden
Die Lumdatalbahn-Strecke zwischen Lollar und Rabenau-Londorf soll eingleisig reaktiviert werden. © Christian Lademann/dpa/Archivbild

Bei knapp zwei Dutzend stillgelegten Bahnstrecken in Hessen wird aktuell eine Reaktivierung geprüft. Das geht aus neuen Daten von Hessen Mobil hervor. 16 dieser Strecken wurden «entweder untersucht oder bereits geplant». Die Projekte befinden sich in unterschiedlichen Stadien.

Zwischen 1920 und 2010 wurde laut Hessen Mobil auf 67 Strecken in Hessen der Schienenverkehr eingestellt: «Hier hat aber mittlerweile ein Umdenken eingesetzt.» Sieben stillgelegte Strecken wurden seit 1995 bereits reaktiviert - insgesamt 86 Kilometer. Bei 22 weiteren Strecken wurde ein «Reaktivierungspotenzial» festgestellt. Die Entscheidung liegt bei den Verkehrsverbünden. Ein Mitspracherecht haben aber auch die jeweiligen Landkreise und Städte.

Machbarkeitsstudien abgeschlossen

2023 wurden zwei Machbarkeitsstudien abgeschlossen. Bei beiden Strecken kamen die Prüfer zu einem positiven Ergebnis, wie Hessen Mobil berichtet. Die eine Strecke ist der Südabschnitt der Aartalbahn zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach (Rheingau-Taunus-Kreis), die andere Strecke verläuft zwischen Griesheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und Wolfskehlen (Landkreis Groß-Gerau).

Laufende Machbarkeitsstudien

Für zwei weitere Strecken laufen die Machbarkeitsstudien noch: Die eine betrifft die Solmsbachtalbahn zwischen Brandoberndorf und Albshausen (Lahn-Dill-Kreis), die zweite eine Strecke zwischen Wächtersbach und Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis).

Laufende Vorstudien

Drei Strecken befinden sich in noch früherem Stadium. Für sie laufen erst Vorstudien. Es geht um eínen Abschnitt der Carlsbahn von Hofgeismar-Hümme nach Trendelburg (Kreis Kassel), Bad Wildungen-Wega bis Hemfurth-Edersee (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und Schwalmstadt-Treysa bis Homberg/Efze (Schwalm-Eder-Kreis).

Konkrete Planungen

Konkrete Planungen gibt es hingegen für drei Strecken: Ein Abschnitt der Horlofftalbahn von Wölfersheim (Wetterau-Kreis) nach Hungen (Kreis Gießen) soll Ende 2025 wieder in Betrieb gehen. In Planung ist auch der Abschnitt der Lumdatalbahn von Lollar nach Londorf (Kreis Gießen); schon zum Jahresbeginn 2023 sollten auf der Strecke Güterzüge fahren, nach Angaben der Hessischen Landesbahn (HLB) hat sich die Genehmigung aber verzögert. Für die sogenannte Regionaltangente West um Frankfurt soll eine Strecke innerhalb von Neu-Isenburg reaktiviert werden.

Erfolgreich abgeschlossen

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Reaktivierung ist die Strecke Frankenberg - Korbach - Volkmarsen (Kreis Waldeck-Frankenberg). «Aufgrund der hohen Fahrgastnachfrage ist inzwischen größtenteils eine Taktverdichtung von einem Zwei- auf einen Ein-Stundentakt erfolgt», bilanzierte Hessen Mobil.

Einige Reaktivierungen wurden als Verlängerung einer S-Bahn- oder einer Straßenbahn-Linie realisiert, zum Beispiel zwischen Offenbach-Bieber und Dietzenbach (Kreis Offenbach) oder Altenbauna und Baunatal (Kreis Kassel).

Pro Bahn

Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt, dass bei der Politik «ein Umdenken eingesetzt hat», wie Klaus Zecher vom Landesverband Hessen sagt. Lange Zeit sei das Ziel verfolgt worden, nur noch Hauptstrecken und die Ballungsräume zu entwickeln - aus Sicht von Pro Bahn ein Fehler. Dass dieser Fehler zumindest teilweise korrigiert wird, findet der Verband gut, würde sich aber wünschen, dass es noch schneller vorangeht. Hemmschuh ist nach Auffassung Zechers nicht das Genehmigungsverfahren: «Es fehlt am politischen Willen».

Bei der Entscheidung, welche Strecke reaktiviert wird, dürfe man «nicht nur auf die Fahrgastzahlen schauen», sagte Zecher der Deutschen Presse-Agentur. «Man muss auch das Entwicklungspotenzial berücksichtigen.» Das habe das Beispiel der bereits reaktivierten Strecke in Nordhessen gezeigt: Dort lägen die Fahrgastzahlen inzwischen um 50 Prozent höher als in der Prognose. «Das zeigt: Wenn das Angebot da ist, wird es auch genutzt.»

Entschieden werde häufig auf Basis einer reinen Kosten-Nutzen-Rechnung, so Zecher. «Nach dieser Logik lohnt sich eine S-Bahn-Strecke im Rhein-Main-Gebiet mehr als eine Strecke auf dem flachen Land. Dabei ist die Entwicklung des Schienenverkehrs für die Entwicklung von ländlichen Gebieten von entscheidender Bedeutung.» Pro Bahn wünscht sich daher nicht nur, dass so viele Strecken wie möglich reaktiviert werden, sondern auch, dass zusätzlich neue Trassen gebaut werden.

© dpa
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