Nach dem gewaltsamen Tod einer 44-Jährigen in Kiel im Juni 2023 hat am Montag vor dem Landgericht Kiel ein sogenanntes Sicherungsverfahren gegen einen 22-Jährigen begonnen. Zu Verhandlungsbeginn wurde die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Anschließend begann die Beweisaufnahme.
Die Öffentlichkeit hat die Kammer ausgeschlossen. Bei dem Sicherungsverfahren gehen nach Gerichtsangaben die Staatsanwaltschaft und die Schwurgerichtskammer nach Aktenlage davon aus, dass der Angeklagte zur Tatzeit schuldunfähig war.
«Der Beschuldigte soll der Geschädigten beim Betreten durch die Haustür des gemeinsam bewohnten Hauses mit einem Schrotgewehr zwei Mal in den Nackenbereich geschossen haben», teilte das Landgericht mit. Das Opfer sei sofort tot gewesen. Das Gericht hat insgesamt sechs Termine angesetzt. Eine Entscheidung könnte am 22. Januar fallen.
Bei dem Opfer handelte es sich um die neue Partnerin des Vaters. Die Gewalttat ereignete sich im Stadtteil Gaarden-Süd/Kronsburg. Nach Angaben der Polizei kurz nach dem Verbrechen, hatte der 22-Jährige sich selbst bei der Polizei gemeldet und angegeben, eine Angehörige getötet zu haben. In dem Einfamilienhaus hätten Beamte dann die Leiche der Frau gefunden.
Der mutmaßliche Täter soll psychisch erkrankt sein. Nach der Tat hatte ein Haftrichter gegen ihn einen Unterbringungsbefehl erlassen. Der 22-Jährige kam in eine psychiatrische Einrichtung.