Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Empörung über Karnevalisten, der Kind «knutschen» will

«Endlich kann ich mal mit dir knutschen, ohne dass deine Mama schimpft.» Diese Äußerung tätigte am vergangenen Wochenende ein Karnevalist auf offener Bühne gegenüber einem Grundschulkind. Jetzt gibt es eine Strafanzeige gegen ihn.
Blaulicht
Ein Blaulicht auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei. © Daniel Vogl/dpa/Symbolbild

In Sankt Augustin bei Bonn hat ein Karnevalist mit einer «Knutsch»-Äußerung gegenüber einem Mädchen im Grundschulalter Empörung hervorgerufen. Medienberichten zufolge hatte der Präsident der Prinzengarde bei einer Karnevalsveranstaltung am vergangenen Samstag zu dem Mädchen gesagt: «Endlich kann ich mal mit dir knutschen, ohne dass deine Mama schimpft.»

Nach kritischen Berichten über den Vorfall teilte die Prinzengarde auf ihrer Website mit, dass sie sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Präsidenten getrennt habe. In einer gemeinsamen Erklärung des Prinzenpaars und des Bürgermeisters der Stadt Sankt Augustin heißt es, die Aussagen des Präsidenten gingen «eindeutig zu weit».

Der Präsident selbst sagte der Deutschen Presse-Agentur, er bekomme mittlerweile Morddrohungen. «Dass ich das gesagt habe, war falsch - ganz klarer Fall», räumte er ein. «Aber was daraus gemacht wird, das entbehrt jeder Grundlage. Ich bin weder pädophil noch habe ich irgendwelche Neigungen in der Richtung.» Das Ganze sei als harmloser Spaß gemeint gewesen. Er habe zwar «knutschen» gesagt, aber er habe das im Sinne von «bützen» gemeint. Darunter verstehe man im rheinischen Karneval einen unschuldigen Wangenkuss. Auch den habe es aber gar nicht gegeben, er habe das Kind nicht geküsst.

Ursula Enders von der Kontaktstelle «Zartbitter» gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen sagte dagegen, es gebe auch verbale sexuelle Belästigung. Der Mann habe eine Sexualisierung des Kindes vorgenommen und es öffentlich bloßgestellt. Dass er darauf hingewiesen habe, mit der Familie des Mädchens befreundet zu sein, mache die Sache noch gravierender, weil er damit vorgebe, dass Erwachsene aus dem direkten sozialen Umfeld eines Kindes sexuell übergriffig sein dürften.

Die Rechtsanwältin Alexandra Sofia Wrobel hat aufgrund der im «Kölner Stadt-Anzeiger» veröffentlichten Berichte über den Vorfall Strafanzeige gegen den Mann wegen sexuell motivierter Beleidigung gestellt. Sie sei der Meinung, dass der Fall von der Staatsanwaltschaft überprüft werden müsse, sagte sie. Der Mann solle auch nicht nur gesagt haben, dass er das Mädchen küssen könne, sondern dass seine Mutter früher schon «einen Zungenschlag» gehabt habe. «Das finde ich gegenüber einem Grundschulkind unmöglich», sagte Wrobel. Sie sei Kölnerin und liebe den Karneval, aber sexuell anzügliche Äußerungen über Kinder dürften weder auf der Bühne noch grundsätzlich erlaubt sein.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
77. Filmfestival in Cannes - Richard Gere
Tv & kino
Richard Gere über das Altern als Schauspieler
77. Filmfestival in Cannes - Emma Stone
Tv & kino
Welche Filmrolle Emma Stone nicht loslässt
Filmfestival in Cannes - Francis Ford Coppola
Tv & kino
Francis Ford Coppola und sein wahnsinniges «Megalopolis»
Online-Plattform X
Internet news & surftipps
Musk lässt Twitter-Webadressen auf x.com umleiten
Unechte Karettschildkröte schwimmt im Meeresmuseum von Stralsund
Das beste netz deutschlands
So gelingen Fotos durch die Glasscheibe eines Aquariums
KI Symbolbild
Internet news & surftipps
Europarat verabschiedet KI-Konvention
Max Verstappen
Formel 1
Formel-1-Star Verstappen sichert sich Pole Position in Imola
Ein Balkonkraftwerk in München
Wohnen
Wie melde ich mein neues Balkonkraftwerk an?