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Bayer streicht Dividende auf gesetzliches Minimum zusammen

Bayer muss wegen zahlreicher teurer Probleme das Geld zusammenhalten. Für die Aktionäre gibt es weniger. Analysten sehen den Schritt positiv.
Bayer
Das Bayer Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen. © Thomas Banneyer/dpa

Auch unter dem finanziellen Druck milliardenschwerer US-Rechtsstreitigkeiten streicht Bayer die Dividende zusammen. Für drei Jahre soll nur das gesetzlich geforderte Minimum ausgeschüttet werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Montag kurz vor Börsenschluss mitteilte. Für 2023 ergäbe sich daraus eine Dividende von 0,11 Euro je Aktie, was auch der Hauptversammlung im April vorgeschlagen werden soll. Die Einschnitte stünden im Zusammenhang mit dem Schuldenstand, den hohen Zinsen und einer angespannten Situation beim freien Finanzmittelfluss (Free Cashflow). Überraschend kommt der Schritt nicht.

«Unsere Schulden zu senken und unsere Flexibilität zu steigern, gehört zu unseren Top-Prioritäten», sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson laut Mitteilung. Dabei helfen solle die neue Ausschüttungspolitik, in die auch Anregungen von Investoren eingeflossen seien.

Der Bayer-Aktienkurs schwankte zunächst stark, ging dann aber mit einem Plus von gut einem Prozent aus dem Handel und damit etwas über der Notierung vor der Mitteilung.

Bayer ist aktuell in einer schwierigen Lage. Die Klagewelle in den USA wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter beschäftigt das Unternehmen seit Jahren und hat schon Milliarden verschlungen. Analysten sehen zudem große finanzielle Risiken durch PCB-Klagen in den USA, ein schon seit Jahrzehnten verbotenes Umweltgift.

Beides sind ein Erbe des 2018 für über 60 Milliarden US-Dollar übernommenen US-Agrarchemiekonzerns Monsanto, den der damalige Bayer-Chef Werner Baumann auch gegen den Widerstand nicht weniger Investoren durchgeboxt hatte. Der Konzern ist an der Börse nach dem jahrelangen Kursverfall aktuell nur noch 28,4 Milliarden Euro wert.

Erschwerend kommt hinzu, dass bisherige Medikamenten-Klassenschlager Bayer wegen nach und nach auslaufender Patente immer weniger Geld einbringen werden, ohne dass ähnlich lukrative Nachfolgepräparate in Sicht sind. Ende 2023 floppte dann eine wichtige Studie zu einem Mittel, das helfen sollte, die Lücke zu schließen.

Angesichts all dieser Probleme ist der Dividendeneinschnitt für Experten eine kleine positive Nachricht. Es brauche weitere umfangreiche strategische Maßnahmen, um die Bilanz zu reparieren. Eine solche - wohl auch im Konzern diskutierte Maßnahme - könnte der Verkauf eines Unternehmensteils sein, ganz oder anteilig. Laut Experten kommt dafür allerdings im aktuellen Umfeld wohl nur die Sparte Consumer Health rund um rezeptfreie Medikamente in Betracht.

Entsprechend gespannt blicken Analysten und Aktionäre daher auf Anfang März. Dann will der Bayer-Vorstandsvorsitzende Bill Anderson, der das Ruder erst im Juni 2023 übernommen hat, seine Pläne für die Zukunft der Leverkusener vorstellen.

© dpa
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