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Pfleger bestreitet sexuelle Übergriffe auf junge Patientin

In einer Klinik soll ein Pfleger den psychischen Zustand einer Jugendlichen für Sexualstraftaten ausgenutzt haben. Vor Gericht spricht der Mann von einer Liebesbeziehung.
Prozess gegen ehemaligen Pfleger
Der Angeklagte steht im Gerichtssaal im Landgericht. © Julian Stratenschulte/dpa

Wegen sexueller Übergriffe auf eine minderjährige Patientin steht ein ehemaliger Pfleger eines Kinderkrankenhauses in Hannover vor Gericht. Dem 40-Jährigen wird unter anderem besonders schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Am zweiten Prozesstag bestritt der Mann die elf angeklagten Taten und sprach von einer Freundschaft zu der anfangs 16 Jahre alten Patientin, die nach deren Entlassung aus der Klinik zu einer Liebesbeziehung geworden sei. «Das hat sich alles sehr organisch, sehr harmonisch entwickelt», sagte der schmächtige Angeklagte am Freitag.

Laut Anklage soll er den psychischen Zustand der Jugendlichen ausgenutzt haben, die ihm zur Behandlung anvertraut war. Die ersten der Übergriffe sollen in der Klinik stattgefunden haben, später in der Wohnung des Mannes. In seiner Wohnung soll in einem Fall ein Messer auf dem Kopfkissen des Doppelbettes gelegen haben, in einem weiteren Fall soll er die dann 17-Jährige vergewaltigt und mit dem Messer verletzt haben. Tatzeitraum war der Staatsanwaltschaft zufolge März 2022 bis April 2023. Die junge Frau erstarre wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in bedrohlichen Situationen, heißt es in der Anklage. Der mutmaßliche Täter habe ihre Zwangslage ausgenutzt.

Der frühere Pfleger sitzt in Untersuchungshaft. Am ersten Prozesstag hatte er alle Vorwürfe abgestritten und gesagt, die junge Frau habe sich die Taten ausgedacht. Sein Mandant sehe das nicht als böse Absicht, sondern führe es auf die Krankheit der Zeugin zurück, sagte Verteidiger Dogukan Isik am Freitag.

Gegen den Angeklagten laufen nach Gerichtsangaben weitere Ermittlungsverfahren, in denen es um ähnliche Vorwürfe geht. Der 40-Jährige hatte zu Prozessauftakt eingeräumt, er habe mehrere junge Patientinnen umarmt und dabei nicht die erforderliche Distanz eingehalten. Dies habe daran gelegen, dass er zuvor in der Pflege Demenzkranker gearbeitet habe, in der Körperkontakt häufig gewesen sei.

Dem jünger wirkenden 40-Jährigen wird neben Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch Minderjähriger auch Androhung eines Verbrechens zur Last gelegt. Er bestreitet, jemals Todesdrohungen oder andere Drohungen ausgesprochen zu haben. Der Anklage zufolge soll er in Zusammenhang mit einem Übergriff auf die minderjährige Patientin gesagt haben: «Ich schneide deinem Hund die Ohren ab».

Die junge Frau wird als Nebenklägerin von Rechtsanwalt Marco Burkhardt vertreten, verfolgte am Freitag aber nicht persönlich die Verhandlung. Seine Mandantin sei belastet und angespannt, habe aber die Befragung als Zeugin gut überstanden, sagte Burkhardt. Voraussichtlich mit dem Abspielen dieser Videovernehmung soll der Prozess am Dienstag (9. April) fortgesetzt werden. Nach bisheriger Planung könnte nach zwölf Prozesstagen am 25. Juni das Urteil gesprochen werden.

Am Freitag ging es auch darum, warum der Angeklagte alle Briefe der früheren Patientin weggeworfen und die Festplatte seines Computers verschlüsselt habe. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde er von der Staatsanwaltschaft außerdem zu seinen früheren Beziehungen zu Frauen befragt. Am Schluss des Verhandlungstages bat er darum, in einem Einzeltransport zurück ins Gefängnis gebracht zu werden. «Das letzte Mal haben zwei Leute auf mich eingeschlagen», sagte der Angeklagte zur Vorsitzenden Richterin Andrea Jans-Müllner. «Ich bin einfach nur dankbar, wenn Sie das versuchen würden.»

© dpa
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