Mit Klavierklängen hat sich Pianist Igor Levit in Neubrandenburg gegen Antisemitismus stark gemacht. Unter dem Titel «Gegen das Schweigen. Gegen Antisemitismus.» spielte er am Samstagvormittag in der Neubrandenburger Konzertkirche gemeinsam mit anderen Künstlern. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte die Veranstaltung zuvor eröffnet. «Wir sind alle zusammengekommen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Wir schweigen nicht zu Antisemitismus. Wir lassen nicht zu, dass Menschen jüdischen Glaubens angegriffen werden», sagte Schwesig dazu laut Mitteilung vom Samstag. Dem Hass müsse Gemeinsamkeit und Solidarität entgegengesetzt werden. «Menschen jüdischen Glaubens müssen in Sicherheit leben können.»
Am Sonntag gingen zudem wieder Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auf die Straße, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. In Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) stand die Demonstration unter dem Motto «Aufstehen für unsere Demokratie», in Greifswald hatte ein breites «Bündnis für Demokratie» zu der Kundgebung aufgerufen. Teilnehmerzahlen lagen zunächst nicht vor.
Levit hatte im November einen Solidaritätsabend in Berlin mitinitiiert, bei dem neben ihm die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer und die Rockband Die Toten Hosen aufgetreten waren. Schauspieldirektor Maik Priebe griff laut Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) die Initiative auf und holte Levit nach MV. Der Erlös der Eintrittsgelder werde gespendet an das Netzwerk für Demokratie und Courage Mecklenburg-Vorpommern.
Am Nachmittag waren in Neubrandenburg zudem mehrere Hundert Menschen einem Aufruf des Bündnisses für Demokratie und Zusammenhalt gefolgt. Der Polizei zufolge waren rund 800 Menschen zur Mahnwache gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gekommen. Die Veranstaltung sei friedlich verlaufen.