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«Jamel rockt den Förster»: Keine Ermittlung nach Anzeige

Das Festival «Jamel rockt den Förster» lockt Tausende Gäste und prominente Musiker in das Dorf bei Wismar. Ein Streit um Umweltfragen könnte es gefährden. Strafrechtlich sind die Vorwürfe vom Tisch.
Demokratiefestival
Auf dem Demokratiefestival «Jamel rockt den Förster» warten die Fans vor der Bühne auf den nächsten Künstler. © Bernd Wüstneck/dpa

Nach einer Anzeige wegen vermeintlicher Umweltvergehen sieht die Schweriner Staatsanwaltschaft von Ermittlungen gegen die Organisatoren des bundesweit bekannten Festivals «Jamel rockt den Förster» bei Wismar ab. «Das Verfahren ist eingestellt», sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht.

Birgit und Horst Lohmeyer, die das deutlich gegen Rechtsextremismus auftretende Festival seit Jahren organisieren, war laut Staatsanwaltschaft unerlaubter Umgang mit Abfällen vorgeworfen worden.

Das Festival in dem kleinen Ort findet seit 2007 statt - unter anderem, um auf die starke Neonazi-Szene dort aufmerksam zu machen. Die Lohmeyers sind in der Vergangenheit wiederholt angefeindet worden.

Eigentlich sollen Ende August wieder Tausende Gäste kommen. Das Line-Up, zu dem schon Campino von den Toten Hosen, Die Ärzte oder Fettes Brot und Deichkind gehörten, ist traditionell vorab nicht bekannt.

Ende Januar hatte die Gägelower Gemeindevertretung einen Antrag der Lohmeyers zur Nutzung von Gemeindeflächen von der Tagesordnung genommen. Nach früheren Aussagen des Bürgermeisters Friedel Helms-Ferlemann (parteilos) gibt es den Vorwurf, dass etwa auf Wegen des Festivalgeländes unerlaubtes Material aufgebracht worden sei. Die Anzeige stammte nach früheren Angaben der Schweriner Staatsanwaltschaft von einem Mitglied der Gemeindevertretung.

Birgit Lohmeyer sieht laut früheren Aussagen in den Vorwürfen den Versuch, das Festival zu behindern. Es sei in Teilen der Gemeinde nicht erwünscht. Man werde als Nestbeschmutzer angesehen.

Helms-Ferlemann hatte erklärt, es gehe um ein Recyclingprodukt aus Beton. Bei einer Begehung vor dem Festival im August des vergangenen Jahres sei das nicht beanstandet worden. Nach einer Begehung danach sei ein Zertifikat über die Unbedenklichkeit des Materials eingefordert worden. Dem seien die Lohmeyers nachgekommen. Auch hätten sie wie gefordert die Flächen soweit möglich beräumt. Ganz feine Teile könnten jedoch nur schwer entfernt werden. Eine Kaution, die die Lohmeyers jährlich für die kostenlose Nutzung der Fläche zahlten, hätten diese schon zurück. Auch habe er die Fläche inzwischen wieder freigegeben.

Am kommenden Dienstag soll bei der Gägelower Gemeindevertretersitzung erneut der Antrag zur Nutzung von Gemeindeflächen beraten werden. Helms-Ferlemann hoffe, dass der Antrag mit knapper Mehrheit durchgehe. Garantieren könne man es aber nicht, sagte er.

Birgit Lohmeyer sagte, man sei mit dem Landkreis im Gespräch, um das Festival als politische Versammlung anzumelden. Dann wäre das Festival für die Nutzung der Flächen nicht mehr vom Votum der Gemeindevertreter abhängig - so die Hoffnung. Das Vorhaben gestalte sich aber schwieriger als gedacht. Sie sagte, der Landkreis wolle das Votum der Gemeindevertretung am Dienstag abwarten. Für den Folgetag sei das nächste Gespräch geplant.

Selbst wenn die Gemeindevertretung der Nutzung dieses Jahr wieder zustimmt, sieht Lohmeyer nach eigener Aussage für die kommenden Jahre schwarz. Nach der anstehenden Kommunalwahl werde es wahrscheinlich nicht einfacher für das Festival. Man brauche aber eine langfristige Lösung.

© dpa
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