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Fischer sind wichtige Partner im Kampf gegen Geisternetze

Geisternetze treiben durch die Meere - sie sind tödliche Fallen für Fische und Meeressäuger und auch in Nord- und Ostsee eine Belastung für die Umwelt. Der WWF setzt auf Partner bei der Beseitigung der Gefahr.
Bergung von Geisternetzen
Finn Viehberg (l-r), Leiter des WWF Ostsee-Büros, Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Heike Vesper, Vorstand Transformation Politik und Wirtschaft beim WWF Deutschland, halten Teile von Geisternetzen in ihren Händen. © Georg Wendt/dpa

Bei der Suche nach sogenannten Geisternetzen und deren Bergung hat sich nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation WWF die enge Zusammenarbeit mit Fischern und Freizeittauchern bestens bewährt. Die genaue Kenntnis der Fischer über die Küstengewässer und zielgerichtete Informationen der Taucher seien unverzichtbar, um das Problem effektiv und dauerhaft zu lösen, sagte WWF-Expertin Andrea Stolte am Mittwoch bei einer Fachtagung in Schwerin.

Sie verwies auf die Ergebnisse eines nun zu Ende gegangenen dreijährigen Pilotprojektes, bei dem in Mecklenburg-Vorpommern mit finanzieller Unterstützung des Landes Kooperationen und Methoden zur Beseitigung der oft gefährlichen Altlasten erprobt wurden. In dieser Zeit seien etwa sieben Tonnen alter Netze aus den Küstengewässern geholt worden. Die dabei gemachten Erfahrungen würden nun auch Schleswig-Holstein genutzt, wo im Herbst 2023 an der Ostseeküste ein ähnliches Projekt startete. In der Nordsee hingegen herrschten andere Bedingungen. Durch die Gezeiten würden die Netze oft in den Meeresboden eingespült, was die Bergung erschwere.

Mit insgesamt 200.000 Euro aus Mitteln der Fischereiabgabe hatte Mecklenburg-Vorpommern seit 2021 die Bestrebungen des WWF gefördert, Geisternetze in der Ostsee aufzuspüren und zu bergen. Wie Anja Schanz vom zuständigen Landesumweltministerium in Schwerin sagte, soll die Kooperation weitergeführt und mit Mitteln aus der Meeresforschung unterstützt werden. «Wir wollen den Fokus auch künftig auf die Einbeziehung der Fischer legen und dabei gezielt die neu geschaffene Institution des See-Rangers nutzen», sagte sie.

Stolte mahnte, es müssten regionale Meldestellen für Netzverluste eingerichtet und klare Entsorgungswege für nicht mehr nutzbare Fanggeschirre festgelegt werden. Aufgrund der Zusammensetzung der Netze und der Vermischung mit Meerespflanzen sei ein Recycling aufwendig und teuer. Doch gebe es Entsorgungsfirmen, die Methoden entwickelt hätten, Wertstoffe wie Metalle zurückzugewinnen. Bund und Länder seien in der Pflicht, einheitliche Regelungen zu finden.

Nach Angaben von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wird Deutschland seine Bemühungen verstärken, die Meere von Geisternetzen zu säubern, und dazu auch einer internationalen Initiative beitreten. «Die Probleme sind groß und wir müssen dringend etwas tun», sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Meeresschutz, Sebastian Unger, der an der Konferenz in Schwerin teilnahm. Mittel für die Ortung, Bergung und Entsorgung der Netze würden aus den Versteigerungserlösen für die Offshore-Windparks bereitstehen.

Als häufigste Ursache für den Verlust von Fanggeschirr in der Ostsee gilt das Überfahren von Stellnetzen mit Sportbooten und Arbeitsschiffen. Auch bei Stürmen würden Netze abgerissen und auf das Meer getrieben, wo sie zu tödlichen Fallen für Fische, Schweinswale, Robben oder Seevögel werden können, sagte Stolte.

Östlich von Rügen seien in den 1970er und 1980er Jahren aber auch alte Fanggeschirre im Meer verklappt worden. «Heute haben wir die Fischer an unserer Seite. Denn sie haben ein Interesse daran, dass diese Hinterlassenschaften, die auch zum Hindernis beim Fischen werden können, verschwinden», sagte die WWF-Projektleiterin. Nach ihren Angaben wurden in Zusammenarbeit mit dem WWF bislang 33 Tonnen alter Netze aus den deutschen Küstengewässern der Ostsee geborgen. Als erstes Küstenbundesland habe Mecklenburg-Vorpommern mit dem WWF Verantwortung übernommen. «Das Projekt hat gezeigt, welche Schritte Bund und Länder als Nächstes gehen müssen», betonte Stolte.

© dpa
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