Rund um die Wende habe es noch 1300 Fischereiunternehmen im Bundesland gegeben, derzeit seien es noch etwa 170, sagte der Minister. Wenn die Ressource nicht da sei, werde es automatisch keinen Fang geben, betonte Backhaus.
«Aktuell wirtschaftet die Branche auf einem Einnahmenniveau gegenüber den Vergleichsjahren 2017 bis 2020 von lediglich 20 bis 30 Prozent. Das kann kein Betrieb dauerhaft abfedern», sagte der Minister. Er setze große Hoffnungen auf die 670 Millionen Euro, die gemäß Windenergie-auf-See-Gesetz von Juli 2024 für Maßnahmen zur umweltschonenden Fischerei einschließlich Fischereistrukturmaßnahmen zur Verfügung stünden. «Damit ließe sich der Transformationsprozess wirksam unterstützen, immerhin sind das dreimal so viel Mittel wie Deutschland aus dem Europäischen Meeres-, Aquakultur- und Fischereifonds erhält», erläuterte Backhaus.
CDU-Politiker Thomas Diener sagte, das niedrige Niveau an Fischereibetrieben sei nicht stabil. Es gebe zu wenig Unterstützung von Bund und Land.
Paul-Joachim Timm von der AfD verwies in der Debatte auf den Kormoran, der viel Fisch fressen und den Fischer somit den Fisch wegnehmen würde. Der in der EU geschützte Kormoran gilt als Fischräuber, der jährlich Hunderte Tonnen Fisch frisst. Minister Backhaus sprach von Tausenden Kormoranen, die in Mecklenburg-Vorpommern beheimatet sind.
Linken-Politiker Daniel Seiffert sagte, der Kormoran würde auch Fische fressen, die für den menschlichen Verzehr nicht interessant seien. Harald Terpe (Grüne) betonte, die Fischerei sei ein wichtiges Kulturgut. «Der Zustand der Ostsee ist inzwischen der limitierende Faktor für die Fischerei. Temperaturanstieg durch Klimawandel und die permanent hohe Überdüngung des Meeres durch die Landwirtschaft lassen die Fischbestände weiter sinken», sagte Terpe.
David Wulff (FDP) sagte, Abwrackprämien seien der falsche Ansatz. Abwrackprämien für Ostseekutter sollen Fischer zur Verringerung der Fangkapazitäten motivieren.