Die Geschichte der Frankfurter Buchmesse

Von der ersten Veranstaltung 1949 in der Paulskirche über die Zeit des Kalten Krieges bis hin zur digitalen Gegenwart: Die Geschichte der Frankfurter Buchmesse ist eine Geschichte der Erneuerung, der Offenheit und des Dialogs. Im Jahr 2025 schlägt sie mit neuen Formaten, vielfältigen internationalen Stimmen und einer klaren Botschaft ein weiteres Kapitel auf. Doch alles auf Anfang: 1949: Ein Neubeginn zwischen Ruinen Die Wiege der modernen Frankfurter Buchmesse stand 1949 in der Paulskirche. Zwischen den Ruinen des Nachkriegseuropas trafen sich damals rund 200 Verlage, um zu zeigen: Das Wort lebt noch. Bücher wurden wieder gedruckt, verkauft und gefeiert. Was als kleine Fachmesse begann, wurde rasch zur internationalen Bühne. Schon in den 1950er- und 1960er-Jahren zog die Messe Verlage aus aller Welt an, bot Raum für neue Ideen und war oft auch Schauplatz politischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Vom Bücherstand zum Weltforum der Ideen Über die Jahrzehnte wandelte sich die Messe von einem Marktplatz der Bücher zu einem globalen Forum des Austauschs. Hier werden nicht nur Romane verkauft, sondern Rechte, Träume und Visionen verhandelt. Übersetzer:innen, Agent:innen, Autor:innen und Verlage machen Frankfurt Jahr für Jahr zur Drehscheibe der internationalen Literaturindustrie. Seit 1988 steht jedes Jahr ein Gastland im Mittelpunkt: Ein Konzept, das der Messe kulturelle Tiefe verleiht. Ob Island, Frankreich oder zuletzt Italien – jedes Gastland öffnet eine neue literarische Tür. 2025 richtet sich der Blick auf die Philippinen, deren Literaturszene mit poetischer Kraft und gesellschaftlichem Engagement beeindruckt. Besucher:innen dürfen sich auf Lesungen, Tanz, Musik und das Straßenprojekt Jeepney Journey freuen, das philippinische Kultur mitten auf den Frankfurter Roßmarkt bringt. Innovation, Debatte und Bedeutung: Die neue Frankfurter Buchmesse Die Frankfurter Buchmesse 2025 präsentiert sich moderner, offener und digitaler denn je. Neben den traditionellen Hallen, in denen tausende Neuerscheinungen aus aller Welt gezeigt werden, rückt die Messe mit neuen Formaten gesellschaftliche Themen stärker in den Vordergrund. Auf der "Centre Stage" stehen Debatten zu Kulturpolitik, Diversität und globaler Verantwortung im Fokus, während das Programm "Frankfurt Calling" Denkräume öffnet – dort, wo Literatur und Gesellschaft aufeinandertreffen. Erstmals dürfen Besucher:innen Bücher an allen Messetagen kaufen, was die Messe noch stärker zum Erlebnisort für das breite Publikum macht. Podcasts, interaktive Lesungen, KI-basierte Literaturprojekte und digitale Erzählformate zeigen eindrucksvoll, dass die Buchmesse längst mehr ist als ein Ort für gedrucktes Papier. Doch trotz aller Innovation bleibt Frankfurt seinem Kern treu: Die Buchmesse ist weit mehr als eine Fachveranstaltung für Verlage. Sie gilt als einer der wichtigsten Handelsplätze für Literaturrechte weltweit. Ein Ort, an dem sich Autor:innen, Verlage, Übersetzer:innen und Agent:innen begegnen, um neue Kooperationen zu schmieden und Geschichten über Grenzen hinweg zu tragen. Gleichzeitig hat sich die Messe zu einer Bühne für kulturellen Austausch und politische Reflexion entwickelt. Gerade in Zeiten globaler Krisen, gesellschaftlicher Spannungen und technologischer Umbrüche wird sie mehr denn je als Forum für Diskussion und Verständigung wahrgenommen. Hier wird nicht nur über Bücher gesprochen, sondern über die Welt selbst. Damit ist die Frankfurter Buchmesse heute Spiegel der Gesellschaft und zugleich Motor kultureller Innovation.

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