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Monika Gruber weist Kritik an Buch erneut zurück

Monika Grubers aktuelles Buch macht Schlagzeilen - und nicht nur positive. Nach Kritik an einer Passage über eine Bloggerin erscheint es nun in geänderter Form. Ein Schuldeingeständnis von Gruber ist das aber noch lange nicht.
Kabarettistin Monika Gruber
Die Kabarettistin Gruber hat Kritik an ihrem Buch erneut klar zurückgewiesen. © Matthias Balk/dpa

Die Kabarettistin Monika Gruber hat Kritik an ihrem umstrittenen Buch erneut klar zurückgewiesen. «Satire duldet weder Zensur, noch erfordert sie eine Entschuldigung», heißt es in einer Erklärung, die ihr Anwalt Ben M. Irle am Donnerstag im Namen Grubers und ihres Co-Autoren Andreas Hock verbreitete.

Gruber zieht in ihrem Buch «Willkommen im falschen Film» über eine mit Klarnamen genannte Nutzerin der Plattform X (vormals Twitter) her, die davor gewarnt hatte, rechtsextreme Frauen unterwanderten «die textile Hobbyszene», und dazu aufgerufen hatte, sich genau anzuschauen, wer welche Angebote zum Stricken macht.

Das sei Schwachsinn und die Bloggerin Roma Maria Mukherjee eine Tugendwächterin, heißt es im Buch. Was eine Frau dieses Namens in der textilen Hobbyszene treibe, sei ein Rätsel, Gruber habe sie «eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet».

Mukherjee hatte daraufhin öffentlich gemacht, dass sie die Passage als beleidigend, rassistisch und ehrverletzend empfinde - und viel Zuspruch enthalten.

Grubers Anwalt: Kritik «scheinheilig»

Grubers Anwalt sprach nun von einem «völlig irrationalen und in weiten Teilen unsachlichen sowie durch Hassrede geprägten Shitstorm, der Satire bewusst missversteht und sich gezielt gegen die grundrechtlich geschützte Kunstfreiheit richtet».

Er nannte die Kritik «scheinheilig». «Satire darf überspitzen, ins Lächerliche ziehen und anprangern und damit erst recht öffentlich geäußerten Positionen den Spiegel vorhalten», heißt es in dem Anwaltsschreiben. «Wer das nicht erträgt, sollte den öffentlichen Diskurs schlichtweg meiden.» 

Genau das habe die «im Buch genannte Bloggerin» aber nicht getan - im Gegenteil. Sie müsse «sich den Vorwurf gefallen lassen, vorwiegend die eigene Reichweite steigern zu wollen».

Diesen Vorwurf wies Mukherjees Anwalt Jan Froehlich entschieden zurück. Seine Mandantin habe berechtigterweise auf ein Phänomen hingewiesen, das auch von der Amadeu Antonio Stiftung, der Bildungsstätte Anne Frank und zwei Landesministerien in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern thematisiert worden sei, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Mukherjees Erklärung

«Satire funktioniert von unten nach oben und nicht von oben nach unten», betonte er. Gruber habe Hunderttausende Follower in den sozialen Netzwerken, sei nicht nur Kabarettistin und Schauspielerin, sondern eine politische Aktivistin.

«Da geht es nicht um Parodie oder Satire, sondern es geht darum, in einer äußerst niederträchtigen Art und Weise jemanden Spott, Hass und einer Demütigung auszusetzen, die völlig unerträglich sind», sagte Froehlich.

«Das ist eine gewollte Stigmatisierung und eine gewollte Herabsetzung, um meine Mandantin mundtot zu machen», betonte er - und verwies auch auf die Statements mehrerer Piper-Autoren, die sich mit Mukherjee solidarisiert hätten. Dass Gruber und Hock sich in der Debatte als Opfer inszenierten, sei «geradezu grotesk».

Nach Angaben ihres Anwalts distanzieren Gruber und Hock «sich von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung und haben sich in ihrem Buch ebenso wenig rassistisch geäußert, wie auch die Rechte von Personen verletzt», wie es in dem Schreiben hieß.

Neuauflage des Buches erscheint

Auf Wunsch des Piper Verlages sei die Neuauflage des Buches, die an diesem Freitag erscheinen sollte, geändert worden. Das Buch habe aber «lediglich geringe Anpassungen erfahren, ohne hierbei jedoch in den satirischen Gehalt des Werkes einzugreifen».

Nach Verlagsangaben wurde Mukherjees Name «im gesamten Buchtext durch einen Balken geschwärzt». Außerdem wird sie dort nun Bloggerin genannt und nicht mehr «Influencerin».

«Der "Maria Müller"-Absatz wurde vollständig gestrichen», sagte eine Piper-Sprecherin. Darin hatte die Autoren spekuliert, die Bloggerin könne womöglich «Maria Müller» heißen und sich nur anders nennen, weil das «schwer nach "Bund Deutscher Mädel"» klinge.

Es gebe keine rechtlichen Verpflichtungen für die Anpassungen, betont Grubers Anwalt in seinem Schreiben. Diese seien nur vorgenommen worden, «um die anhaltenden Diskussionen zu beruhigen».

© dpa
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