Auch für die ostdeutsche Stahlindustrie wurden Warnstreiks angekündigt. «Die Arbeitgeber lassen keine Bereitschaft erkennen, die Entgelte angemessen zu erhöhen und die Arbeitszeit spürbar zu senken», teilte der Verhandlungsführer für die Ost-Stahlindustrie, Dirk Schulze, mit. Die für Dienstag geplante Verhandlungsrunde der Ost-Stahlindustrie sagte die IG Metall ab.
Der Arbeitgeberverband Stahl bezeichnete die Vorstellungen der IG Metall als «völlig überzogen». «Die Haltung der IG Metall, finanzielle Angebote der Arbeitgeberseite ausschließlich an den eigenen überzogenen Erwartungen zu messen und nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen im Angesicht einer drohenden Wirtschaftskrise, ist völlig verantwortungslos», sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Erdmann.
Die Arbeitgeber haben laut IG Metall eine Einmalzahlung von 1000 Euro für Januar 2024 sowie eine Entgelterhöhung ab Juli 2024 von 3,5 Prozent angeboten bei einer Gesamtlaufzeit von 19 Monaten. «Dieses Angebot ist so weit von einem möglichen Endergebnis entfernt, dass wir uns entschieden haben, die Verhandlung zu beenden», sagte Giesler. Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68.000 Menschen beschäftigt, in der ostdeutschen Stahlindustrie rund 8000. Die nächste Verhandlungsrunde West ist für den 15. Dezember in Düsseldorf angesetzt. Für die ostdeutsche Stahlindustrie wird am 18. Dezember weiter verhandelt.