Junge Lehrer hätten ihm zuletzt mehrfach gesagt, sie fühlten sich durch ihr Studium nicht ausreichend auf ihren Beruf vorbereitet. Die Schülerschaft in Thüringen habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. An den Schulen würden viel mehr Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Hintergründen lernen als in der Vergangenheit.
Indem für das Regelschulstudium an der Universität Jena ein zusätzlichen Semester eingeführt wird, wird die Studienzeit dort an die Regelstudienzeit an der Universität Erfurt angeglichen. Dort dauert die Ausbildung der Pädagogen bereits zehn Semester. Die Universitäten in Erfurt und Jena sind die einzigen Orte in Thüringen, wo Regelschullehrer ausgebildet werden.
In dem zusätzlichen halben Jahr ihrer Ausbildung sollen die Studierenden mehr Zeit haben, sich zum Beispiel mit dem Thema Inklusion zu befassen.
Für die Verlängerung der Regelstudienzeit stimmten die Fraktionen von Linke, SPD und Grünen sowie die parlamentarische Gruppe der FDP. Die AfD stimmt dagegen, die CDU enthielt sich.
Der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner kritisierte, der Landtagsbeschluss gehe nicht weit genug. Die tieferliegenden Probleme für den Mangel an Regelschullehrern würden so nicht gelöst, sagte er. Etwa 40 Prozent aller Lehramtsstudenten würden ihr Studium abbrechen. Indem die Regelstudienzeit für Lehrer verlängert werde, ändere man an diesem Umstand nichts.