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Großteil gehörloser Schüler lernt im gemeinsamen Unterricht

Fast 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Hörproblemen lernen im inklusiven Unterricht. Schulen können auch Gebärdensprache als Fach anbieten. In Thüringen ist das aber noch eine Seltenheit.
Schule
Eine Schülerin meldet sich im Unterricht. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Deutlich mehr als zwei Drittel der gehörlosen oder schwerhörigen Schülerinnen und Schüler in Thüringen haben im vergangenen Schuljahr im gemeinsamen Unterricht und nicht an Förderschulen gelernt. Von den 409 Schülern mit sonderpädagogischem Bedarf im Bereich Hören wurden 90 an Förderzentren unterrichtet und 319 im inklusiven Unterricht an übrigen Schulen. Das geht aus einer Antwort des Thüringer Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Christian Tischner, hervor. Demnach besuchen 78 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Einschränkungen beim Hören keine Förderschule.

Nachteilsausgleich möglich

Die Daten beziehen sich auf das Schuljahr 2022/2023. So lernten 108 Kinder und Jugendliche mit Hörbeeinträchtigungen an Grundschulen, 78 an Regelschulen, 77 an Gemeinschaftsschulen, 37 an Gymnasien und 19 an Gesamt- oder sonstigen Schulen. Tischner sagte, gerade bei Kindern mit körperlichen Beeinträchtigungen könne man mit Hilfsmitteln viel erreichen - hier sei inklusiver Unterricht meist gut möglich.

Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigung kann ein sogenannter Nachteilsausgleich gewährt werden. Möglich ist beispielsweise, dass sie bei Leistungskontrollen oder Klausuren mehr Zeit bekommen, technische Hilfsmittel verwenden dürfen oder Aufgaben angepasst werden. Das hängt auch von der Art der Beeinträchtigung ab.

Nur eine Schule mit Fach für Gebärdensprache

Aus der Antwort des Ministeriums geht auch hervor, dass bislang kaum Schulen ein Unterrichtsfach Gebärdensprache anbieten. Derzeit gebe es nur an der Regelschule «Johann Wolfgang von Goethe» in Schleiz einen schulinternen Lehrplan für Deutsche Gebärdensprache. Zwei weitere Schulen seien in den vergangenen zwei Jahren zu einem solchen Angebot beraten worden. Tischner sagte, ein Wahlpflichtfach Gebärden sei nicht nur ein Angebot für Kinder mit Hörproblemen, sondern auch für Kinder ohne Beeinträchtigung, die sich dafür interessierten.

Dabei gibt es laut Bildungsministerium schon seit mehreren Jahren die Möglichkeit für weiterführende Schulen, in der Sekundarstufe I als Fach anzubieten. Allerdings müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein - zum Beispiel genügend Schüler, die das Fach belegen möchten und ausreichend personelle Ressourcen.

Tischner wies darauf hin, dass es nur wenige Hochschulen in Deutschland gibt, wo Simultandolmetscher für Gebärden ausgebildet werden. Er sprach sich dafür aus, eine solche Ausbildung in Thüringen anzubieten.

© dpa
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