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Theater und Orchester mit stabiler Basis bis 2028

Die Kultur soll sich in Sachsen-Anhalt bestmöglich entfalten. Dazu braucht es eine solide finanzielle Basis. Jetzt steht die Förderung für die kommenden fünf Jahre - allerdings nicht für alle Häuser.
Landtag Magdeburg
Rainer Robra (l,CDU) Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt und Michael Richter (r, CDU) Minister für Finanzen. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die großen kommunalen Theater und Orchester haben wieder eine verlässliche finanzielle Basis für die kommenden fünf Jahre. Sachsen-Anhalt beteiligt sich in den Jahren 2024 bis 2028 mit rund 276 Millionen Euro an der Finanzierung der kommunalen Häuser. Die entsprechenden Theater- und Orchesterverträge wurden am Donnerstagnachmittag in der Staatskanzlei unterzeichnet. Vertreterinnen und Vertreter aus den Städten und Landkreisen sowie der geförderten Gesellschaften, Intendanten und künstlerische Leiter waren dabei.

«Die neuen Verträge bieten Finanzierungssicherheit und Kontinuität, sie ermöglichen es den landesgeförderten Theatern und Orchestern ihre künstlerische Potenziale zu entwickeln und den Menschen attraktive Programme anzubieten», so Staats- und Kulturminister Rainer Robra (CDU). «Die neuen Verträge sind ein starkes kulturpolitisches Signal unseres Landes.» Es gehe auch um gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten auf und hinter der Bühne sowie in den Verwaltungen. Das sei wichtig mit Blick auf den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Die Kultur sei zudem ein wichtiger Faktor für den Tourismus.

Seit vielen Jahren fördert Sachsen-Anhalt die Häuser mit mehrjährigen Verträgen. Die jetzigen sehen eine höhere Grundförderung für alle vertragsgebundenen Theater und Orchester vor. Vorgesehen ist zudem eine jährliche Steigerung um zunächst sechs Prozent, sie wird im Verlauf der Vertragslaufzeit auf vier Prozent abgesenkt. Das jährliche Plus wird zur Hälfte vom Land und den kommunalen Trägern getragen. Die Dynamisierung soll helfen, Kostensteigerungen aufzufangen, die etwa durch Tarifsteigerungen entstehen.

Der Magdeburger Generalintendant Julien Chavaz hob die Planungssicherheit hervor, die die Theaterverträge schaffen. «Theater braucht Zeit.» Eine Oper dauere zwei Stunden, die Vorbereitungen dauerten zwei bis drei Jahre. «Dank solider Theaterverträge ist es uns nicht nur möglich, Theater für die Menschen in Magdeburg und der Region zu machen, sondern Sachsen-Anhalt auch in anderen Bereichen Deutschlands und Europas zu vertreten», so Chavaz, der Schweizer ist.

«Sie schaffen außerdem die Voraussetzung dafür, junge Kunstschaffende aus der ganzen Welt nach Sachsen-Anhalt zu holen und mit Künstlerinnen und Künstlern aus aktuell 32 Nationen die Vielfalt und Internationalität Magdeburgs zu befördern», so der Generalintendant weiter.

Der Bürgermeister der Stadt Halle, Egbert Geier, sagte für die Träger, die Theaterverträge seien ein Zeichen zugunsten der Kulturlandschaft im ganzen Land - und das in finanzpolitisch nicht einfachen Zeiten. Geier sprach von hervorragenden Ergebnissen. Es sei gelungen, die unterschiedlichen Tarifsysteme und die Tarifsteigerungen zu berücksichtigen. Geier lobte Robra als verlässlichen und greifbaren Ansprechpartner, der die Häuser sehr gut kenne.

Am Donnerstag wurden die Verträge für Halle und Magdeburg, das Theater Naumburg, das Harztheater sowie das Theater der Altmark unterzeichnet. Das Land fördert außerdem die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode. Die Verhandlungen für das Anhaltische Theater Dessau laufen laut Robra noch, er rechnet aber mit einem zeitnahen Abschluss des Vertrags. Der Minister betonte, alle Träger sollten strukturell gleich behandelt werden.

Ausgehandelt wurde ebenfalls ein Vertrag für das Theater Eisleben. Er wird aber vorerst nicht unterzeichnet, weil sich der Landkreis Mansfeld-Südharz als Träger in einer unklaren finanziellen Situation sieht. Der Landkreis hat inzwischen finanzielle Nothilfe beim Land Sachsen-Anhalt beantragt, über die entschieden werden muss. Hintergrund ist eine Niederlage in einem Rechtsstreit um die sogenannte Kreisumlage. So fehlen auf einen Schlag 157 Millionen Euro, wie Landrat André Schröder (CDU) erklärte.

Heftige Diskussionen hatte es im Landkreis Harz um die Zukunft des Nordharzer Städtebundtheaters gegeben. Dort rechneten die Träger unter anderem wegen gestiegener Kosten für Energie, Sachkosten und Personal für dieses Jahr mit einem Defizit von zwei Millionen Euro. Sie erklärten, ein solches Defizit ab dem kommenden Jahr nicht mehr allein ausgleichen zu wollen und forderten vom Land mehr Geld. Es stand im Raum, ob die 35 Stellen des Orchesters erhalten bleiben können. Die neuen Theaterverträge ermöglichen den Fortbestand.

© dpa
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