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Schleusungen: Polizei geht mit Razzia gegen Bande vor

Die Schleuser sollen die Flüchtlinge in Autos und Transportern zusammengepfercht haben, um sie durch die Balkanländer nach Deutschland zu bringen. Nach längeren Ermittlungen schlug die Polizei nun zu.
Razzien gegen Schleuser in Berlin und Brandenburg
Spezialkräfte verlassen mit einer festgenommenen Person ein Haus in Weißensee. © Paul Zinken/dpa

Auf der Flucht vor der Polizei ist im Juni ein Transporter mit 17 syrischen Flüchtlingen auf einer ungesicherten Ladefläche in der Spree in Sachsen gelandet. Die Migranten zahlten für ihre gefährliche Reise nach Deutschland Tausende Euro an skrupellose Schleuser. Solche Fälle gibt es viele etwa im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Nach monatelangen Ermittlungen ging die Bundespolizei am Dienstag mit einer Razzia in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gegen eine Schleuserbande vor. Rund 140 Bundespolizisten und 80 Polizisten aus Brandenburg durchsuchten am Morgen 18 Wohnungen und andere Räume.

Drei mutmaßliche Schleuser wurden verhaftet, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Dienstagmorgen sagte. Die Bande aus zehn Männern im Alter zwischen 20 und 43 Jahren soll über die Balkanroute Menschen nach Deutschland gefahren haben, teils unter lebensgefährlichen Umständen. Die Ermittlungen gegen die Männer liefen seit April, sagte der Sprecher.

Einer der mutmaßlichen Schleuser, ein 30-jähriger Syrer, wurde den Angaben zufolge in Berlin-Lichtenberg gefasst. Er soll die Schleusungen über die ungarisch-serbische Grenze nach Deutschland maßgeblich mit organisiert haben. In einigen Fällen soll er die gemieteten Transporter auch selbst gefahren haben - so in dem Fall aus dem Sommer, als er der Bundespolizei entkommen wollte, die Fahrt aus Polen aber in der Spree endete. «Hierbei nahm der Schleuser einen Unfall und die damit einhergehenden Verletzungen der geschleusten Personen billigend in Kauf», so die Polizei.

Im brandenburgischen Ort Dallgow-Döberitz und in Luckenwalde verhafteten Einsatzkräfte je einen Deutschen: einen 20-Jährigen und einen 27-Jährigen, dem zudem Drogenhandel vorgeworfen wird. Die Bande soll laut Bundespolizei in mindestens vier Fällen von Anfang April bis Juni 2023 knapp 60 Ausländer geschleust haben. Um den Gewinn zu maximieren, habe sie auch Autos mit bis zu 13 Personen überladen. Die Ausländer mussten laut Bundespolizei bis zu 1100 Euro für «Etappenschleusungen» zahlen. Insgesamt seien es von ihrem Heimatland bis nach Deutschland mehrere Tausend Euro gewesen.

Bei der Razzia stellten die Einsatzkräfte neben Ausweisdokumenten und Mobiltelefonen auch Waffen und Rauschgift sicher. Sie durchsuchten wegen des Verdachts des Drogenhandels neun Wohnungen, sieben davon in Brandenburg. Drahtzieher soll der verhaftete 27-jährige Deutsche aus Luckenwalde sein. Ein zweiter Mann im Alter von 34 Jahren aus dem Ort sei vorläufig festgenommen worden, hieß es.

Zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität und irregulärer Zuwanderung sind seit Oktober feste Personenkontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz eingerichtet. Diese zeigen aus Sicht der Bundespolizei und der Landesregierung in Brandenburg Wirkung. Die Zahl der illegalen Einreisen sei zurückgegangen.

Durchsuchungen gab es am Dienstag in den Berliner Bezirken Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg, Treptow-Köpenick, Neukölln und Reinickendorf, in den brandenburgischen Orten Luckenwalde (Landkreis Teltow-Fläming), Dallgow-Döberitz (Havellandkreis) und Ortrand (Oberspreewald-Lausitz) sowie in Osterburg im Keis Stendal in Sachsen-Anhalt.

© dpa
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