Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist in Sachsen-Anhalt deutlich kleiner als im bundesweiten Schnitt. Hierzulande lag der Verdienstabstand im vergangenen Jahr bei 5 Prozent, deutschlandweit wie schon seit 2020 bei 18 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Magdeburg mitteilte. Zuletzt sei der Abstand in Sachsen-Anhalt pro Jahr um einen Prozentpunkt gesunken.
Basis für das «unbereinigte Gender Pay Gap» sind die Bruttostundenverdienste. 2023 erhielten Frauen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 19,30 Euro pro Stunde, Männer 20,32 Euro. Über ganz Deutschland ergab sich ein Schnitt von 20,84 Euro für Frauen und 25,30 Euro pro Stunde für Männer, wie die Statistiker weiter mitteilten.
Knapp zwei Drittel der größeren deutschlandweiten Lohnlücke erklärt das Statistische Bundesamt mit höheren Teilzeitquoten und geringeren Gehältern in frauentypischen Berufen. Es bleibe eine bereinigte Lücke (bereinigter Gender-Pay-Gap) von rund 6 Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung.
Die Statistiker stellen landes- wie bundesweit fest, dass die Bruttostundenverdienste je nach Alter stärker auseinanderdriften. So verdienten Männer von 45 bis 59 Jahren in Sachsen-Anhalt 10 Prozent mehr als Frauen in dieser Altersgruppe, bundesweit lag die Differenz bei durchschnittlich 24 Prozent. Ab einem Alter von 65 Jahren kehre
sich der Verdienstunterschied in Sachsen-Anhalt um. Frauen verdienten dann 8 Prozent mehr als Männer. Bundesweit verdienten Frauen auch ab 65 Jahren weiter 9 Prozent weniger.