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Deutlich mehr Jugendkriminalität in Sachsen-Anhalt

Jugendliche und Heranwachsende haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten begangen. Innenministerin Zieschang sieht darin ein Warnsignal. Sie fordert ein Zusammenwirken aller Beteiligten. In Halle ist das Thema schon älter.
Innenministerin Tamara Zieschang
Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin des Landes Sachsen-Anhalt. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Jugendkriminalität hat in Sachsen-Anhalt deutlich zugenommen. In der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 sind insgesamt 17.409 Jugend-Straftaten erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 1524 Fälle oder 9,6 Prozent. Laut Innenministerium begangen die unter 21-Jährigen insbesondere mehr Körperverletzungs- und Bedrohungsdelikte sowie Ladendiebstähle. Und auch bei der Kinderkriminalität gibt es einen ähnlichen Anstieg der Gesamtstraftaten. Das Plus lag hier bei 19,8 Prozent. Jungen Tatverdächtigen bis unter 14 Jahre wurden 2023 insgesamt 3986 Straftaten zugeordnet, im Vorjahr waren es noch 3328 Straftaten.

«Der Anstieg der Jugendkriminalität muss für uns alle ein Warnsignal sein», erklärte Innenministerin Tamara Zieschang (CDU), die die Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik am Dienstag (14.00 Uhr) vorstellt, vorab. «Wir müssen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um Kindern und Jugendlichen Hilfestellungen zu geben und Perspektiven aufzuzeigen. Nur so können wir kriminellen Karrieren frühzeitig entgegenwirken.» Eltern, Verwandte, Lehrkräfte müssten Anstrengungen unternehmen, ebenso soziale Einrichtungen, kommunale Behörden, Polizei, Justiz und die Betroffenen selbst.

In Halle ist die hohe Jugendkriminalität seit Längerem Thema. Stadt und Land hatten sich auf eine Reihe von Maßnahmen gegen die Jugendgewaltkriminalität verständigt. So sollen unter anderem besonders auffällige Jugendliche verstärkt von Jugendamt, Schulamt, Jugendberatungsstellen und Polizei in den Blick genommen werden. Mehr Polizeipräsenz und Präventionsarbeit gehören auch dazu. Zudem soll den Opfern besser geholfen werden.

Ein Sprecher der Stadt Halle erklärte auf Nachfrage, inzwischen habe ein deutlicher Rückgang der Jugendkriminalität in jenem Bereich verzeichnet werden können. Urteile gegen jugendliche Straftäter hat es auch gegeben: Jüngst waren in Halle zwei 14 Jahre alte Jungen vor dem Amtsgericht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Sie sollen andere Jugendliche ausgeraubt haben. Über das Verfahren hatten unter anderem die «Bild»-Zeitung und die «Mitteldeutsche Zeitung» berichtet. In letzterer war von einem «bemerkenswerten Urteil» die Rede.

Das Gericht führe keine Statistik darüber, wie viele Verfahren gegen Jugendliche geführt werden, sagte Amtsgerichtssprecher Werner Budtke auf Anfrage. Es würden «eine Menge Verfahren geführt, auch im Bereich der Raubstraftaten» - die konkreten Vorwürfe seien unterschiedlich. «Generell kann man schon sagen, dass es eine gewisse Mehranzahl an Verfahren gibt, aber nicht so, dass wir da jetzt Personell aufstocken müssten», sagte Budtke.

Die Polizei machte bislang keine Angaben zur Entwicklung der Jugendkriminalität. Am Donnerstag soll die Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizei in Halle vorgestellt werden.

© dpa
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