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«Ausnahmekünstler» Willi Baumeister und sein Netzwerk

Willi Baumeister war ein Verfechter der abstrakten Malerei und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der deutschen Nachkriegszeit. Das Chemnitzer Museum Gunzenhauser widmet ihm jetzt eine umfangreiche Ausstellung.
Museum Gunzenhauser
Das Museum Gunzenhauser in Chemnitz. © Wolfgang Thieme/dpa-Zentralbild/dpa

Mit Willi Baumeister rückt das Chemnitzer Museum Gunzenhauser zum Jahresausklang einen bedeutenden Vertreter der abstrakten Malerei in den Mittelpunkt einer umfangreichen Schau. Baumeister sei «ein Ausnahmekünstler», erklärte Museumsleiterin Anja Richter am Freitag. Dennoch sei er bisher in der Region wenig gezeigt worden.

Die Sammlung ihres Hauses verfüge über 39 Arbeiten - und damit den drittgrößten öffentlichen Bestand an Gemälden des Künstlers. Sie werden in der Ausstellung nun erstmals komplett öffentlich gezeigt. Hinzu kommt eine Vielzahl Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen - insgesamt etwa 150 Kunstwerke.

Die Kuratoren Dieter Huber und Hannelore Paflik-Huber stellen Baumeister (1889-1955) nicht als Einzelkünstler vor, sondern eingebettet in sein immenses Netzwerk an Künstlerkollegen. So finden sich in der Ausstellung neben wichtigen Arbeiten Baumeisters selbst auch Werke etwa von Kandinsky, Le Corbusier, Itten, Malewitsch und Jawlensky - viele wurden einst untereinander getauscht oder verschenkt, wovon Widmungen zeugen.

Dabei verdeutlicht die Schau etwa Baumeisters Auseinandersetzung mit dem russischen Konstruktivismus oder mit prähistorischer Malerei und Objekten. «Er hat kein Medium, das damals zur Verfügung stand, ausgelassen», betont Paflik-Huber die Vielseitigkeit seines Schaffens.

Die Schau führt entlang verschiedener Abschnitte seines Lebens - vom Studium über die Zeit im Nationalsozialismus, als seine Kunst als «entartet» diffamiert wurde, bis hin zu seinem raschen Aufstieg nach dem Zweiten Weltkrieg, als seine Werke im In- und Ausland auf hohe Anerkennung stießen und etwa bei der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel gezeigt wurden.

Auch der Rezeption in der DDR ist ein Raum gewidmet. So wurden damals im Osten Kunsttendenzen, die nicht dem Sozialistischen Realismus entsprachen, zurückgedrängt, wie es heißt. Dennoch seien Werke von ihm in den 1950er und 1960er Jahren für Museen erworben worden und habe seine Arbeit junge Künstler in der DDR wie Carlfriedrich Claus oder Gerhard Altenbourg beeindruckt.

Die Ausstellung «Das Kreative geht dem Unbekannten kühn entgegen» zu Willi Baumeister und seinem Netzwerk wird am Samstagabend eröffnet. Sie ist bis zum 4. Februar zu sehen.

© dpa
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