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BASF nennt keine Umsatzziele mehr

Der Chemiekonzern BASF koppelt zwei seiner Sparten aus. Die Gewerkschaft IGBCE reagiert mit harscher Kritik.
Chemieindustrie
Ein Arbeiter fährt neben Gebäuden auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns BASF in einem Aufzug. © Uwe Anspach/dpa

Der Chemiekonzern BASF gliedert zwei seiner Sparten aus. Nach dem Vorbild des Beschichtungsgeschäfts sollen auch die Bereiche Batteriematerialien und Landwirtschaft in eigenständige Einheiten überführt werden. Ein Konzernsprecher bestätigte damit am Donnerstag entsprechende Informationen der Gewerkschaft IGBCE. Ein Verkauf der Bereiche oder Kündigungen seien allerdings nicht geplant. Der Gewerkschaft zufolge sind von der Ausgliederung fast 2500 Stellen allein am Konzernsitz in Ludwigshafen betroffen. Unterdessen will BASF künftig keine Umsatzziele mehr nennen und setzt sich Margenziele für einzelne Geschäftsfelder.

Mit der Ausgliederung des Batterie-, Agrar- und Beschichtungsgeschäfts will der Vorstand den Bereichen nach eigenen Angaben mehr Freiheiten einräumen, damit diese sich besser auf ihre Kunden einstellen können. Die Geschäfte mit Basischemikalien (Chemicals), Kunststoffen (Materials), Additive (Industrial Solutions) und Inhaltsstoffe für Konsumgüter (Nutrition & Care) sollen weiterhin stark integriert bleiben.

Die Gewerkschaft kritisierte die geplanten Ausgliederungen. «Das Jahr endet für die Beschäftigten, wie es begonnen hat, mit schlechten Nachrichten», sagte IGBCE-Bezirksleiter Gunther Kollmuß der Mitteilung zufolge. Die Ausgliederung betreffe allein in Ludwigshafen fast zehn Prozent der dortigen Belegschaft. Positiv wertete Kollmuß, dass es keine Kündigungen geben solle. Gewerkschaft und Betriebsrat dringen nun auf eine «Standortvereinbarung 2030» für den Verbund und alle von der aktuellen Entwicklung betroffenen Einheiten.

Einem denkbaren Verkauf der Bereiche und möglichem Lohndumping erteilte Konzernchef Martin Brudermüller eine Absage. Die Bereiche bleiben «alle Teil der BASF». Betroffen sind laut Finanzvorstand Dirk Elvermann etwa 2390 Jobs in Deutschland. Die weltweiten Zahlen stünden noch nicht fest.

Derweil will der Vorstand nach dem Geschäftseinbruch im laufenden Jahr ab 2024 keine Umsatzprognosen mehr nennen. Ab der Bilanzvorlage am 23. Februar werde es lediglich Ziele für den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen (bereinigtes Ebitda) sowie den Barmittelzufluss geben, teilte der Dax-Konzern anlässlich einer Investorenveranstaltung in Ludwigshafen mit. Damit ändert BASF auch die zentrale operative Gewinngröße: Bisher hatte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (bereinigtes Ebit) im Vordergrund gestanden.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen für die Wirtschaft haben BASF stark durchgeschüttelt. Im Jahr 2022 brockten der Rückzug der Konzerntochter Wintershall Dea aus Russland und die Abschreibungen auf die Beteiligung an der Gaspipeline-Gesellschaft Nord Stream AG dem Chemieriesen BASF einen Milliardenverlust ein.

© dpa
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