Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Freitag an einer Grundschule für besonderen Förderbedarf am bundesweiten Vorlesetag teilgenommen. Seine Wahl fiel auf «Zimmer frei im Haus der Tiere» von der deutsch-israelischen Autorin Leah Goldberg.
Die Kinder der Michael-Ende-Schule zeigten sich begeistert und lasen Wüst im Anschluss selbst vor. Er lese seiner Tochter Philippa (2) gerne zwischendurch vor, so der Ministerpräsident. Bei den Wüsts zuhause stehe das Buch «Nick und der kleine Wal» hoch im Kurs.
Mit von der Partie war auch der Ex-Frontmann der Kölner Band Höhner, Henning Krautmacher, der sich schon seit vielen Jahren für das Vorlesen an Schulen engagiert. «Mir selber ist, als ich noch ein kleiner Junge war, von meinen Eltern und Großeltern immer vorgelesen worden», hob der 66-Jährige hervor. «Genau das hat mein gesamtes Leben positiv beeinflusst.»
Viele weitere Kabinettsmitglieder waren im ganzen Bundesland unterwegs. Kinder- und Familienministerin Josefine Paul (Grüne) besuchte einen Kindergarten in Essen. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) nahm sich Zeit für die Kinder an einer Grundschule in Düsseldorf. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) war an zwei Schulen in NRW aktiv - in Münster und Dorsten. «Wer die Seiten eines Buches aufschlägt, hat die Möglichkeit neue, fantastische Welten zu entdecken», sagte sie.
Der bundesweite Vorlesetag, eine Initiative der Wochenzeitung «Die Zeit», der Stiftung Lesen in Mainz und der Deutschen Bahn Stiftung, wurde erstmals im Jahr 2004 ins Leben gerufen. Zum 20. Vorlesetag in Deutschland erwarteten die Organisatoren im Vorfeld erneut eine Teilnahme von über einer Million Vorleser und Zuhörer landesweit.
Kürzlich hatte der IQB-Bildungstrend gezeigt, dass ein Viertel der Grundschüler in Nordrhein-Westfalen nicht die Mindestvoraussetzungen für Lesen, Schreiben und Rechnen erfüllen.