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Lagezentrum in NRW steuert Sicherheitslage bei Fußball-EM

Die Fußball-EM in Deutschland wird mit Blick auf die Sicherheit für die Polizei eine ganz besondere Herausforderung. In einer Zentrale in NRW sollen alle Fäden zusammenlaufen.
International Police Cooperation Center zur UEFA EURO 2024
Polizisten arbeiten im «International Police Cooperation Center» in Neuss. © Sascha Thelen/dpa

In einem neu aufgebauten Lagezentrum der Polizei in Nordrhein-Westfalen soll während der Fußball-Europameisterschaft die Sicherheitslage gesteuert werden. «Die Gefahr ist abstrakt hoch und wir nehmen sie ernst, damit aus abstrakt nicht konkret wird. Dafür werden alle Informationen, die mit Fußball und Sicherheit zu tun haben, rund um die Uhr an einem Ort gesammelt und bewertet», sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag bei einem Besuch des «International Police Cooperation Center» (IPCC) in Neuss. 

«Bei der Bewältigung von Lagen ist Kommunikation und Schnelligkeit ganz zentral. Das ist hier gegeben», äußerte der CDU-Politiker und ergänzte: «Es kann nicht verhindern, das etwas passiert, aber es kann minimieren». Die Lage sei ernster und angespannter als bei der WM 2006. «Großveranstaltungen wie die Europameisterschaften können ganz schnell in den Blickpunkt von Extremisten und Terroristen rücken.» Die zentrale Lage von Deutschland und die gute Erreichbarkeit aus vielen Ländern seien dabei besonders sicherheitsrelevant. 

Im IPCC, einer umgebauten Aula der Polizei Schule in Neuss, sollen während der EM über 600 Beamte aus dem In- und Ausland arbeiten, darunter mehr als 200 internationale Kräfte. 129 Arbeitsplätze stehen vor Ort zur Verfügung. «Die Verantwortlichkeit für die Spiele bleibt bei den Spielorten, wir sorgen dafür, dass Informationen vorliegen, die die Einsatzkräfte vor Ort benötigen», sagte der Leiter des IPCC, Oliver Strudthoff. «Damit wollen wir einen bestmöglichen Austausch schaffen um in jeder Lage agieren zu können.»

Generalprobe für die Fußball-EM

Derzeit läuft in Neuss - noch ohne Kräfte aus dem Ausland - eine einwöchige Übung im IPCC. Polizistinnen und Polizisten aus ganz Deutschland üben Abläufe und besondere Lagen, etwa die Bewegung von Störern zu Stadien. Verschieden farbige Bereiche in etwa rot, blau oder grün, kennzeichnen unterschiedliche Einsatzbereiche im Raum. Telefonkabinen und ein großer Glaskasten ergänzen die Arbeitsplätze für Besprechungen. «Wir haben alle Experten an einem Ort. Niemand muss den Raum verlassen, die Wege sind kurz», sagte Strudthoff. 

Die Arbeitsplätze sind mit modernster Technik ausgestattet, darunter eine 40 Quadratmeter große Videoleinwand, auf der relevante Informationen gezeigt werden. «Der Raum hatte vorher vier Steckdosen, jetzt finden sich fünf Kilometer Kabel unter dem Boden», sagte Strudthoff. Rund zwei Millionen Euro habe der Umbau gekostet, erklärte Innenminister Reul. Die Summe teilen sich Bund und Länder. Nach der EM soll ein Großteil zurückgebaut werden.

Neben dem Lagezentrum bietet die Örtlichkeit in Neuss auch 240 Betten, vor allem für die Einsatzkräfte aus dem Ausland, die einige Tage vor dem EM-Start anreisen. Sie kommen entweder stationär im Lagezentrum als sogenannte Verbindungskräfte zum Einsatz, oder unterstützen deutsche Beamte, etwa rund um Stadien, erklärte Strudthoff. Neben der Unterkunft werde ihnen auch Verpflegung sowie ein Rahmenprogramm etwa mit Sport geboten. «Wir kümmern uns darum, ein guter Gastgeber zu sein.»

Urlaubssperre für NRW-Polizisten 

Eine Abwägung, was derzeit die größte Gefahr für die EM sei, könne er nicht geben, sagte Strudthoff. «Das Turnier wird nicht nur von friedlichen Menschen besucht werden. Die Möglichkeit von Terroranschlägen gibt es bei jedem Großereignis dieser Dimension. Es kann sein, dass jemand diese Bühne nutzen möchte.» Um bestmöglich agieren zu können, koordinieren und begleiten die Kräfte im IPCC das gesamte Geschehen um die EM und bündeln sicherheitsrelevante Informationen. «Jeder in Sicherheitskreisen weiß jetzt, wo Neuss ist», sagte der IPCC-Leiter.

Dass NRW das Lagezentrum steuert, hatte die Innenministerkonferenz beschlossen. «NRW hat beim Fußall einen hohen Erfahrungswert», sagte Innenminister Reul. 20 der 51 EM-Spiele finden in NRW-Stadien statt, hinzu kommen infrastrukturelle Aspekte, wie Flughäfen und die Grenznähe zu Belgien und den Niederlanden. Zudem würden sechs Turnier-Mannschaften fest in NRW übernachten.  

Für Polizistinnen und Polizisten in NRW gilt während der EM vom 14. Juni bis 14. Juli eine Urlaubssperre. «Alle Polizisten in NRW gehen nicht in den Urlaub. Alle Männer und Frauen sind an Bord. Was die Anzahl an Menschen angeht, sind wir bestens vorbereitet», sagte Reul. Die Europameisterschaft sei für alle Sicherheitsorgane eine Kraftanstrengung. «Aber wir glauben, dass wir bestmöglich vorbereitet sind.»

© dpa
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