Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hätten sich die Jugendlichen aus eigenem Entschluss prostituiert und selbst Zuhälter gesucht, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mutmaßliche Motivation dafür seien mögliche Geldprobleme oder auch der Wunsch nach Luxusartikeln gewesen. Die jugendlichen Opfer - fünf Mädchen und ein Junge - sollen zum Teil bereits mit 14 Jahren angefangen haben, sich zugunsten der mutmaßlichen Zuhälter zu prostituieren. Die Zuhälterei soll sich bisherigen Erkenntnissen zufolge zumindest auf den Zeitraum von August 2022 bis Januar 2023 erstreckt haben.
Das aus der Prostitution stammende Geld soll fast komplett bei den Verdächtigen gelandet sein, die Jugendlichen hätten nur eine Art Taschengeld bekommen, hieß es. Auch die Örtlichkeiten sollen die Verdächtigen ausgesucht haben. Neben Wohnungen seien das zumeist Hotels gewesen, in denen es kaum noch sichtbares Personal gebe.
Zumindest in einem Fall soll Druck auf ein Mädchen ausgeübt worden sein, weiterzumachen und nicht aufzuhören. Angesichts dieser Gesamtumstände stehe der Vorwurf der schweren Zwangsprostitution gegen die beiden Heranwachsenden im Raum. Die Ermittlungen seien fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Einer der beiden mutmaßlichen Zuhälter sitze derzeit wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft. Der andere befinde sich auf freiem Fuß.