Erstmals übte die Luftwaffe den Schutz einer Großstadt aus der Luft von einem zivilen Flughafen aus - also etwa vor Drohnen oder tieffliegenden Marschflugkörpern. Die Maschinen könnten Gefahren in der Luft frühzeitig erkennen und gegensteuern, und sie ergänzten bodengebundene Flugabwehrraketensysteme. Die Eurofighter parkten auf einem freien Flugfeld am Airport Hannover. «In der Nacht zu Dienstag hatten wir Minustemperaturen, deswegen sahen unsere Jets am nächsten Morgen aus wie Eiszapfen», schilderte Andersen. Aus dem Grund sei eine frühe Trainingsrunde ausgefallen. Soldaten hätten die Jets mit Heißluftgebläsen startklar gemacht.
Nun gehe es darum, standardisierte Verfahren zu entwickeln, um die Kampfflugzeuge bei Bedarf auch abseits militärischer Liegenschaften zügig enteisen zu können. Anfang der Woche waren drei unbewaffnete Eurofighter auf dem Flughafen Hannover gelandet. Erstmals stationierte die Luftwaffe für mehrere Tage Kampfflugzeuge samt Personal auf einem zivilen Flughafen, um im Ernstfall eine deutsche Großstadt vor Gefahren aus der Luft besser schützen zu können.
Im Juni hatte es in Deutschland mit «Air Defender 2023» die bislang größte Verlegungsübung von Luftstreitkräften seit Gründung der Nato gegeben. Es nahmen 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und etwa 10.000 Soldaten teil. Mit einem fiktiven Szenario wurde im Luftraum über Deutschland trainiert, wie das westliche Verteidigungsbündnis auf den Angriff eines östlichen Bündnisses reagiert und dabei bereits vom Gegner besetzte Gebiete zurückerobert.