Die infolge eines Sturms vor Weihnachten im Hafen von Neuharlingersiel gestrandete Fähre «Spiekeroog IV» soll mithilfe eines Schwimmkrans geborgen werden. Die Bergung soll über mehrere Wochen laufen und voraussichtlich im Februar beginnen, wie die Nordseebad Spiekeroog GmbH am Mittwoch mitteilte. Zunächst soll die 336 Tonnen schwere Fähre an ihrem aktuellen Liegeplatz, einer Parkfläche, mit Hebekissen angehoben werden, damit selbstlenkende Schwerlastmodule unter das Schiff fahren können. Diese Module sollen den Koloss dann in Richtung Kaikante transportieren. Ein Schwimmkran soll das Schiff dann von dort zurück ins Wasser heben.
Die Fähre, mit der normalerweise Fracht von und zu der ostfriesischen Insel transportiert wird, hatte sich während des Sturmtiefs «Zoltan» vor Weihnachten von ihrem Liegeplatz im Hafen des ostfriesischen Küstenortes losgerissen. Bei hohen Wasserständen war die Fähre dann zunächst unbemerkt auf eine überflutete Parkplatzfläche getrieben. Nachdem das Hochwasser wieder verschwunden war, liegt sie dort seitdem auf dem Trockenen. Verletzt wurde bei der Schiffshavarie niemand. Auch Öl oder Diesel war nicht ausgetreten.
Seit der Havarie hatten Vertretern der Nordseebad Spiekeroog GmbH, des Hafenzweckverbandes Neuharlingersiel, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), eines Statikbüros und eines Ingenieurbüros Pläne für die Bergung beraten. Die nun gewählte Variante sei eine von vier verschiedenen Angeboten, hieß es. In den vergangenen Wochen hatte sich die gestrandete Fähre auch zu einem Publikumsmagnet entwickelt.
Im Rahmen der Bergung wird auch der Unterboden der Fähre begutachtet. So soll geprüft werden, ob das Schiff möglicherweise in eine Werft muss. Solang die Fähre für den Frachttransport ausfällt, hat die Personenfähre «Spiekeroog I» diesen übernommen. «Die Inselversorgung ist so jederzeit sichergestellt», teilte die Nordseebad Spiekeroog GmbH mit.