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Hochwasserlage bleibt angespannt: Höchststände befürchtet

Sandsäcke füllen, Barrieren errichten, Wasser abpumpen: Freiwillige Feuerwehrleute haben etwa im Kreis Northeim dieses Jahr keine geruhsamen Festtage. Steigen die Pegelstände weiterhin?
Hochwasser in Niedersachsen
Ein Auto fährt neben einem überfluteten Feld über eine Landstraße. © Julian Stratenschulte/dpa

Die Hochwasserlage bleibt über die Weihnachtsfeiertage in vielen Regionen Niedersachsens angespannt. Hunderte Freiwillige Feuerwehrleute sind unter anderem im Landkreis Northeim sowie im Harz im Einsatz, um mit Sandsäcken Deiche zu errichten und Wohngebiete vor Überschwemmungen zu schützen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnte vor Sturmfluten im Wesergebiet und an der niedersächsischen Nordseeküste. Konkret wurden Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Brake und Rechtenfleth an der Weser sowie Wilhelmshaven an der Nordsee genannt.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN)rechnet wegen der anhaltenden Niederschläge damit, dass in der Nacht zu Dienstag die Pegel an der Aller, Leine, Oker und ihren Zuflussgewässern sowie der Hase wieder ansteigen. Auch an der Weser werde sich die Hochwasserlage weiter verschärfen, heißt es im Hochwasserbericht des NLWKN von Montagmittag. Die Scheitelwerte seien noch nicht erreicht. An einigen Pegeln könne es sogar zu Höchstständen kommen.

Der Behörde zufolge hatten in der Nacht zu Montag 45 Pegel in Niedersachsen die dritte Warnstufe erreicht. Diese Schwelle überschritten unter anderem die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker. Bei Stufe drei ist die Überschwemmung von Grundstücken und größeren Flächen sowie von Straßen und Kellern möglich. «Die Böden sind aufgrund der Niederschläge der vorgegangenen Wochen stark gesättigt, so dass der Niederschlag unmittelbar zu einer Verschärfung der Hochwassersituation führt», sagte Marlena Heunecke, Leiterin der Hochwasservorhersagezentrale des NLWKN.

Für den Harz gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Unwetterwarnung heraus. Bis Dienstagmittag werden demnach Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter erwartet, in sogenannten Staulagen - also am Rand des Gebirges - sogar von 90 Liter pro Quadratmeter.

In Clausthal-Zellerfeld drohten Teiche überzulaufen, sagte Steffen Klenner, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Goslar. Auch in Rhüden und Vienenburg sei die Lage angespannt. Einsatzkräfte errichteten mit Sandsäcken Barrieren. Entscheidend werde auch sein, wie sich die Lage an den großen Talsperren im Harz entwickelt, sagte Klenner.

Schon vor Weihnachten wurde nach Angaben der Harzwasserwerke vorsorglich mehr Wasser aus den Talsperren abgelassen als üblich, um ein Überlaufen zu verhindern. «Es ist ein schmaler Grad», sagte Norman Droste, Sprecher der Harzwasserwerke, am Montag. «Die Talsperren sind fast randvoll, diesen Zustand gilt es zu wahren.» An Heiligabend waren die Talsperren zu 90 Prozent gefüllt, vor Weihnachten 2022 waren es dagegen nur 42 Prozent. In vielen Regionen wird daher mit Sorge zum Beispiel auf die Okertalsperre geblickt.

In Südniedersachsen waren zahlreiche Straßen wegen des Hochwassers gesperrt. Im Kreis Northeim setzten sich mehrere Autofahrer darüber hinweg und mussten aufwendig von Feuerwehr und THW aus der misslichen Lage gerettet werden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Fahrer wurden verwarnt und müssen für ihr Vergehen Gebühren zahlen.

Mehrere Behörden warnten darüber hinaus Spaziergänger vor dem Betreten von völlig aufgeweichten Deichanlagen. Bisher verhalte sich die Bevölkerung insgesamt sehr umsichtig, sagte Konstantin Mennecke, Sprecher der Kreisfeuerwehr Northeim. Sehr angespannt sei die Lage in Einbeck aufgrund des Hochwassers der Leine sowie in Katlenburg-Lindau und Northeim wegen der Rhume.

Wegen der Hochwasserlage hat die Stadt Oldenburg ein Betretungsverbot für Deichflächen und dortige Wege erlassen. Das Verbot gelte vorerst bis einschließlich 31. Dezember, teilte die Verwaltung am Montag mit. An Heiligabend habe die Stadt einen Katastrophenschutz-Stab und ein Bürgertelefon eingerichtet. Es gebe anhaltende Niederschläge. Die Pegelstände der Hunte seien weiterhin ansteigend, die Hochwasserlage spitze sich zu. Die Feuerwehr rief Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich über die Warn-App Katwarn über die akute Gefahrenlagen auf dem Laufenden zu halten.

Auch in Celle hatten die Helfer alle Hände voll zu tun. Dort sind große Flächen an Aller und Fuhse bereits überflutet, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. An Heiligabend sicherten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk zunächst ein Alten- und Pflegeheim mit Sandsäcken vor dem Hochwasser. Doch im Laufe des Abends musste das Heim aus Sicherheitsgründen vorsorglich evakuiert werden. Bis in die Nacht hinein füllten die Helfer im Stadtgebiet Sandsäcke und rückten zu vollgelaufenen Kellern aus.

Eine Akutwarnung gab es an Heiligabend zudem für Rodenberg (Landkreis Schaumburg), auch in Sarstedt (Landkreis Hildesheim) und Hann. Münden (Landkreis Göttingen) war die Situation angespannt. Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz, vielerorts wurde ebenfalls mit Sandsäcken versucht, gegen die Wassermassen anzukämpfen.

Zum Schutz der Innenstadt vor Hochwasser sollte in Braunschweig vorsorglich ein sogenannter Mobildeich aufgebaut werden. Er bestehe aus ausgerollten Schläuchen, die mit Wasser gefüllt eine Barriere bilden, teilte die Verwaltung am Montag mit.

© dpa
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