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Fast 6000 Schüler verlassen Schule ohne Abschluss

In Niedersachsen haben erneut Tausende Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Kultusministerin Hamburg will mit mehreren Maßnahmen gegensteuern.
Niedersachsens Kultusministerin Hamburg
Julia Willie Hamburg spricht im niedersächsischen Landtag. © Julian Stratenschulte/dpa

In Niedersachsen haben knapp 5900 junge Menschen die Schule im vergangenen Schuljahr ohne Abschluss verlassen. Das waren etwa 770 mehr als noch ein Schuljahr zuvor, wie ein Sprecher des Kultusministeriums in Hannover am Mittwoch mitteilte. Man gehe aber davon aus, dass die Schülerzahl in Niedersachsen gestiegen sei. Abschließende Schülerzahlen lagen für das vergangene Schuljahr noch nicht vor, womit das Ministerium nicht sagen konnte, ob die Quote an Schulabgängern ohne Abschluss gestiegen ist oder nicht. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sagte: «Jeder Schulabbruch ist einer zu viel. Wer ohne Abschluss die Schule verlässt, hat eine ganz schlechte Startposition für das weitere Leben. Unser Anspruch ist, dass kein Kind verloren geht.» Man werde die gezielte Förderung insbesondere für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche stärken. «Das Startchancen-Programm von Bund und Ländern sowie die Einführung eines Sozialindexes werden hier weitere Schritte sein.»

Das Programm ist ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Ausgewählt werden sollen die Schulen von den Ländern. Ziel ist es, die Kompetenz von Schülern vor allem beim Lesen und Schreiben sowie in der Mathematik zu stärken. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass in Deutschland der Erfolg eines Kindes in der Schule weiterhin stark vom Elternhaus abhängt.

Mit dem Sozialindex sollen vom kommenden Schuljahr an Lehrer verstärkt dort eingesetzt werden, wo sie besonders dringend benötigt werden. In anderen Bundesländern gibt es einen solchen Index bereits.

Stefan Störmer, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW, sagte dem NDR, es brauche mehr Ruhe und Zeit im Bildungssystem. «Lehrkräfte haben angesichts der hohen Belastung zu wenig Zeit für die Schülerinnen und Schüler.» Zudem gebe es wenig Raum für individualisierten Unterricht. Der sei aber dringend nötig, um die Schülerinnen und Schüler aufzufangen, die dem Bildungssystem sonst verloren gehen.

Louisa Basner vom Landesschülerrat sagte: «Viele Lehrkräfte haben wegen der hohen Arbeitsbelastung nicht mehr genügend Zeit, auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler einzugehen.» Außerdem bräuchte es mehr Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter, um die Jugendlichen aufzufangen.

© dpa
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