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Debatte um Begriff «Remigration» in Rostock geht weiter

Die Stadt Rostock will über das Wort «Remigration» diskutieren und einer rechtsextremen Deutung Paroli bieten. Eine Online-Jobanzeige für einen Sachbearbeiter für Remigration wurde indes deaktiviert.
Rostocker Rathaus
Das historische Rathaus von Rostock. © Jens Büttner/dpa/Archivbild

In der Hansestadt Rostock hält die Diskussion über die Verwendung des als Unwort des Jahres gekürten Wortes «Remigration» an. Die Stadtverwaltung schaltete am Donnerstag eine Online-Stellenanzeige für einen oder eine «Sachbearbeiter*in II Remigration» im Internet inaktiv. «Wir suchen aber weiter», sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) begrüßte derweil die Debatte um die Verwendung des Begriffes «Remigration». «Der Begriff wird missbraucht und hat einen Schlag weg, das kann niemand leugnen. Deshalb unterstütze ich die inhaltliche Diskussion dazu», betonte sie in einer Pressemitteilung. Die Debatte könne auch dabei helfen, die Perspektiven der Geflüchteten in Rostock stärker als bisher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Für das Vorgehen zeigte die Bürgerschaftsabgeordnete Sybille Bachmann (Rostocker Bund) wenig Verständnis. «Was soll denn diese Pressemitteilung? Rostock möchte also wirklich den Begriff Remigration debattieren und damit weiter politisch salonfähig machen», kritisierte sie in einer Mail. «Es hätte einfach erklärt werden müssen: Rostock hat verstanden, die Ausschreibung ist aus dem Netz genommen, wir überlegen wie wir den Verwaltungsbereich umbenennen.» Die PM sei ein «Herausschleichen-Wollen» aus politischer Unsensibilität, ohne Zugabe eines Fehlers.

Das Sachgebiet Remigration ist im umstrukturierten Rostocker Migrationsamt angesiedelt. Verwaltungen nutzten den Begriff «Remigration» schon lange als verkürzenden Sammelbegriff sowohl für freiwillige Rückkehrangebote als auch für Abschiebungen von Ausländern, die nach geltendem Recht und den entsprechenden Verfahren zur Ausreise verpflichtet seien, hatte die Stadt Rostock argumentiert. Auch in der Wissenschaft sei Remigration seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung.

Rechtsextreme wollten das Wort aus ideologischen Gründen vereinnahmen und umdeuten. Ihnen gehe es dabei offensichtlich darum, Deportation und Vertreibung hinter einer Begrifflichkeit zu verstecken, die gewohnter klingt und von vielen Menschen angenommen wird, hieß es von der Stadt.

Eine Jury hatte das Wort «Remigration» kürzlich zum «Unwort des Jahres» 2023 gewählt. Bundesweit für Schlagzeilen sorgte der Begriff im Zusammenhang mit einem Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November vergangenen Jahres.

© dpa
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