Nach den wetterbedingten Staus hat sich die Lage auf den hessischen Autobahnen wieder normalisiert. Auch die Autobahn 5 in Mittelhessen sei wieder befahrbar, sagte ein Polizeisprecher in Gießen am Freitag. Die nach einem tödlichen Unfall erfolgte Vollsperrung nahe der Raststätte Reinhardshain war am Freitagmittag aufgehoben worden. Bei dem Unfall war ein 50 Jahre alter Lkw-Fahrer kurz nach Mitternacht in Richtung Kassel nahezu ungebremst auf das Ende eines Staus aufgefahren, er starb noch an der Unfallstelle. Der Stau hatte sich gebildet, als Fahrzeuge bei Schnee und Glätte liegen geblieben waren.
Zwischen Gießen und Alsfeld war die Autobahn am Donnerstagmittag gesperrt worden, auch in der Nacht zu Freitag blockierten zahlreiche Lastwagen wegen glatter Straßen die A5 in Mittelhessen.
Auf den anderen am Donnerstag betroffenen Autobahnen in Hessen konnten die Fahrzeuge ebenfalls wieder rollen. «Am Freitag konnte die Eisschicht auch von der letzten Fahrbahn auf der A5 - zwischen dem Hattenbacher Dreieck und Homberg (Ohm) - entfernt werden, sodass nach vielen Stunden auch hier der Verkehr wieder ins Rollen kam», hieß es vom Polizeipräsidium Fulda. Zahlreiche schlafende Lkw-Fahrer hätten erst geweckt werden müssen. Insgesamt hätten der Schneefall und die vereisten Fahrbahnen die Einsatzkräfte über 43 Stunden lang in Atem gehalten. Die anderen Präsidien sprachen am Freitag ebenfalls von einer Normalisierung.
Nach großen Problemen mit Eis und Schnee stabilisierte sich am Freitag auch der Betrieb am Frankfurter Flughafen. Von rund 1070 für Freitag geplanten Flugbewegungen am größten deutschen Flughafen seien zunächst nur rund 20 abgesagt worden, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Vormittag. Das bewege sich im absolut üblichen Rahmen.
Die Wetterlage sollte sich nach den starken Schneefällen der Vortage weiter entspannen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte für das Wochenende überwiegend trockenes Wetter an.
Wie die Polizei weiter mitteilte, war auf der A5 in der Nacht zu Freitag bei einigen Lastern der Tank leer gewesen, da die Fahrer ihre Heizungen hatten laufen lassen. Außerdem starteten einige Fahrer nicht, weil sie sich an die gesetzlichen Ruhezeiten halten mussten.
Am Donnerstag hatten Hunderte Menschen stundenlang in Staus auf den Autobahnen festgesteckt. In Hessen waren vor allem die Autobahnen 3, 4, 5 und 7 betroffen. Die Menschen wurden in den kilometerlangen Staus von Rettungskräften mit Decken. Lunchpaketen und heißen Getränken versorgt. Bereits in der Nacht zuvor hatten sich durch das Winterwetter lange Staus gebildet, weil Lkw auf glatten Straßen nicht mehr vorwärtsgekommen oder quer über die Fahrbahn gerutscht waren.